Ebensogut könnten die Kirchenfürsten ja auch hergehen und die Hexenverbrennungen oder das Abschlachten von "missionsbedürftigen" Völkern "mit dem damaligen gesellschaftlichen Umfeld" erklären. Tatsächlich ist es doch wohl so, dass die Herren immer wieder allein auf den Einfluss und das Ansehen ihrer Institution achten und Wert legen, dabei stets demonstrierend, wie wenig Achtung sie vor dem Humanum haben.
So, wie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz den reuigen Sünder gibt und eine schuldbewusste Miene zur Schau trägt, so mimt auch der Militärbischof - zugleich auch Bischof von Augsburg - Walter Mixa, mächtig. Der in dem nebenstehenden Artikel als Wortführer der Konservativen erscheint, dabei unter anderem das völlig widersinnige Argument ins Feld führend, "die sogenannte sexuelle Revolution" sei "sicher nicht unschuldig" an den Vergehen an Kindern und Jugendlichen. Dass Mixa jetzt diejenigen zur Ordnung gerufen sehen möchte, die den Vorwurf gegen ihn erheben, Gewalt gegen sie ausgeübt zu haben, belegt meines Erachtens nur, dass er sich in einer unangreifbaren Machtposition wähnt. Wie heißt es dazu in der HAZ vom 1.d.Mts.: "Das Bistum dementiere alle Anschuldigungen und behalte sich zivil- und strafrechtliche Schritte vor." Man darf gespannt sein, ob diese schweren Geschütze tatsächlich in Stellung gebracht werden.
Nein, meine Herren Kirchenfürsten: Euch sollte man Eure Euro, die Ihr via Staatsakt mit der Kirchensteuer eintreiben lasst, am besten wegnehmen. Damit Ihr vielleicht denn doch noch einmal zu Verstande kommt. Auch wenn Ihr nach außen hin "Flower" zeigt: Innen habt Ihr überhaupt keine "Power" - s. unten!
Hohltöner seid Ihr, die meinen, sich immer mit irgendwelchen Sprachregelungen aus der Affäre ziehen zu können! Unglaubwürdig seid Ihr, weil das, was von Euch und Euresgleichen in der Weltgeschichte an Monstrositäten fabriziert worden ist, sich allemal nicht mit den von Euch formulierten hehren Grundsätzen vereinbaren lässt!
Menschheitsbedrücker ward Ihr und werdet Ihr bleiben, weil Ihr null Ahnung davon habt, warum Jesus zu den Seinen kam - die ihn aber kraft der obrigkeitlichen Vorgaben nicht aufnahmen: Weil er ihnen nahebringen wollte, wie sehr es dem Menschen bekommt, wenn er die Verbindung hin zum Vater und zum Geist sucht - ohne dabei von immer interessengeleiteten Personen und Institutionen bevormundet zu werden.
Er musste sterben, weil sich sein ideelles Wollen nicht mit den kruden Machtinteressen eben solcher Personen und Institutionen vertrug - und nicht, weil seinem Vater der Sinn danach gestanden hätte, ihn als Opfer für die Vergehen der Menschheit zu nehmen. Auf welch letztere Sehweise man sich ja auch wieder nur durch eine Sprachregelung verständigt hat - diese dann auch wieder nur aus einer obrigkeitlichen Attitüde heraus mit dem Gestus der Unwiderlegbarkeit und dem Anspruch der Allgemeinverbindlichkeit versehend.
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