Freitag, 25. Dezember 2009

518 Ob zur Hitlerzeit oder in der Gegenwart: Gesucht wird die Nähe irgendwelcher "Größen". Bis man darauf kommt, dass die so ihre Macken haben.

Auch am hilligen Weihnachtsfest kann ich mir einige bissige Kommentare zu der vorstehend thematisierten Angelegenheit nicht verkneifen. Anknüpfungspunkt wieder einmal ein Bericht aus der Presse - hier der FAS vom letzten Sonntag.

Dort wird, unter dem nebenstehend erscheinenden Titel, eine Honorarkonsulin mit folgenden Worten, das übliche Szenario bei solchen Anlässen wiedergebend, einleitend vorgestellt: "Am 28. November schien es für alle Beteiligten ein rundum gelungener Abend zu sein. Vor der Villa Kennedy, Frankfurts teuerstem Hotel, hielten die Limousinen; Fotografen standen bereit, die Gäste lächelten ins grelle Blitzlicht. Lokale Prominenz wie der Frankfurter Mäzen Bruno H. Schubert und der ehemalige Kulturdezernent Hilmar Hoffmann waren gekommen. Ebenso emeritierte Schlagerstars wie Roberto Blanco und Komiker wie Mario Barth, der sein Fun-Shirt an diesem Abend sogar gegen einen Nadelstreifenanzug getauscht hatte. Und mittendrin die Prinzessin. 'Mit ihrer Anwesenheit kann sie die Stimmung in einem Raum verändern', schrieb eine Zeitung noch im Oktober über sie. Nicht nur ihr fabelhaftes Aussehen mit den ebenmäßigen Zügen und ihre exotische Ausstrahlung wirkten faszinierend, sondern auch ihr Titel: Prinzessin Odette Maniema Krempin, Honorarkonsulin der Demokratischen Republik Kongo und Friedensbotschafterin der Unesco. An diesem Tag hatte sie zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung geladen - die Frankfurter Gesellschaft ließ sich nicht lange bitten. Bis das Bananen-Schoko-Dessert an Vanilleschaum serviert wurde, hatte die Prinzessin im fliederfarbenen Kaftan 80000 Euro für das von ihr gegründete deutsch-afrikanische Jugendwerk gesammelt."

Dann aber schlug die Stunde ihrer Entlarvung - allerdings nicht um 13 Uhr, wie nebenstehend angezeigt, sondern um 21 Uhr, zur ZDF-Sendezeit von Frontal 21. In ihr tauchte die umschwänzelte Honorarkonsulin und adlige Spendensammlerin unvermittelt als "Mogel-Odette" auf, deren tiefen Fall die Boulevard-Medien - wie üblich in solchen Fällen - dann genüsslich in Szene setzten.

In der Sendung wurde gefragt - Zitat aus der FAS: "Ist sie tatsächlich eine Unesco-Botschafterin? Eine Modedesignerin, wie sie vorgibt? Eine Prinzessin? Stammt sie überhaupt aus dem Kongo, wie kürzlich eine Zeitung spekulierte und einen kongolesischen Pfarrer zitierte, dem dem Gesichtszüge von Odette seltsam unkongolesisch vorkamen?" Des Weiteren fragt man sich nun: "Sind die Stadträte, die Unternehmer, die Boulevardreporter, die sich in den vergangenen Monaten so gerne mit ihr schmückten, einer Hochstaplerin aufgesessen?"

In dem von der Journalistin Anke Schipp verfassten Beitrag heißt es, immer noch die Gepflogenheiten bei uns entlarvend und ridikülisierend, weiter: "Gut zehn Tage nach dem Beitrag im ZDF möchte niemand mehr mit der Prinzessin in Verbindung gebracht werden - auch nicht ihre einstigen Förderer. Der FDP-Stadtverordnete Georg Diehl, von dem gesagt wird, er habe die Prinzessin in die Gesellschaft eingeführt, will schon früh bemerkt haben, dass etwas nicht stimmte."

Es ist nun müßig, all die Punkte aufzuführen, an denen die "Prinzessin" mehr oder weniger der Lüge überführt werden konnte; wichtiger erscheint es mir, abschließend die Aussagen zu zitieren, die den in solchen Fällen üblichen Habitus charakterisieren: "Das deutsch-afrikanische Jugendwerk [von der "Prinzessin" in ein sehr fragwürdiges Leben gerufen] ist verglichen mit anderen Spendenprojekten ein kleiner lokaler Verein, der nicht weiter aufgefallen wäre, wenn es nicht die pompöse Gala in der Villa Kennedy gegeben hätte. Ihr offensichtlicher Plan, eine allseits beliebte Charity-Lady zu werden, ist nun gescheitert. Für eine solche Rolle reicht ein übersteigertes Geltungsbedürfnis allein nicht aus. Man muss auch besondere Sorgfalt walten lassen, denn die Deutschen spenden gern, aber bei Unregelmäßigkeiten verstehen sie keinen Spaß....Die angebliche Prinzessin aber und ihr Manager, der zuvor eine Diskothek betrieben hatte, haben hemmungslos übertrieben, um ihren Bekanntheitsgrad zu steigern."



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