Dienstag, 2. November 2010

935 DEMOKRATIE braucht gerade bei uns die Chance, mehr zu sein als EINE NÜTZLICHE FIKTION! Eine Fußnote von vorgestern rückt hiermit in den Titel.

So wie dem Schauspieler in dem vorstehend gebrachten Foto der Kopf raucht, so hat auch meiner über das Verfassen des in Post 932 erscheinenden Manifestes betreffend den notwendigen Wandel des Politikstils und der ihm zugrundeliegenden Denkweise zu qualmen begonnen. Darum bin ich froh, es bei diesem Eintrag, für den unter dem Dienstag schon einmal ein Platzhalter geschaffen worden ist, etwas leichter zu haben. Insofern nämlich, als in sich in die HAZ vom Folgetag ein Leitartikel gestellt findet, der auch wieder genau in die Richtung zielt,die ich bereits am Abend angepeilt hatte.


"Wer lesen kann, ist im Vorteil", pflegt einer meiner Chordirigenten immer denn mal wieder von sich zu geben: hier sei diese Formulierung aufgegriffen unter Hinweis darauf, dass dieser Vorteil es ja auch ermöglicht, die besonders markierten Stellen in dem Text wahrzunehmen, die wie immer die zentralen Aspekte der Gesamtdarstellung herausstellen.

Von diesen Aspekten, über die im Vorfeld, also den hier voraufgegangenen Posts ja einigermaßen hinreichende Grundsatzüberlegungen angestellt worden sind, seien hier folgende aus dem Text heraus gesondert aufgegriffen:Aufzählung
  1. dass Gesetze durch den Bundestag gejagt werden, ohne dass die Abgeordneten Zeit und Gelegenheit gefunden hätten, mit sich der je anstehenden Materie vertraut zu machen;
  2. dass die Regierung sich zunehmend auf Beratungsagenturen verlässt und auf Entscheidungsgremien stützt, die überhaupt keiner Kontrolle unterliegen;
  3. dass das Parlament laufend mehr entmachtet wird dadurch, dass die Entscheidungsbefugnis sich mehr und mehr von ihm weg hin zur Regierung verlagert;
  4. dass den Abgeordneten unter diesen Voraussetzungen nur noch die Rolle von Abnickern bleibt, die mehr oder weniger hilflos registrieren müssen, dass sie zur Bedeutungslosigkeit verurteilt sind, weil es nur noch darum geht, dass der politische Wille der Regierung zum Tragen kommt;
  5. dass die Abnicker aber deshalb bei der Stange bleiben, weil - Zitat: "...niemand bereitwillig seine eigene Arbeit, seinen eigenen Daseinszweck infrage stellt".
Unter dem Foto, welches ebenfalls in der HAZ vom 3.d.Mts. gebracht worden ist, steht ein für mich beziehungsvolles "Absurdes Theater". Womit ich genau das angesprochen finde, was hierzulande gerade auch in Sachen Demokratie so abzugehen pflegt und sich bei auch nur etwas näherem Hinsehen als eine Kette von im Grunde unhaltbaren Missständen entpuppt. Da ich mich zu diesem Punkt eigentlich schon hinreichend ausführlich und wohl auch gehaltvoll ausgelassen zu haben meine, sehe ich hier davon ab, alles noch einmal aufzulisten.

Selbst das "Light Knife" - Titel des unter dem Foto angesprochenen Theaterstücks - erscheint mir in gewisser Weise brauchbar zu sein - lässt es sich doch, neben wohl auch einer anderen Übersetzungsmöglichkeit auch so verstehen, dass in ihm ein Messer und Licht eine Rolle spielen: das Messer soll in diesem Blog angelegt werden an all die Auswüchse, die im Sinne der Herrschaften und Profiteure in diesem unseren Lande regelrecht gezüchtet werden; ferner soll Licht gebracht werden in das geheimnisvolle Dunkel, in welches eben diese finsteren Gestalten ihre Absichten zu hüllen pflegen. Behilflich dabei ist mir auch die Leuchte, die mir deshalb in die Hände gelangt ist, weil ich wieder einmal über eine beschränkte Zeitspanne ein Probeabo der Wochenschrift DIE ZEIT geordert habe - erscheinend in einem der hier vorangehenden Posts.

In den Abschlusskasten gestellt: die bildliche Aussage dazu, was dem krampfhaft und mit allen Mitteln aufrechterhaltenen System eigen ist - einem System von Profit und Benachteiligung; von Nachrichtenfülle bei gleichzeitiger Desinformation; von als Sachzwang ausgewiesener, tatsächlich aber nur Kungeleien in den Hinterzimmern der Macht sich verdankender Regelung - und noch manch anderem dem Gemeinwohl abträglichem Stilmittel des Regierens. Von daher davon bedroht, dass der ganze Apparat auseinander fliegt, wenn der ihn beschleunigende Fuß nicht vom Gaspedal genommen wird.


PS: Werte/r geneigte/r Leser/in: Sofern Ihnen Form und Inhalt dieses Eintrags zusagen, sollte dessen Weitergabe oder aber gleich des Blogs via Link an Ihren Freundes- und Bekanntenkreis eigentlich nichts im Wege stehen. Für den Fall, dass Sie auch über die Adressen offiziöser Stellen verfügen: Geben Sie das Material ruhig auch an die weiter. Damit vielleicht der/die eine oder andere der dort Tätigen sich besinnt und nicht mehr mitmacht bei dem hierzulande weiter und weiter veranstalteten Wahnsinnstreiben. So, dass die von Politikern gepflegte, nur dem Eigeninteresse verpflichtete Verfälschung der Wirklichkeit denn doch einmal ein Ende findet und die Demokratie eine Chance bekommt, mehr zu sein als bisher - eine nur nützliche Fiktion.

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