Dienstag, 20. September 2011

1334 "Verzockt im großen Stil" und "UBS-Händler versenkt Milliarden": Trotzdem trifft niemand Anstalten, die Banken zur Raison zu bringen.



In dem auch von dem Journalisten Albert Schmieder verfassten, hier nicht eingebrachten Artikel wird zunächst angesprochen, dass "das Image der einstigen Nobeladresse ... in derFinanzkrise erheblich gelitten" hat. Dass sich danach aber im Kern nichts geändert hat - abgesehen von einer weitgehenden Neubesetzung der insgesamt 18000 Stellen vor allem in London und in den USA -, das liest sich in der neben dem fraglichen Beitrag erscheinenden, von dem Kommentator Klaus Dieter Oehler verfassten Text wie folgt:
"UBS
Im Kasino
Es ist schon erstaunlich: Wieder einmal hat offenbar ein einzelner Händler einer Großbank mit Milliarden gezockt, ohne dass ihm dabei rechtzeitig auf die Finger geschaut wurde. Zwar spricht die UBS von 'erheblicher krimineller Energie', dennoch zeigt dieser Fall, dass es auch nach der Finanzkrise und den danach eingeführten Sicherheitsmaßnahmen offensichtlich noch Lücken gibt.

Zwei Milliarden Dollar soll der UBS-Händler in den Sand gesetzt haben - das deutet darauf hin, dass er mit einer noch viel größeren Summe gezockt hat. Der ehemalige Bundesbankchef Axel Weber wird einiges zu tun haben, wenn er seinen Job bei der UBS antritt - das Risikomanagement hat offensichtlich versagt.

Doch über die UBS hinaus stellt sich die Frage nach dem Sinn der gigantischen Wetten, die tagtäglich am Finanzmarkt wie in einem Kasino abgeschlossen werden. Der Franzose Jér´o`me Kerviel hat beschrieben, dass er bei der Société Générale eigentlich nur das getan hat, was er tun sollte - nur eben zu viel davon, bis fünf Milliarden Euro verloren waren.

Es war Zufall, dass gerade gestern der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie, Matthias Wissmann, zur Eröffnung der IAA forderte, dass die Finanzwirtschaft wieder mehr der Realwirtschaft dienen sollte. Den aktuellen Beleg für die Berechtigung dieser Forderung lieferte die UBS."

Um auf den eingangs angesprochenen Artikel zurückzukommen: Dort wird der UBS-Zocker als Absolvent eines an der Universität Nottingham veranstalteten Kurses in E-Commerce und Digitalwirtschaft vorgestellt, der dann bei besagter Bank zuständig wurde "für Exchange Traded Funds (ETF's) ... Das sind Investmentfonds, deren Anteile an der Börse gehandelt werden."

Dem Blogger klingt es wie Pfeifen im Walde in den Ohren, wenn er von der UBS-Geschäftsleitung vernimmt, "die fundamentale Stärke des Konzerns werde durch den Verlust nicht beeinträchtigt." Denn: "Mit den 2 Milliarden hat der Mitarbeiter just jenen Betrag versenkt, den die UBS mit einem Restrukturierungsprogramm unter anderem durch Arbeitsplatzabbau im Investmentbanking einsparen will." Sonderlich aussichtsreich im Sinne eines nachhaltigen Wandels der Geschäftsmoral auch bei dieser Bank erscheint ihm daher auch das nicht, was am Ende des recht kurzen Berichts konstatiert wird: "Zufall oder nicht - gestern begannen im Parlament in Bern die Beratungen über ein neues Bankengesetz mit scharfen Eigenkapitalvorschriften. Nun gilt die Mehrheit für das Gesetz als sicher."
Generelles PS : Werte/r geneigte/r Leser/in: Sofern Ihnen Form und Inhalt dieses Eintrags zusagen, sollte dessen Weitergabe oder aber gleich des Blogs via Link*** an Ihren Freundes- und Bekanntenkreis eigentlich nichts im Wege stehen. Für den Fall, dass Sie auch über die Adressen offiziöser Stellen verfügen: Geben Sie das Material ruhig auch an die weiter. Damit vielleicht der/die eine oder andere der dort Tätigen sich besinnt und nicht mehr mitmacht bei dem hierzulande weiter und weiter veranstalteten Wahnsinnstreiben. So, dass die von Politikern gepflegte, nur dem Eigeninteresse verpflichtete Verfälschung der Wirklichkeit denn doch einmal ein Ende findet und die Demokratie eine Chance bekommt, mehr zu sein als bisher - eine nur nützliche Fiktion."
***Wie ein Link zu übernehmen ist, findet sich in Post
999 dargestellt, und zwar unter PS2.



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