Sonntag, 30. Januar 2011

1036 Der Blogger und seine Konsumgewohnheiten/2.



Kein Tag vergeht, an dem er nicht mit Widerwillen all die Jahrhundertpreise, Geburtstagsrabatte und was dergleichen Zinnober für ihn mehr ist, zur Kenntnis nehmen und das lästige Beiwerk nach seiner Zeitungslektüre entsorgen muss. Noch nie hat er sich auf solche Ankündigungen hin bemüßigt gesehen, seinen fahrbaren Untersatz zu besteigen und mit ihm nach getätigtem Großeinkauf hochbefriedigt in Richtung Heimat zu kutschieren. Wie aus dem ersten, von Möbel Hesse in Auftrag gegebenem Werbemotiv ersichtlich, macht es der guten Einkäuferin gar nichts aus, dass sie keinen Fahrer dabei hat. Hauptsache, sie hat ihr Vehikel hoch bepackt und kann in dem ein gutes Gefühl machenden Bewusstsein schwelgen, in dem Einkaufsparadies ordentlich viele Schnäppchen gemacht zu haben.

Trotzdem: Auch er nimmt günstige Angebote wahr. Beispielsweise hat er sich noch erst vor ein paar Tagen bei der an der Hildesheimer Straße in Hannover gelegenen und wiedereröffneten Lidl-Filiale einen Crèpe-Maker besorgt. Den gab es dort für knapp 15 Euro. Da alle Exemplare davon am Abend ausverkauft waren, sah er sich gehalten, an der Kasse seine Rufnummer mit der Bitte um Benachrichtigung bei Eintreffen eines solchen nachzuordernden Teils zu hinterlegen. Was wirklich nützlich ist, wie etwa auch die vor langen Jahren auf der INFA erstandene Küchenminna - eine mit einem riesigen Saugfuß versehene, mit 5 verschiedenen Vorsätzen benutzbare und beim Zerkleinern von Kartoffeln, Möhren etc. unter recht wenig Kraftaufwand zu bedienende Apparatur -, das findet seinen Zuspruch. So auch der ebenfalls vor vielen Jahren bei dem Sonderposten-Markt JAWOLL erworbene, simpelst konstruierte Bollerwagen - oder die für einen kostenmäßig unter 20 Euro liegende Sackkarre. Die trotz dieses niedrigen Preises für Lasten bis zu 150 kg geeignet ist. Auf all das verheißungsvoll beworbene Mistzeug, welches ansonsten die Flyer und Prospekte füllt, kann er getrost verzichten. Kurz gesagt: Der ganze Werbequatsch geht ihm sowas vom am Arsch vorbei, dass die Herren in den Vorstandsetagen der Produzenten und Händler graue Haare darüber bekommen würden, sollte sich eine ähnliche Einstellung als recht bekömmlich in jeder Hinsicht unter den Leuten herumsprechen.

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