Montag, 1. Dezember 2008

115 Da heißt jemand Eberhard Rathgeb - und gibt denn auch einen Rat: "Jeder sollte es [dieses Buch] unterm Weihnachtsbaum liegen haben."




















Anders als beim letzten Tagebucheintrag tritt hier einleitend nicht das Motiv Frost, sondern das Motiv Feuer in Erscheinung. Weil nämlich besagter Autor Feuer und Flamme für "ein Büchlein" (155 Seiten) ist, welches sich in der heutigen FAS nicht unweit von eben diesem Motiv vorgestellt findet. Dazu heißt es in der Überschrift zunächst: "Mehr geht nicht mehr - Das Buch 'Mehr Geld' der Brüder Ralph und Stefan Heidenreich ist sicher das sympathischste von allen Büchern über das drohende Ende. Sein Leben ändern wird nach der Lektüre trotzdem niemand." Da ich es, wie mittlerweile ja eigentlich deutlich geworden sein müsste, mit dem Kommerz, mit der Werbung und dem ganzen um das Anschaffen herum veranstalteten Buhei überhaupt nicht habe - ja, richtig auf Kriegsfuß mit ihm stehe! -, Erfüllung in ganz Anderem findend, sehe ich keine Notwendigkeit, mein Leben zu ändern. Trotzdem: Es sollte die Möglichkeit geboten werden, vielleicht doch etwas mehr über die je eigene Einstellung auch anhand dieses Büchleins zu reflektieren.

Rathgeb stellt einleitend fest: "Die Autoren analysieren. Sie verlasssen sich auf ihre eigenen Kräfte. Sie graben in ihrem Kopf. Sie sagen, was sie wissen, nicht, was andere sagen....Mit einem solchen Buch, das die Karten auf den Tisch legt, kann man wieder einen linken Kongress über den Kapitalismus einberufen. So weit hat es der ökonomische Kollaps hierzulande gebracht.
Das Geld ist heute auch für die, für die das Geld normalerweise kein Problem ist, zu einem Problem geworden, über das sich ohne Probleme reden lässt. Als hätten die Leute mit einem Mal gemerkt, dass Geld nicht nur die glatten Scheine sind, die sie am Bankautomaten ziehen, um sie in der Friedrichstraße oder sonst wo zu verjuxen. Sondern etwas anderes, Großes, Dunkles, Mächtiges, Schicksal, Gott, ja, weiß der Kuckuck."

Im Weiteren kommt Rathgeb auf die Entstehungsgeschichte der fraglichen Publikation zu sprechen: "Die beiden Brüder haben sich vor drei Jahren, als die neuen und die meisten alten Ökonomen noch mit ihrem Geld und dem Geldsystem zufrieden waren, für ein paar Tage zusammengesetzt. Der eine habe gemacht, was er kann: reden; der andere habe ebenfalls gemacht, was er kann: schreiben. Auf diese lockere Weise sei ein Buch zustande gekommen, in dem man vor allem ein vorbildliches Dokument spontan sich äußernden linken Sachverstandes sehen muss....
Die Heidenreichs machen es ein wenig so wie Mao: Sie fassen sich kurz, schreiben auf, was ihnen zum Kapitalismus und seinen Stichworten einfällt, und zwar nicht, indem sie sich zum Nachdenken zurückziehen, sondern indem sie miteinander reden. Das Ergebnis ist ehrlich, ein redigiertes Denken in Echtzeit, und folglich etwas aphoristisch. Entstanden ist eine Art kleiner Montaigne der Geldweltkritik." Welche ich nur voll und ganz unterstützen kann. Daher dieser Post.

Damit man einen Überblick über die Schwerpunkte der Darstellung erhält, hier unter Einbringung eines Stellenofferten-Motivs in der bezeichneten FAS-Ausgabe das, was der Journalist Rathgeb dazu ausführt: "Verhandelt werden Staat, Demokratie, Konsum, Wahl, Finanzen, Kredit, Motivation, Preis, Kriege, Amerika, die Mittelschicht, Design, altes Geld, neues Geld, Tausch, Gabe, Image, Verlangen, Netzwerke....Und verhandelt wird das spannend und konzentriert, ohne den häufig üblichen Wortflitter."


Hier abschließend sei nochmals hervorgehoben, dass die Brüder Heidenreich lange vor dem aktuellen Debakel in die Materie eingestiegen sind, und dass dabei ein Buch herausgekommen ist, welches sich auch dadurch auszeichnet, dass es "keine mentale Wurstbude [ist], wo dem Volk fette Happen angeboten werden. Es dreht sich darin dennoch um alles, was heute das aus dem Leim gehende Heute ausmachen soll. Mit einem Wort: Es geht um das Mehr! Um die Mehreslust der kapitalistischen Gesellschaft."




























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