Dienstag, 22. März 2011

1110 "Voyeur des rechten Terrors": Ein Franzose erwirbt die Rechte an rechter "Literatur" - und lacht sich dann einen Ast, weil Urheberrechte ihm immer dann in die Karten spielen, wenn irgendjemand Sätze oder gar Passagen aus diesen Machwerken zitiert.



Liest man sich die einer neueren FAS-Ausgabe entnommenen Ausführungen über das Auftreten und Agieren des Hitlerfans Genoud durch, die hier, ordentlich gestutzt, an zweiter Position rangieren, dann wird deutlich, dass diese unsägliche Type mit der Hinterlassenschaft einer noch unsäglicheren Type schalten und walten kann, wie er will. Er sieht sich im Endeffekt durch das entsprechend ausgestaltete Gesetz sogar noch dafür belohnt, dass er an der Verbreitung von deren unausgegorenen Zeugs mitwirkt. Welcher Umstand dem Blogger höchst suspekt erscheint und ihm den Gedanken nahelegt, dass in dem Urheberrecht irgendwie der Wurm drin sein muss.

Dass der Wurm im Urheberrecht drin sein muss, geht auch aus dem zuerst plazierten Text hervor - wenn auch nur aus einer kurzen Bemerkung. Diese stammend vom IBM-Chef Sam Palmisano, zu dem ist in dem Text heißt: "Palmisano hatte den Politikern ein paar 'praktische Gedanken' mitgebracht: Allgemeingültige Standards müssten weltweit vorangetrieben werden, technologisch, wirtschaftlich und BEIM URHEBERRECHT."
Eine Feststellung, die der Blogger nur voll und ganz unterstreichen kann, dieweil der Möglichkeit der Teilhabe der Gemeinschaft an gutem Gedankengut - das, was Goebbels fabriziert hat, ist demgegenüber nur "Gedankenschlecht" - unbedingt der Vorrang vor dem immer nur einem ganz kleinlichen Kalkül verpflichteten Beharren darauf gebührt, dass da wieder einmal Kassenbestände durch Groschenbeträge aufgefüllt werden müssen.

Selbstverständlich ist es auch hier wieder der Gesetzgeber, der sich gefordert sehen müsste, dafür zu sorgen, dass sich weiterführendes Gedankengut möglichst weit und unbehindert verbreiten lässt - so, dass die Allgemeinheit ein Futter erhalten kann, wonach es sie zwar verlangt, welches ihr aber aufgrund einer gedrechselten Rechtskonstruktion absichtsvoll vorenthalten wird. Anstatt, wie an dem Fall Genoud ja deutlich gemacht, als Kumpan auch von Leuten dazustehen, denen es nur darum geht, auf dem Literaturmarkt möglichst viel Profit für sich herauszuschlagen. Aber wie der Blogger seinen Gesetzgeber einschätzen zu können glaubt: Er wird sich einen Dreck um solche Gedanken scheren, wie sie von dem IBM-Chef vorgetragen worden sind.


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