Freitag, 4. Februar 2011

1042 "Ein Autofahrer, der geblitzt wurde, wird bis ins Letzte vom Staat verfolgt, aber ein Dealer unter Umständen in Ruhe gelassen": So der Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut. In einem Interview, welches er unlängst einem Reporterduo von FOCUS gegeben hat.


Veröffentlicht in der Ausgabe 02/11 vom 10. Januar. Welches Statement den Blogger auf das bringt, was in diesem Blog bereits bezüglich der staatlichen Duldung von kriminellen Aktivitäten ausgesagt worden ist. Es erinnert ihn aber auch an eine in genau dieser Richtung liegende Zeitungsmeldung der vergangenen Tage, in welcher diese Ansicht ein weiteres Mal bestätigt wurde. Leider hat er sie nicht mehr greifbar, sodass er sie hier nicht als Beleg einbringen kann.

In dieser Zeitungsmeldung angesprochen etwa auch die Rockerbanden, die mit dem von ihnen ausgeübten Terror die Bürger in Angst und Schrecken versetzen - nicht anders als die von italienischen und russischen Mafiosi mit den von ihnen verübten Verbrechen. Und jetzt kommt's: Dem mit zumindest etwas wacherer Beobachtungsgabe ausgerüsteten Zeitgenossen muss es doch irgendwie verdächtig erscheinen, dass von Terror in den Medien eigentlich nur im Zusammenhang mit den von Verena Becker & Co. ausgeübten Attacken gegen die Mächtigen in unseren Landen die Rede ist - nie aber, wenn die Schreckensszenarien die breite Bevölkerung berühren. Da wird selbst noch nach 30 Jahren - einer Frist, in der selbst ein Massenmörder sein "Lebenslänglich" schon zweimal hinter sich hat - gemeinhin endet für ihn die Strafzeit ja bereits nach 15 Jahren - ein unheimlicher Aufwand betrieben, um nur ja aus der genannten "Linksterroristin" noch herauszuquetschen, wer denn nun letztendlich der oder die gewesen sei, die die tödlichen Schüsse auf Buback abgegeben habe.

Mit anderen Worten sagt dies der Chef der GdP. Indem er etwa Folgendes ausführt: "Unsere Leute verstehen es, ein gewisses Sicherheitsniveau zu erzeugen. Aber in den Bereichen, die für den Bürger nicht sofort sichtbar sind, im Bereich der Wirtschaftskriminalität und der Organisierten Kriminalität, fehlen uns seit Jahren massiv Beamte. In der Folge breiten sich von vielen Bürgern noch unbemerkt zum Beispiel auf mafiöse Parallelgesellschaften wie die italienische, die russische Mafia oder Rockerbanden aus, denen die Polizei immer schwerer beikommt. ... Wenn wir endlich mal jemanden packen können, lässt ein Richter ihn garantiert schon eine Stunde später wieder laufen. Kein Wunder, dass die Polizei von manchen nicht mehr ernst genommen wird. ... Nicht deutsche Straftäter lachen sich manchmal kaputt darüber, wie glimpflich sie bei uns für ein Delikt wegkommen - wenn es überhaupt zum Prozess kommt. Manche aufwendigen Verfahren werden erst gar nicht eingeleitet [oder ein Deal ausgehandelt, durch den der Deliquent straffrei davonkommt: Hinzufügung des Bloggers], sondern lieber Delikten mit eindeutiger Beweislage nachgespürt. Das führt zur paradoxen Situation, dass ein Autofahrer, der geblitzt wurde, bis ins Letzte vom Staat verfolgt, aber ein Dealer unter Umständen in Ruhe gelassen wird."

Dieser Eintrag soll selbstverständlich nicht als an die Rockerbanden und ähnliche Konsorten gerichtete Aufforderung zum Tanz verstanden werden. Stellt der Blogger hier abschließend klar, weil er bei seinen Aufrufen der Statistik beispielsweise auch Leser in Italien und Russland registrieren kann. Die gewiss der deutschen Sprache mächtig sind und in unseren Landen - mit ordentlicher Unterstützung durch unsere Politiker - gut und gerne noch mächtiger werden können.

PS: Einige Zeit nach Abschluss dieses Eintrags versehentlich hier eingestellt der jetzt zuerst gebrachte Artikel. Eigentlich sollte er in den Voreintrag hinein; da mir aber die Ladeprozedur zu zeitraubend ist, bleibt er einfach an dieser auch irgendwie passenden Stelle. Aus ihm geht hervor, dass in dem Verfahren gegen Verena Becker nicht ein ihr direkt vorzuwerfender Mord, sondern nur die Beteiligung an der Planung des Anschlags auf den Generalbundesanwalt eine Rolle gespielt hat und entscheidend war für das ihr auferlegte Strafmaß. Dann aber ergibt sich daraus zumindest für unsereiner, dass man es auf Seiten der eigentlich in unseren Breiten bestimmenden Herrschaften regelrecht goutiert, es "denen" mal so richtig gezeigt zu haben und weiterhin zeigen zu können. Anders nämlich ist nach Einschätzung des Bloggers das endlose Hinausziehen der ganzen Angelegenheit nicht mehr zu verstehen. Dass dabei auch noch so relativ unerhebliche Dinge wie der damalige Drogenkonsum abgefragt werden, passt seiner Ansicht nach richtig gut in dieses Bild.

Und damit wären wir bei einer kurzen Bestandsaufnahme dessen, was die 68er Generation, zu der auch der Blogger sich zählt, damals umgetrieben hat und noch weiter umtreibt. Nämlich das extrem ungute Gefühl, dass hierzulande die Dinge nicht anders als zu Zeiten des Dritten Reiches nicht mit rechten Dingen - eben weil mit rechten Dingen - zugehen, und diejenigen, die sich immer wieder gerne als Autoritäten aufbauten und aufbauen, eigentlich nichts anderes im Sinn haben als ihren höchstmöglichen Profit. Wie auch immer der hereingeholt wird. Mit dem Mittel des Krieges will's ja jetzt nicht mehr so recht angehen. Jedenfalls haben die, die sich gegen diese höchst fragwürdigen Autoritäten aufgelehnt haben, recht daran getan. Dass sie es mit den falschen Mitteln getan haben, steht wiederum auf einem anderen Blatt. Auf dem noch nichts zu lesen war von den Möglichkeiten der freien Meinungsäußerung - so, wie sie sie das Internet mit seinen nicht durch die innere Zensurschere beschnittenen Möglichkeiten der freien Meinungsäußerung gegeben sind - anders als in der Pressearbeit, bei der immer die Kapitalinteressen des jeweiligen Hauses berücksichtigt werden wollen.


Generelles PS: Werte/r geneigte/r Leser/in: Sofern Ihnen Form und Inhalt dieses Eintrags zusagen, sollte dessen Weitergabe oder aber gleich des Blogs via Link an Ihren Freundes- und Bekanntenkreis eigentlich nichts im Wege stehen. Für den Fall, dass Sie auch über die Adressen offiziöser Stellen verfügen: Geben Sie das Material ruhig auch an die weiter. Damit vielleicht der/die eine oder andere der dort Tätigen sich besinnt und nicht mehr mitmacht bei dem hierzulande weiter und weiter veranstalteten Wahnsinnstreiben. So, dass die von Politikern gepflegte, nur dem Eigeninteresse verpflichtete Verfälschung der Wirklichkeit denn doch einmal ein Ende findet und die Demokratie eine Chance bekommt, mehr zu sein als bisher - eine nur nützliche Fiktion.

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