Da kann es auch nicht weiter verwundern, dass der Kommerz das Einzige ist, was auf dem fraglichen Terrain blüht: "Inzwischen hat man die nutzlose Bahnhofshalle, dieses Kathedrale des Reisens, in einen Konsumtempel verwandelt. Man hat ... einen Duty-free-Shop eingerichtet, in dem Vatikanbewohner und Diplomaten das kaufen dürfen, was sonst in den Glitzershops großer Flughäfen angeboten wird: Hemden, Krawatten, Schuhe, Maßanzüge gar, Uhren teurer Weltmarken, Schmuck und Handtaschen, Zigarren und Schampus und Hochprozentiges, Computer auch und Flachbildschirme, Espresso-Maschinen und - in einer Spezialecke - alles aus dem Sortiment der 'Kinder'-Schokolade."
Apropos Flachbildschirm und Kinderschokolade: Die einen sind so flach wie das, was die katholische Kirche an Gedankengut zu produzieren pflegt; die andere ist dort wirklich unverzichtbar, weil sie das Einzige ist, was den dort herumhampelnden Gestalten das Leben zu versüßen vermag. Berichtet wird auch von Wunden, die die Splitter einer 1944 hier mehr zufällig heruntergekommenen Fliegerbombe in die Fassade des Bahnhofs geschlagen haben: Die Wunden, die die Hauptakteure im Vatikan diesem zufügen, sind allemal gravierender.
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