Nein, stimmt ja gar nicht! Ich muss ja gar nicht - und tue es auch nicht. Beispielsweise höre ich mir nicht den Schwachsinn an, der - so auch in der heutigen HAZ dargestellt - auf allen Kanälen in dem Bemühen verzapft wird, das dort von dem Journalisten Imre Grimm folgendermaßen dargestellt wird: "Zugegeben: Es ist ein hartes Brot, vier Wochen WM zuzutexten. Die Balance zwischen kritischem Sportjournalismus und distanzloser Mitjubelei ist schwer zu halten, schließlich hat man Millionen gezahlt und will nicht lange über die ersten schwachen, torarmen Spiele dieser WM-Vorrunde lamentieren."
Dem eingangs erscheinenden Nupe-Trompeter im nigerianischen Bida, im Bild 1911 festgehalten von dem Maler Carl Arriens, hätte ich gewiss recht gerne zugehört. Aber dieses blöde Getröte von zumeist noch blöderen Zeitgenossen muss ich mir auch nicht an die Ohren dringen lassen: Ich habe weiß Gott Besseres mit meiner Zeit anzufangen, als mich von dergleichen behelligen zu lassen - resp. Auschau nach einem Krachmacher zu halten, der die jetzt ja zumindest in Hannover beim Public Viewing verbotene Vuvuzela ersetzen könnte. Es ist schon stupende, wie stupide die Masse auch in diesem Rahmen zu agieren und zu reagieren pflegt. Zumindest für unsereiner unerträglich: Der Gedanke, in einem solchen Haufen dabeizusein, der "wie ganz Deutschland" mitfiebern möchte.
Und welche Großtat, sich das Gesicht mit Schwarz-Rot-Gold zu beschmieren! Schließlich bekundet man ja damit die Zugehörigkeit einer siegreichen Nation. Jetzt haben auch diese ansonsten wenig Farbe in ihrem Leben entdeckenden, auf mir unerfindliche Weise in Feierlaune geratenen Typen erst einmal daran zu knacken, dass die deutsche Mannschaft gegen die Serben eine nicht sonderlich überzeugende Vorstellung abgeliefert hat. Die ich natürlich nur anhand einiger Kommentare und des Spielresultats verfolgt habe. Rudi Völler - Du hast Recht, wenn auch auf einer anderen Ebene als von Dir angedacht: Der Schwachsinn ist nicht nur immer da - er wird auch immer schlimmer! Aus dem Bedürfnis heraus, sich einmal so richtig in Szene setzen zu können, resultiert ein Unsinn, der einem etwas rationaler eingestellten Zeitgenossen einfach haarsträubend vorkommen muss.
Was alles Zeitgenossen nicht daran hindert, sich tiefschürfende Gedanken über das Fußballspiel zu machen - oder aber Computerspiele für Kinder zu entwickeln, die mit eben dieser für mich nicht ganz so runden Sache zu tun haben. Wer den letzten hier gebrachten Link benutzt, wird Zeuge des Verlaufs einer ganzen Reihe von Spielen nur anhand der Aufzeichnung des Kurses, den der Ball in ihnen genommen hat.
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