Samstag, 29. Januar 2011

1035 Die Kommandozentrale der NATO - zu Zeiten des Kalten Krieges im "Bergdorf" Lüdersen bei Hannover eingerichtet. Bei einer Kneipp-Wanderung so in Erfahrung gebracht.

 "Troll-Face"
Die Lüderser selbst hätten darüber absolut nichts gewusst, erklärte heute der Wanderführer der in Wennigsen beheimateten Kneipp-Gruppe. Es habe dazu höchste Geheimhaltung gegeben - so, dass selbst der Bau eines atomsicheren und für den Ernstfall mit allen technischen Ausstattungsmitteln versehen Bunkers nicht bemerkt worden sei. Erst nachdem jemand dazu eine Sendung in dem in der DDR als "Schwarzer Kanal" firmierenden Magazins mitbekommen habe, habe man in Lüdersen darüber Bescheid gewusst, welche Ehre dem Ort widerfahren war.

An einem anderen Rastpunkt auf der ca. 12 km langen Wegstrecke wurden zwei weitere in der Historie interessante Fakten angesprochen. Einmal, dass der nur wenig weiter nordwestlich gelegene Ort Holtensen, in dem ganz viele Töpfer ihr Gewerbe ausübten - von dieser Gegebenheit rührt auch die ursprüngliche Benennung des Ortes mit dem Zusatz "Pott" her -, ihren Werkstoff von einer ca. 1 km von ihm entfernten Tongrube bezogen hätten. Die sei nach ihrer Auflassung lange Zeit über mit Müll jeglicher Art verfüllt worden - darunter auch die wohl in der örtlichen Bäckerei in größeren Mengen anfallenden Produktionsüberschüsse von Sandkuchen.

Des Weiteren kam in der Nähe des 190 m hohen Gipfelpunktes des Lüderser Berges zur Sprache, dass es auf diesem für die Piloten einen 30 m hohen Turm gegeben habe, der ihnen - wie auch ein zweiter, in etwa 15 km Entfernung auf dem Benther Berg gelegener markanter Punkt zur Orientierung gedient habe. Auf denen seien im Zweiten Weltkrieg Scheinwerfer angebracht worden, mittels derer die Hannover anfliegenden Flugzeugführer geblendet werden sollten - und vermutlich auch geblendet worden sind. Diesen Turm habe ein Schrotthändler bei Nacht und Nebel mit einem Schweißbrenner in seine Einzelteile zerlegt, um seinem Geschäft einen ordentlichen Aufschwung zu geben. Auf diese Begebenheit bezog ich dann im Stillen den Spruch, der an anderer Stelle von einem der Mitwanderer zitiert wurde: "Je näher am Deister, desto böser die Geister".

Die Wanderung führte hin zu dem auf der Bergdorfstraße gelegenen Gasthaus Voges, in welchem ich den Vorzug habe, an jedem Mittwochabend mit dem Chor "Frohsinn Lüdersen" meine Stimmbänder mehr als normal üblich in Aktion setzen zu können. Mit dem Wanderführer konnte ich vor dem Eintreffen in der bezeichneten Lokalität vereinbaren, dass die Gruppe in dem für sie hergerichteten Saal das Lied "Das Wandern ist des Müllers Lust" anstimmt. Dies mit Blick einmal auf seine besonderen Qualitäten als Klangraum, und ferner auf die wenn auch geringe Chance, den oder die eine/n oder andere/n für ein Mittun bei dem Chor zu interessieren.

Begonnen hatte die Wanderung bei grau verhangenem Himmel um 13 Uhr. Als die Gruppe auf dem etwa zweieinhalb Stunden später angetretenen Rückweg den Kammweg erreichte, hatte sich die Sonne bei ihrem Untergang etwas durch die Wolken gekämpft und gab, zusammen mit den sie noch weitestgehend verdeckenden Nebelschwaden ein wunderbares Fotomotiv ab. Mit einem weiteren der Begleiter auch in in längeres Gespräch gekommen, ließ ich ihn meine Kontaktdaten für den elektronischen Austausch wissen, sodass über kurz oder lang vermutlich das eine oder andere gelungene Motiv in diesen Post eingestellt werden kann.

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