"In der arabischen Welt haben wir es mit einer neuen Generation zu tun. Und diese Generation ist es, die diese Revolution ausgelöst hat, nicht irgendwelche ideologischen Gruppen. Es sind junge Menschen, die sich neuer Informationstechniken bedienen wie Facebook, Youtube und Twitter. Sie sehr sehr gut informiert und vernetzt auf auf eine sehr spezielle Art und Weise auch hochpolitisch. ....
Den Ägyptern tut es jetzt sehr gut, Stimmen zu hören. Und sie hören alles. Sie glauben nicht, was alles auf Facebook zirkuliert! Die Geschwindigkeit, mit der dort der Input kommt, ist wahnsinnig. Alles, was in der Welt passiert, jeder Politiker, der sich zur Lage äußert, das landet sofort dort, das wird gelesen, dann kommt schon der nächste Link - die Ägypter bekommen auch die Demonstrationen hier in Deutschland mit. Jede Demonstration, jede Unterstützung, jedes gerechte Wort, das ein Prominenter oder ein Intellektueller im Westen sagt, wird dort gehört. Man muss ja nicht Mehl oder Brot schicken, es reicht eine mentale Unterstützung. Die brauchen sie."
Von diesen Gegebenheit her begreift der Blogger auch das, was der Interviewte zu Anfang des Gesprächs von sich gegeben hat auf die Frage, ob es für ihn nicht schwer sei, jetzt nicht in Ägypten sein zu können: "Manche meiner Freunde sind schon nach Kairo gefahren. Ich habe es auch überlegt, aber ich habe hier in Marburg meine Arbeit an der Uni, meine Studenten. Ich sitze jedoch nicht nur da und gucke Nachrichten, ich schreibe Artikel, ich plane weitere Aktionen, vielleicht eine ständige Mahnwache in Berlin in der Kälte...."
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