Samstag, 3. September 2011

1311 Mal wieder ein dichterischer Gehversuch - anlässlich einer Feier zum 70. Geburtstag.



Sieben Jahrzehnte - angefüllt mit Glück:

Auch Du stehst im Herbst Deines Lebens,
hoffend, dass es noch recht lang' währe.
Dass alle Früchte Deines Strebens
nehmen mögen der Erde Schwere
- so, wie der Baum sagt
"Nichts war vergebens":
So denk' an alles,
was war, zurück.
Heute mit der Holden gegen 13.30 h in Richtung Marsberg (Sauerland) losgedüst. Wo der Schwippschwager - Gatte der (verstorbenen) Cousine - im Hotel Deutscher Hof seinen runden Geburtstag im Kreise seiner Verwandten und Freunde zu feiern gedachte. Deren Zahl - so am Ende der Veranstaltung überschlägig ermittelt - dürfte um etwas über 100 gelegen haben.

Vor der Abfahrt an einem der beiden erst soeben erstandenen Stehtische auf der Terrasse die vorstehend erscheinenden Zeilen provisorisch auf der Rückseite von bereits beschriftetem Papier aufgebracht, dabei darauf achtend, dass sich bei der Silbenzahl ein Gleichmaß ergab. Die Reime durchgehend, wird man feststellen, dass es sich bei fast allen Zeilen um Neunsilber handelt.

Der Holden den nach mehreren Anläufen fertiggestellten Entwurf dann zur Niederschrift auf ein Blatt dünnen braunen Kartons mit einem sehr schönen Bildmotiv übergeben - einem einzelnen Baum in herbstlichem Laub. Da sie auch nicht ein Wort der Kritik von sich gab - und damit ist sie, in aller Regel auch berechtigt, recht schnell dabei -, davon ausgegangen, dass das kleine Gedicht soweit in Ordnung war.

Da erst zur Mittagszeit losfahrend, konnten die beiden Ehepartner noch ein kleines Zwiebelsüppchen zu sich nehmen, dabei erwägend, dass es in dem Diemelstädtchen am Spätnachmittag und Abend wohl reichlich viel zu verzehren geben werde. Danach dann noch unter der Klavierbegleitung der Holden insbesondere die drei Lieder eingeübt, die während der Vorabendmesse von dem gemischten Chor in diesem Ort heimischen, gemischten Gesangverein Concordia angestimmt werden sollten: FRIEDEN (Gotthilf Fischer - Satz: Heiner Eisenhardt); ICH BETE AN DIE MACHT DER LIEBE (G. Tersteegen - Musik: D. Bortniansky - Satz: Quirin Rische); MEISTER, ES TOBEN DIE WINDE (R.A. Baker - Satz: V.R. Palmer).

Für die gesellige Veranstaltung in dem Hotel außerdem noch vorgesehen 9 weitere Songs. Darunter etwa DIE GEDANKEN SIND FREI, GLÜCK AUF! GLÜCK AUF!, WE SHALL OVERCOME. Woraus sich unschwer die mehr nach links hin sich orientierende politische Einstellung des Geburtstagskindes absehen lässt. Realiter war der Wolfgang, dessen Ehrentag heute begangen und von dem ältesten seiner Söhne auch in einer sehr würdigen und ansprechenden Form durch eine Laudatio begleitet werden sollte, im erwerbsfähigen Alter für die SPD aktiv. Einmal sogar als stellvertretender Bürgermeister für sie in den Rat der Gemeinde eingezogen, engagiert er sich heute für die Linkspartei. Vor allem, weil ihm die SPD zu unsozial geworden ist.

In dem Gottesdienst dann feststellen können, dass die Dirigentin recht erfreut über die stimmliche Verstärkung in der Basslage ihres Chores reagierte: Sie genoss es förmlich, wenn beim Ausklingen einer Liedzeile, dann, wenn für so gut wie alle Bassstimmen der Atem nicht mehr reichte, der Ton bis zum Abwinken angehalten werden konnte. So insgesamt einen sehr gut gelingenden stimmlichen Beitrag zu der Veranstaltung liefern können, die vorab und nach Beendigung von dem Priester mit sehr freundlichen Worten gewürdigt werden sollte.

So also konnte der einen Sangesfreund den anderen unterstützen. Welch letzterer, ganz anders als der Blogger, auf zig Jahrzehnte durchgängiger Sangesakivität bei einem Chor zurückblicken kann - dabei eine Zeitlang auch die Funktion eines Vereinsvorsitzenden ausübend. Da dieser sich in Beständigkeit übende Sangesbruder sich nicht wie sein Verwandter auf einer Wanderung durch die Chorlandschaft hindurch befindet, der es deshalb mit immer anderen Sangesbrüdern und -schwestern zu tun bekommt, waren folglich auch viele von denen unter den von dem Schwippschwager geladenen Gästen. Die sich das, was in dem Büffet an Köstlichkeiten versammelt war, bestens munden ließen. Um 23.30 Uhr hieß es dann für unsereiner, den Rückweg nach Bredenbeck anzutreten.

PS: Passend zu dem, was heute an dem Stehtisch auf dem Zettel festgehalten werden konnte, folgend einige Überlegungen zu eben einem solchen Zettel - heute als SPIRITletter bei dem Blogger eingetroffen:
PPS: Das nachfolgend erscheinende Motiv mit dem sich als Bildhauer betätigenden Mann, der seine eigene Gestalt aus dem Stein herausmeißelt, wurde aus dem bis dato erstellten Fundus an Materialien mehr zufällig herausgegriffen - will aber nach Einschätzung des Bloggers sehr gut zu dem gegebenen Anlass passen.
1002




der zettel

meine tochter
setzte sich an meinen schreibtisch
und schrieb auf einen kleinen zettel:
ich bin glücklich
überglücklich
danke

ich las den zettel
und fragte sie:
warum hast du das geschrieben
hat das einen bestimmten grund?

nein
sagte sie
einfach so

da erkannte ich
dass ich zu oft gründe brauche
um glücklich
und dankbar zu sein

da erkannte ich
dass ich genau aus diesem grund
viel zu selten
glücklich und dankbar bin

da erkannte ich
ich kann jederzeit
glücklich und dankbar sein
ohne grund
einfach so

ich setzte mich
an meinen schreibtisch
und schrieb auf einen zettel:
ich bin glücklich
überglücklich
danke !

© sabine heuser






03. September 2011



















HINWEIS:
Nach Einführung der neuesten Firefox-Version scheint der folgende Vermerk für die meisten Webnutzer gegenstandslos geworden zu sein:
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Denn: So praktikabel ersterer bei der Erstellung der Posts ist - er unterschlägt jetzt nicht nur, wie zu Anfang, eine ganze Reihe von Bild- und Textmaterialien, sondern mit einem Mal gleich alle. Aus mir unerfindlichen Gründen.

oder















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