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Montag, 31. Mai 2010
738 Der ESC im Spiegel der Presse - der HAZ-Leitartikel von heute dabei im Kern das aussagend, was gestern dazu aus meinem Infolabor heraus kam.
Samstag, 29. Mai 2010
737 Am Tag des Eurovision Song Contests einige Worte gegen das, was sich als Lena-Hype darstellt und in einer Manie endet.
Darin kann ich als ebenfalls in Alternativen denkender Zeitgenosse zunächst einmal überhaupt nichts Kritikwürdiges entdecken. Im Gegenteil. Ich freue mich sogar darüber, dass dergleichen im Publikum gut ankommt - zeigt dies doch, dass der Sinn ganz, ganz vieler Menschen nach mehr steht, als ihnen in de Regel so geboten wird. Auch auf dem Terrain Gesang.
Hier aber setzt denn doch auch gleich meine Kritik ein: Die Entscheidung für die zum Star avancierte Schülerin aus Hannover ist nach meinem Empfinden vom Sängerischen her eigentlich ungerechtfertigt. Bewegte sich doch ihr Siegessong "Satellite" gerade einmal in einem äußerst bescheidenen Rahmen von etwa 5 dicht beieinander liegenden Tönen, und hatte der Vortrag mehr mit dem Sprechgesang einer Rapperin denn mit etwas zu tun, was sich als Leistung auf musikalischem Terrain begreifen ließe.
Es ist immer dieselbe Chose: Da kommt irgendjemand im Publikum wegen bestimmter Alleinstellungsmerkmale - merke: Hitler hat auch welche! - sehr gut an: und alle Welt ist bemüht, auf dem ins Rollen gekommenen Zug der Begeisterung zumindest als sich emotional an ihn Kettender und als Trittbrettahrer dabei sein Wollender aufzuspringen. Da wird dann der eigentlich nur durch seine Frische auffallende Vortrag, die ja deshalb überhaupt nichts mit einer Leistung zu tun hat, weil die der Schülerin nun einmal in die Wiege gelegt worden ist, zu einer Performance hochstilisiert, sie mit jeder Menge an Elogen überhäufend.
Die ganze, auch auf andere Nationen überschwappende Begeisterung resultiert nach meiner Einschätzung einfach daraus, dass die besagte Schülerin von den Medien als Stimmungs- und Werbeträger erkannt worden ist, und man gleich alles darangesetzt hat, dieses Erfolgsmodell möglichst lukrativ vor seinen eigenen Gewinnkarren zu spannen und die so erzeugte Masche, den Hype zu seinem wie immer geschäftlich gearteten Vorteil auszuschlachten. Die Leutchen sind halt in ihrem Wahrnehmungshorizont so begrenzt, dass sie dergleichen auch noch als besonders schön für sich empfinden - dabei einen Riesenaufstand bei dem Abfeiern ihrer Erstplazierung veranstaltend. Nachfolgend schon einmal dokumentiert anhand einer am 30.d.Mts. in der FAS erschienenen, auf den Torwart Manuel Neuer bezogenen Überschrift.
"Nur für kurze" steht beziehungsvollerweise unter dem Outfit der an den Eingang dieses Eintrags gestellten Dame. Dabei mag man in Gedanken auf sexuelles Gebiet abgleiten - aber auch daran denken, dass die Zeitgenossen ebenso wie auch ihre Vorfahren im Verständnis immer wieder viel zu kurz ansetzen. Einfach, weil sie es lieben, auf einen einmal ins Rollen gekommenen Popularitätszug aufzuspringen - sich dabei wohl fühlen wollend, mit der als "Nummer eins" in Erscheinung tretenden Größe irgendwie einen emotionalen Zusammenhang herstellen zu können. Ich halte es für höchst bedauerlich, dass aus solcher Wahrnehmung der Wirklichkeit heraus immer wieder Entscheidungen aus einem solchen Verlangen nach Wohlfühlimpulsen gefällt werden. Auch politisches Terrain angewendet: Dass man glaubt, bei einer Frau Merkel gut aufgehoben zu sein, weil sie irgendwie als Mutter der Nation eingeschätzt wird - eine Rollenzuweisung, die sich zunehmend als irrig erweist.
Das Schöne an einer solchen Veranstaltung wie dem ESC ist deshalb, dass aus einer bei ihm getroffenen Fehlentscheidung heraus nichts Schlimmeres resultiert als dass das Trommelfell, oder richtiger noch, der Sensus für Musikalität einigermaßen überstrapaziert wird.
Unschön an einer solchen Veranstaltung ist, dass auch sie wieder in erster Linie mit Profitinteressen verquickt wird - als deren Resultat auch eine Lena, die Reklame für den solch edle Teile wie die von ODLO hergestellten läuft, so unvorstellbar gar nicht einmal ist. Trotz ihrer wohl als aufmüpfig zu bezeichnenden Art, sich zu geben. Ich glaube annehmen zu dürfen, dass auch sie sich von den Kommerzinteressen soweit wird vereinnahmen lassen, dass darüber ihre Frische und Unkonventionalität mehr oder weniger verloren gehen werden. Es wäre schön, wenn ich mich da irrte!
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Freitag, 28. Mai 2010
736 Sie hat wohl Pfunde, mit denen sie ordentlich wuchern könnte - unsere werte Kanzlerin. Ein glückliches Händchen geht ihr aber augenscheinlich ab.
Zwei Ungeheuer - damit nicht gemeint unsere "Zonenwachtel" (Benennung in der jüngsten Übertragung von "Neues aus der Anstalt") -, die den Weg in unsere Zukunft weisen. Das erste sich dabei im Original sich beschränkend auf "....FÜR IHR WOHNZIMMER", damit die neuen Fernsehgeräte einer Firma ins Spiel bringend. Das zweite, der Finanzmarkt, durch ungeeignete Eingriffsmaßnahmen jetzt noch bedrohlicher geworden. So, dass Auswüchse wie etwa die Geschäftemacherei mit den Leertransaktionen, bei welchen die sie Vornehmenden über keinerlei eigene Mittel verfügen, oder die noch gesteigerten Bonizahlungen an Bankmanager, die den Karren so richtig in den Dreck gezogen haben, in einer ganzen Phalanx von menschenunfreundlichen Praktiken stehen.
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In der Reihe der vorstehend angetretenen Damen würde sich diese unsere Kanzlerin ohne Zweifel aus gewissen Gründen ganz hervorragend machen. Hervorragend dabei mehr plastisch-anschaulich verstanden. Das, was sie bis dato in ihrem Metier abgeliefert hat, kann wohl als weitaus weniger hervorragend bezeichnet werden. Die zwischenzeitlich von der Presse zur "mächtigsten Frau der Welt" gekürte Funktionsträgerin bescheidet sich, immer wieder weit in der Weltgeschichte herumreisend, mit dürftigsten innenpolitischen Ergebnissen. In einer Zwischenbilanz wird man wohl resümieren dürfen, dass in ihrer "Wunschkoalition" so gut wie nichts zustandegekommen ist, das ein besonderes Augenmerk verdiente. Sie hat irgendwie - der Cartoon hält es sehr schön fest - kein sonderlich gutes Händchen für die Behandlung all der Faktoren und Probleme, die sich als immer bestimmender und dabei nachteiliger für ihre Zeitgenossen auswirken. Ich bin fest davon überzeugt, dass mein Holde, deren moralische Statur wirklich einigermaßen erstaunlich ist und der als Mathematikerin das nüchterne Kalkül, welches die Kanzlerin als Naturwissenschaftlerin in ihrem Metier ja obwalten lassen könnte, in dieser Rolle eine viel bessere Figur machen würde. Leider hat sie nie auch nur im mindesten eine Ambition in dieser Richtung entwickelt!
Strammstehende Tulpen beweisen - neben anderen Elementen der Gartengestaltung - seit 30 Jahren, dass sie ein glückliches Händchen im Umgang auch mit der Pflanzenwelt hat. Von ihrem sozialen Engagement will und brauche ich hier weiter gar nichts zu berichten. Soeben noch von mir auf dem ohne Haus ca. 400 Quadratmeter großen Grundstück nachgezählt: Mehr als 250 Tulpen. Diese immer wieder aus derselben Zwiebel neu nochkommend und erblühend. Weil sie nach dem Verblühen nicht abgeschnitten werden, sondern alle Säfte ungestört zu ihrem Ausgangspunkt zurückfließen können, so das Kraftreservoir für einen neuerlichen Austrieb bildend.
Aufgeräumtheit wie in den 08/15-Gärten der allermeisten Siedler ist nicht das, was sie für erstrebenswert hält. Wodurch sie ganz erheblich von der mentalen Einstellung abweicht, die für ihre Zeitgenossen typisch ist. Auf eine solch einfache, aber wirkungsvolle Anbautechnik ist noch so gut wie keiner in der näheren und weiteren Nachbarschaft verfallen - einmal ganz abgesehen davon, dass man dort auch immer wieder gerne ein Gartenbauunternehmen anheuert. Da kann es uns nicht verwundern, wenn seitens der Passanten vermeldet wird, man fände den Garten lustig. Besser lustig als steril, würde uns da am liebsten über die Lippen kommen. Aber die Leutchen sind ja empföndlich: das behält man lieber für sich. Die wissen es einfach nicht besser und schneiden Stengel (alte Schreibweise, weil der Stängel mir einfach nicht gefällt!) und Blätter ab, sobald die Blume verblüht ist - so ihrem Garten den Anstrich von Aufgeräumtheit gebend, so signalisierend, dass man sich den gewohnten Ordnungsvorstellungen fügt. Wie gut, dass meine Holde nicht so gestrickt ist!
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Mittwoch, 26. Mai 2010
735 Auf den Weg gebracht: Das "Wohnprojekt graue Haare - buntes Leben". Die grauen Haare, die sie noch nicht haben, werden sich bei den Klosterkammer-Vertragspartnern gewaltig vermehren, wenn die zur Sache geht.
734 "Komm doch!" heißt es gegenüber den Wölfen. "Macht euch fort!" gegenüber einer Unzahl anderer Tierarten.
Die vorstehende Überschrift aus der Wochenendbeilage der HAZ namens "Der 7. Tag" gilt offensichtlich so gut wie ausschließlich für Wölfe. Wer sich dazu den folgenden Beitrag anschaut - erschienen in derselben Ausgabe -, der wird zu dem Schluss kommen, dass diese Behauptung einiges für sich hat. "Komm doch!" scheint der Eisbär übrigens auch zu sagen - hier zu dem Husky, mit dem zu spielen ihm offensichtlich einen Heidenspaß macht.
Interessant sind die zumindest mir erstmalig in dieser Deutlichkeit bekannt werdenden Daten über das Unmaß der menschlichen Zerstörungskraft gerade auch im Bereich der Fauna. In dem Artikel ist die Rede von 15 Millionen Arten, die die Erde bevölkern, sowie davon, dass davon Tag für Tag 130 aussterben. Wobei sich insbesondere der Verlust an Lebensraum als Zerstörungsfaktor ausweist. So gehen dem Beitrag zufolge jährlich 130 000 Quadratkilometer Wald verloren, was der doppelten Fläche Bayerns entspricht. Dazu kommen dann etwa noch die Überdüngung und Verschmutzung, die Überfischung und die Ausbeutung auch anderer Ressourcen. Dabei nicht zu vergessen auch der Klimawandel.
Der Verlust der Biodiversität - der biologischen Vielfalt - hat etwa auch zur Folge, dass das Potential, welches eines näheren oder ferneren Tages auch von der Menschheit genutzt werden könnte, beispielsweise im Kampf gegen Krankheiten und den Hunger, einfach verloren ist. Dem Beitrag zufolge beziffert sich der Gesamtschaden, der durch den Artenverlust entsteht, auf jährlich 170 Milliarden US-Dollar. Ein Zahl, die, so denn in der Angelegenheit nicht andere Aspekte zum Tragen kommen können, denn doch etwas zu denken geben sollte.
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Montag, 24. Mai 2010
733 "Blankes Entsetzen nach Ballack-Aus": Wieder wird der Normalo in seinem Verständnis auf Figuren & Dinge festgelegt, die seine Lebensführung im Grunde überhaupt nicht tangieren.
Die Wettbewerbe von Springreitern interessieren mich ebenfalls nicht sonderlich. So meine ich in meinem ganzen Leben auch solche "Großereignisse" nicht viel mehr als ein Dutzend mal im Fernsehen verfolgt zu haben. Nicht anders als beim Fußball verspüre ich hier wenig Neigung, mich durch dergleichen aufhalten und aus dem Trott bringen zu lassen. Aus dem in letzter Zeit zunehmend ein geistiger Trab wird, bei dem ich noch eleganter über Hindernisse wegkomme - auch nicht Gefahr laufend, abgeworfen zu werden.
Damit ich nicht missverstanden werde: Ich will niemandem ans Zeug wegen seiner sportlichen Betätigung. Sondern mehr denen, die meinen, es sei gute Unterhaltung, wenn sie die ihnen gegebene kostbare Zeit damit verplempern, die Lücken in ihrem Erleben mit Fernsehübertragungen füllen und sich Geschehnisse reinziehen - bei der blöden Bobraserei geschieht gar nichts außer ein bisschen Herumgerutsche auf dem Eis! -, die eigentlich nur Leerlauf sind und im Endeffekt außer einer wirklich äußerst schalen, persönlich durch nun wirklich überhaupt nichts begründeten Siegesfreude reineweg gar nichts bringen.
Der Spieler in dem folgend erscheinenden Foto will da einem Geschlechtsgenossen offensichtlich ans Zeug(ungsorgan). Ich weiß, dass es nicht der Herr Westerwelle ist, denn der betreibt außer seiner Steuerakrobatik keinen weiteren Sport.
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