Dienstag, 27. September 2011

1345 Der Times Square in New York - hier stehend für das Überdrehte und Verkorkste an den aktuellen Marktverhältnissen.




Nicht allzuweit vom Times Square entfernt liegend: die Wallstreet. Auf der genau der Zündstoff liegt, der zu einer Explosion der für das Gesundheitssystem entstehenden Kosten durch psychische Erkrankungen führen wird. In dem vorstehend gebrachten Text dazu verzeichnet die folgende Zahlenangabe: "Nach Angaben der Krankenkassen haben sie Burn-out-Syndrome zwischen 2004 und 2010 verzehnfacht." Der Knackpunkt bei diesem Geschehen liegt in dem, was sich ganz am Ende des Berichtes über die Initiative der IG Metall ausgesagt findet: "Die Gesundheit der Menschen im Betrieb müsse mehr wert sein als Höchstrenditen und Aktienkurse."


Diese Höchstrenditen und diese Aktienkurse sind es doch so gut wie ausschließlich, die die vielen Marktschreier nötigen, ihre Haut so teuer wie möglich durch das allerlauteste Anpreisen der Produkte der Firmen X,Y, Z zu verkaufen. Und die die Arbeiter und Angestellten nötigen, mehr und mehr Überstunden zu kloppen, um das ihnen auferlegte Arbeitspensum überhaupt noch bewältigen zu können. Glühbirnen können sie dabei leider nicht mehr hergestellt und beworben werden, weil die Leuchtmittelproduzenten den Verkauf von LED etc. pp. als ergiebiges Geschäftsfeld für sich entdeckt haben - und die Politik, wieder einmal, nur allzugern und allzuschnell bereit war, ihnen dieses zu eröffnen.

In dem von dem Journalisten Thomas Wüpper verfassten Text angeprochen: die Tatsache, dass durch die Finanz- und Wirtschaftskrise die schon zuvor bestehende Belastung durch Arbeitsverdichtung und Konkurrenzdruck nochmals erhöht hat. Die im Verein mit unsicheren und prekären Arbeitsverhältnissen, Unter- oder Überforderung sowie einem schlechten Führungsverhalten der Vorgesetzten dazu führen, dass mehr und mehr Menschen demoralisiert werden. Aus welch allem im Endeffekt eine unerträgliche und eigentlich unhaltbare Situation resultiert.

Aber nicht nur der einzelne Bürger wird zunehmend belastet, sondern auch die öffentlichen Haushalte. Wie sich, im Detail sehr schön an der Stadt Springe (bei Hannover) dargestellt, anhand des vorstehend eingebrachtes Textdokumenten ersehen lässt. Diese Stadt hat übrigens für sich beansprucht, mit Heinrich Göbel den eigentlichen Erfinder der Glühlampe vorweisen zu können - der so halt an die Stelle von Thomas Alva Edison treten solle. Dankbare Abnehmer der vorstehend bereits angesprochenen, alle möglichen Effekte ermöglichenden Leuchtmittel natürlich die Geschäftsführer der vielen Etablissements, die den Times Square säumen. Nicht anders als etwa in Hongkong, Peking oder Shanghai. Welche Örtlichkeiten zwar das Einheitsgrau des Kommunismus verlassen haben, aber durch das Lichtspektakel, das in ihnen veranstaltet wird, auch nicht unbedingt zu einer besseren Gemütslage von Einwohnern und Gästen beizutragen vermögen.

Apropos Vermögen: Um dieses, und um dieses allein geht es in diesem gottverdammten System ausschließlich. Gegen welches Gott sei Dank denn doch so einige mobil machen. Beispielsweise die Betreiber der Irrenanstalt, die sich in dem Eintrag
1346 vorgestellt findet, Pelzig und Priol. Oder den wandlungsfähigen, in verschiedenen Rollen mit einer geradezu unwahrscheinlichen Verve antretenden Kabarettisten Georg Schramm, der mit seiner aktuellen Sendung in Post 1343 präsentiert wird.

Bei der Vervollständigung dieses Eintrags am Mittwoch in den Nachrichten zu hören bekommen, dass in den USA die Vermögenden ihre Einkünfte um das Siebenfache hätten vermehren können, während die übergroße Mehrheit der Bevölkerung permanent verarmt sei. Alle Steuerreformen hätten einzig und allein dem Zweck gedient, eben diese Ungleichheit der Einkommen zu erzeugen. Aber wir brauchen ja gar nicht so weit zu gehen, um dergleichen zu registrieren: auch in unseren Landen tut die Regierung ihr Bestes, den eh schon Reichen zu möglichst viel Schotter zu verhelfen. Unter anderem halt auch dadurch, dass keine Transaktionssteuer erhoben wird, welche, die Finanzhaie mit nur 0,01 Prozent belastend, der öffentlichen Hand Milliarden als Verfügungsmasse zufließen lassen würden.

Und das besonders Perfide an dem ganzen Vorgang ist, dass sie der beispielsweise durch die Talkshows total verdummenden Bevölkerung auch noch weismachen kann, alles befinde sich in der besten Ordnung und geschehe eigentlich nur zu ihrem Nutz und Frommen. Gerade in den Talkshows, die oft schon als Ersatz für das Parlament gesehen werden, wird doch den Politikern viel zu oft und viel zu lange die Möglichkeit gegeben, die von ihnen für zweckmäßig gehaltenen Losungen rauszuhauen. Wobei sie so gut wie nie durch den/die Moderator/in gebremst werden und von keinem Normalbürger Widerspruch befürchten müssen. Deshalb ist zumindest unsereiner an den Punkt gelangt, in solche Laberrunden gar nicht erst via Fernsehen einzusteigen.

PS: Das nachstehend erscheinende Werbemotiv, an irgendeiner Stelle aus diesem Blog herausgepickt, veranschaulicht sehr schön, was hier als marktschreierisches Gehabe all der Produzenten von eigentlich total überflüssigem Krempel und deren PR-Agenten mit ihren vorgeblich "Kreativen" attackiert worden ist. Die sich eine Schweinegeld dafür bezahlen lassen, dass sie beispielsweise auf die Idee verfallen sind, durch die graphische Gestaltung der Buchstaben den "Sommer-Preis-Einbruch" symbolisch darzustellen. Toll!
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    Denn: So praktikabel ersterer bei der Erstellung der Posts ist - er unterschlägt jetzt nicht nur, wie zu Anfang, eine ganze Reihe von Bild- und Textmaterialien, sondern mit einem Mal gleich alle. Aus mir unerfindlichen Gründen.

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