411 "Schluss mit Konjunkturprogrammen und immer neuen Schulden": .......

...... so lautet die Überschrift eines Artikels in der heutigen HAZ-Ausgabe. Und der Subtitel: "Die Professoren Homburg und Claasen fordern bei einem gemeinsamen Auftritt in Hannover eine radikale Abwehr von der deutschen Wirtschaftspolitik". Prononciert ebenfalls die Bildunterschriften. Bei Stefan Homburg: " 'Die Politik steckt zuviel Geld in alte Industrien - und vernachlässigt darüber die Forschung' "; bei Utz Claasen: " 'Staatliche Hilfsaktionen sind zu oft Subventionsprojekte zum Erhalt gescheiterter Manager' ".

So skeptisch ich gerade dem Utz Claasen - der sich als Honorarprofessor nur nebenbei um universitäre Belange kümmert - gegenüberstehe, sehe ich das Schlüssige an seiner Ansicht, die er zunächst in eine Frage kleidet: "Warum, fragt Claasen, haben einige wenige deutsche Landesbanken der Versuchung widerstanden, sich ebenfalls in windige US-Geldgeschäfte ziehen zu lassen? Die Antwort ist verblüffend: 'Ein Manager sagte mir, niemand im Bankvorstand habe gut genug Englisch gesprochen, um die Verhandlungen führen zu können.' Claasens Kommentar dazu: 'Provinzialität als Schutz vor der Krise ist nicht das Schlechteste'."

Zustimmen möchte ich den beiden auch, a) wenn sie fordern, dass die Großbanken zerschlagen werden, wobei im Text ausdrücklich die Deutsche Bank und die Commerzbank benannt werden; b) wenn sie meinen, das mit dem Konjunkturpaket einfach viel zu viele sinnlose Dinge bezahlt worden seien, etwa neue Polizeiautos; c) wenn sie es für nötig erachten, wesentlich mehr Geld in die Bildung und in innovative Prozesse zu stecken. Schlussendlich ist es auch wohl d) so, dass die Krise nur schlimmer wird, wenn es bei dem Procedere bleibt, für das man sich bis dato entschieden hat. Und zwar in einer Manier, die e) von den beiden Sachverständigen völlig zu Recht kritisiert wird. Nämlich dahingehend, dass den Entscheidungsträgern eigentlich jedes Vorstellungsvermögen von der Größe und Komplexität der Sachverhalte und Zusammenhänge gefehlt habe und fehle, über die sie hätte befinden müssen.

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