| aLLES BEWIRKT CHRISTUS: DEMUT EINFACHHEIT FÜLLE GERECHTIGKEIT HARMONIE.
Das, was sich in dem Spirit Letter von heute und dem anschließenden, in alphabetische Reihenfolge seiner Bestandteile gebrachten Statement festgehalten findet, ist ein Kontrastprogramm, das auch die allerwenigsten Zeitgenossen auf ihrem Bildschirm resp. auf ihrer Platte haben dürften.
Innerhalb des von mir formulierten Statements findet sich die FÜLLE besonders hervorgehoben. Weil sie es nämlich ist, die Jesus seinen Zeitgenossen und deren Nachkommen als Frucht des Vertrauens in den Vater und den Geist vor Augen führen wollte. Ein Vertrauen, welches sich nach meinen Erfahrungen am wirkungsvollsten aufbaut, wenn man denn dazu findet, immer wieder die Räume innerer Stille aufzusuchen, sei es, dass in ihnen meditiert wird, sei es, dass sie ein intensives Naturerleben beinhalten, sei es, dass in ihnen Musik erklingt - oder, oder, oder...
Die Menschheit hat sich jedoch so gut wie vollständig darauf verlegt, die Fülle im Materiellen zu suchen und das Laute, das Marktschreierische gegenüber den leisen Klängen zu bevorzugen. In dem Glauben, Zufriedenheit und Erfolg aus dem beziehen zu können, was solcherlei ihnen zu versprechen scheint. Dass die Deutschen dem Marktschreier Hitler aufgesessen sind, ist nur ein Posten aus der Phalanx der Irrtümer, denen die Menschen aus den hier nur kurz angesprochenen Gegebenheiten heraus aufzusitzen pflegen. Für die Individuen wie für deren Verbünde ausnahmslos mit mehr oder weniger katastrophalen Folgen verbunden.
Das nachstehend in den Abschlusskasten gestellte Fotomotiv soll hier das auf das Materielle gerichtete Sinnen und Trachten symbolisieren: Da sind die Prozente, die irgendwo aufgeschlagen oder aber eingespart werden können, so, dass sich für den sie ins Auge Fassenden eine Mehrung seines Besitzstandes ergibt - oder aber für ihn günstigere Situation hinsichtlich seiner Ausgabeverpflichtungen.
Zu letzterem Punkt sei hier zunächst einmal hingewiesen auf das Desaster, welches von dem Unternehmen BP einzig und allein deshalb inszeniert worden worden ist und wohl weiter inszeniert werden wird, weil man bei ihm Wert darauf legte, die für Kontrollen und Sicherungsmaßnahmen fälligen Ausgaben so weit wie nur irgend möglich zu reduzieren. In deutschen Landen hat sich sich auch erst soeben eine auf ähnlichem Level sich bewegende Geschichte abgespielt. Gemeint ist das Debakel mit den bei Hitzegraden von über 40 Grad nicht mehr funktionierenden Klimaanlagen in den ICE-Zügen. Dazu ein Zitat aus dem Leitartikel "Kerngeschäft" in der heutigen HAZ: "Einmal mehr zeigen jetzt im deutschen Bahnbetrieb alle Verantwortlichen mit dem Finger auf den jeweils anderen. Die Bahn spricht davon, dass Siemens mangelhafte Züge geliefert habe. Siemens kritisiert im Gegenzug die Bahn und wirft ihr vor, die notgwendige Wartung vernachlässigt zu haben; man habe der Bahn entsprechende Verträge angeboten, diese seien aber abgelehnt worden. Das Eisenbahn-Bundesamt wiederum, die für die Bahn zuständige Aufsichtsbehörde, erhebt drohend den Zeigefinger. Doch auch die Herren vom Amt verdanken ihre Erkenntnisse über überhitzte Züge, die sie jetzt alarmiert zu Kenntnis nahmen, nicht etwa einer Mitteilung auf dem Dienstweg, sondern schlicht und einfach den Medien."
Mit anderen Worten: Die Prozente, die das Unternehmen Deutsche Bahn beim Ordern von nicht für höhere Hitzegrade ausgelegte Technik gespart hat und die Prozente, die es zunächst auf der Habenseite seines Kontos verbuchen konnte, weil es bei der Wartung allüberall sparte - man denke dabei auch an die S-Bahn-Kalamitäten in Berlin -, die lächeln es nun nicht mehr an, sondern bereiten ihm arge Kopfschmerzen. Das Bahnunternehmen hat also in seinem Streben nach einer Maximierung des Gewinns einen so herben Rückschlag erlitten, dass es eigentlich aufmerken müsste. Mit der Folge möglicherweise, dass es nicht wieder blind in eine ähnliche Situation hineinstolpert. Dem Unternehmen BP, welches bei der Kontrolle und Wartung seiner Bohrplattform vor der Küste Amerikas ebenfalls nur ein paar Prozente bei dem entsprechenden Aufwand einsparen wollte, ergeht es ja im Grunde genauso - nur dass sich halt bei ihm die Schadensfolgen in einer ganz anderen Größenordnung bewegen.
Kehren wir aber zum mehr Grundsätzlichen bei der ganzen Angelegenheit zurück. Das in dem Spirit Letter angesprochene Begehren nach Besitz und Reichtum hat, etwas genauer besehen, eigentlich seine Wurzeln in dem Wunsch nach Erfüllung - und damit in einem immateriellen Daseinsfeld. Diese Erfüllung aber kann wesensgemäß immer nur aus der spirituellen Sphäre heraus bezogen werden. Man mag es sich so oft und so massiv einreden wie man will: der Besitz materieller Reichtümer kann keine Zufriedenheit erzeugen. Im Gegenteil: er verbaut dem Menschen in aller Regel den Weg, der auf das Transzendente zuführt.
Aus einer solchen Sicht der Dinge heraus gelangt man ganz leicht zu einer anderen Gewichtung dessen, was einem von denen, die davon profitieren, dass sie das Streben des Menschen nach Erfüllung auf den materiellen Sektor umlenken, ihn so von seiner eigentlich Bestimmung ablenkend, immer wieder vorgegaukelt wird: Man nimmt es einfach als Trugbild wahr und zieht für sich die Konsequenz, auf materielle Stimuli und Statusversprechen weniger empfängnisbereit zu reagieren. | |
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