Es lässt sich auch sehr gut leben, wenn man nach dem Prinzip 'leben und leben lassen' verfährt - dieses bezogen in erster Linie auf die von ihm gehaltenen, laut Text knapp 10000 zählenden Hennen. Bevor hier jedoch das weiter thematisiert wird, was sich in dem nebenstehenden Bericht angesprochen findet, soll der Blick zunächst auf die konventionell betriebene Landwirtschaft gelenkt werden. Die Gott sei Dank mehr und mehr dadurch in Misskredit gerät, dass sie sowohl Mensch wie Tier mit den ihnen eigenen Bedürfnissen mehr und mehr außer acht lässt.
Die industrialisierte Landwirtschaft, die in ihrer Monstrosität dem Zuschauer in dem Film "We feed the world" besonders deutlich entgegentritt - natürlich haben meine Holde und ich uns den im Kino angesehen, um die Sache zu unterstützen -, ist auch in dem Film "Good Food, Bad Food" Gegenstand der Betrachtung. Und damit der kritischen Auseinandersetzung mit dieser Produktionsmethode.
In dem dazu in der HAZ-Ausgabe von heute verfassten Text erscheint mir ein Datum ganz besonders interessant. Und zwar heißt es zu dem Ausgangspunkt des ganzen verderblichen Geschehens in der Landwirtschaft: "Bis zu den Weltkriegen führt sie [die Regisseurin Coline Serreau] die Misere zurück. Für die Schlachtfelder produzierte die Industrie Senfgas und Ammoniak - in Friedenszeiten sucht sie neue Abnehmer, verlegte sich auf Kunstdünger und Spritzmittel, die aus ganz ähnlichen Ingredienzien bestehen."
Die Regisseurin habe, so ist in dem Text nachzulesen, Mikrobiologen, Agrarökonomen, Wanderarbeiter in Brasilien, Saatgutsammler in Indien und Biobauern in der Ukraine aufgesucht. Das Ergebnis ihrer Recherche: Von sämtlichen mit der Landwirtschaft in Berührung kommenden Personen wird der Ackerboden als vergiftet und ausgebeutet angesehen.
Wieder äußerst aufschlussreich das folgende Datum: "... heute würden 95 Prozent des Saatgutes weltweit von nur fünf Konzernen hergestellt. Wer über das Saatgut verfüge, sagt ein Biologe, der verfüge über die Schöpfung." Im Sinne von Stéphane Hessel, der noch erst gestern Abend in der Sendung "Kulturzeit" vorgestellt und interviewt wurde, muss Empörung gegen eine solche Gegebenheit laut werden und sich mehr und mehr zu einer Rebellion gegen derlei Missstände auswachsen. In dem Text heißt es abschließend - im Zusammenhang mit Gentechnik, Tierfabriken und Dumpingexporten: " 'Wenn die Menschen die Wahrheit über unser Essen erfahren, wird sie das so wütend machen, dass sie etwas verändern wollen'." IN GENAU DIESEM SINNE IST DER BETREIBER DER WEBSITE MOREQUALITIESINLIFE ANGETRETEN.
In genau diesem Sinne aber ist auch der Landwirt Carsten Bauck angetreten. Der beispielsweise ein Huhn auf dem Arm hält und zu ihm sagt: "ganz ruhig, mein Mädchen" - damit eine Tierliebe deutlich werden lassend, die den von der Politik mehr und mehr unterstützten Haltern der Heerscharen von Hühnern und Puten total abgeht. Diese Tierliebe steht dem wirtschaftlichen Erfolg absolut nicht entgegen, wie aus dem Text hervorgeht. 1932 als einer der ersten Demeter-Höfe auf Rudolf Steiners biologisch-dynamische Arbeitsweise umgestellt, erweist sich das jetzt von diesem Landwirt geführte Unternehmen als effizienter Wirtschaftsbetrieb. Der die Lebensbasis für 200 Betreiber und Mitarbeiter abgibt.
"Da wird aus Scheiße Gold gemacht" konstatiert Bauck zum Procedere in der konventionellen Landwirtschaft. Die habe "aus monetären Gründen die Ethik vernachlässigt" und werde - so das abschließende Statement - in dieser Haltung noch durch die Regierung bestärkt. Die nämlich blockiere die von der EU geplanten Agrarreformen, die dazu führen würden, dass die multinationalen Konzernen weniger Spielraum gerade bei der Ausgestaltung der Futtermittel-Versorgung mit ihren langen und total unübersichtlichen Lieferwegen erhielten.
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