Samstag, 22. Januar 2011

1024 "Hauptsache: Fußball!". "Nie mehr Fußballzwerg": So titelt die HAZ in ihrer Samstagausgabe. Damit dem Blogger Gelegenheit gebend, wieder einmal einige kritische Bemerkungen zum Thema Fußball von sich zu geben.

.... einmal einige kritische Bemerkungen zum Thema Fußball von sich zu geben. In jetzt schon einer ganzen Reihe von Kommentaren in diesem zeitkritisch angelegten Weblog ist zur Sprache gekommen, wie sehr er die Zeitgenossen durch die permanente Berieselung mit ihm in ihrem Horizont eingegrenzt und in ihrem Verhalten gesteuert sieht. In seinen Augen ist es eine Verhohnepipelung des Publikums sondergleichen, sowohl im Fernsehen wie in der Presse dem Geschehen auf dem Fußballrasen und den dieses bestimmenden Akteuren einen so breiten Raum zu widmen, wie dies immer wieder geschieht. Als ob es nichts Wichtigeres und Unterhaltsameres gäbe!

Das bisschen Spannung, das sich zugegebenermaßen bei einer ganzen Reihe von Leuten einstellt, wenn sie verfolgen, wie die mit Klumpen von Geld an ihren Beinen beschwerten Spieler sich bemühen, den Herberger'schen Grundsatz "das Runde muss ins Eckige" umzusetzen, kann doch nicht ein Ausgleich dafür sein, dass sie dabei auch mehr oder weniger verdummdeubelt oder verkackeiert werden. Mir klingeln jetzt noch die Ohren von dem Geschwafel über irgendwelche Spielertransfers oder Spielzüge bei der Begegnung XY, wenn ich an die gar nicht solange zurückliegende Zeit zurückdenke, in der ich solcherlei im örtlichen Stehcafé zu hören bekam. Da hat denn das "Hausverbot" - etwas zu hoch gehängt, werter Herr Friedrichs! -, welches ich mir dort wegen der Kritik an einer unternehmerischen Entscheidung eingehandelt habe, in gewisser Weise sogar sein Gutes.

Geradezu lächerlich gemacht findet sich die von mir beanstandete Fußballbegeisterung und die mediale Präsenz dieses Gegenstandes einer allgemeinen Erregung in der neuesten FAS-Ausgabe. Dort heißt es in einem knapp geratenen und mit "vw" gezeichneten Artikel: "Zeitschriften Man kann ja gar nicht so schnell Magazine kaufen, wie wieder neue gegründet und wieder eingestellt werden. Da ist es doch am besten, wenn man gleich bei den alten bleibt. Der 'kicker' ist, schon seit immer, Synonym für Verlässlichkeit, Überraschungslosigkeit, Ironielosigkeit und also in einem Wort: Großartigkeit. Natürlich kann man sich Sonntagabends [das Rechtschreibprogramm monierte die Kleinschreibung des Autors] im Grunde schon den den ganzen 'kicker' und wie er am nächsten Tag am Kiosk liegt, [mit der Zeichensetzung nimmt der Verfasser es auch nicht so genau: dieses Komma fehlt in seinem Text] komplett vorstellen, und man wird immer mit allem recht haben. Aber das ist ja genau das Tolle. Das Leben ist schließlich überraschend und ironisch und lustig genug. Und wenn alle immer und nur noch Fußballfloskeln zergliedern, dann ist es doch schön, wenn ein Magazin sie entschlossen pflegt. Ganz abgesehen von den Statistiken (meine Lieblingsstatistik, aus irgendeinem Grund: Zuschauerzahlen) und der anständigen Berichterstattung über die vierte Liga."

PS: Nachstehend ein Bildmotiv, welches den Herberger'schen Grundsatz in abgewandelter Form veranschaulicht - wobei der Platz für das Runde (wegen der Scanner-Größe) nicht ganz ausgereicht hat.

Keine Kommentare: