Mittwoch, 29. Dezember 2010

997 Familiärer Großeinsatz im Harz: Das gerade erst durch einen Filius erworbene Haus muss renoviert werden.

 
In aller Frühe ging's mit dem dritten, unseren Colt lenkenden Sohn zunächst ab nach Hildesheim, um dort auf die Autobahn zu gelangen. Der Computerausdruck wies eine auf ihr zurückzulegende Strecke von ca. 90 Kilometern aus. Während der Fahrt der Vermutung Ausdruck gegeben, dass die Fahrweise wohl auch innerhalb der Familie weitervererbt worden sei - hätten doch Vater wie Onkel einen unwahrscheinlich souveränen Fahrstil so an den Tag gelegt, dass man sich im Auto wie in Abrahams Schoß hätte fühlen können.

Nach einigem Herumgegurke am Zielort dann das durch den ersten Sohn käuflich erworbene Domizil gefunden, in dem Muttern, durch mehrere Umzüge geschult, schon gemeinsam mit dem Paar, das sich eine wirklich sehr ansehnliche Dauerbleibe hatte aussuchen können, ordentlich mit Hand hatte anlegen können und recht erfreut darüber war, dass sie durch die aus Bredenbeck angereisten Familienmitglieder weitere Unterstützung erhielt.

Ich nahm mich gleich der unerfreulichsten und zeitaufwendigsten Verrichtung an, und zwar indem ich mir das flache Endstück einer Koch-Vorrichtung schnappte, mittels derer sich Dampf auf abzulösende Tapeten aufbringen ließ. Unerfreulich vor allem insofern, als gegen die wasserabweisende Tapete, die die Vorbesitzer in der Küche angebracht hatten, mit einem Tapetenlöser absolut nichts auszurichten war und auch mit dieser sehr funktionellen Apparatur nur ein äußerst mühsames Vorankommen möglich war - mir somit kein rechtes Erfolgserlebnis gönnen wollend.

Als Erfolg verbuchte ich allerdings bei mir, dass die Idee, den Dampfaustritt an einer Rissstelle des Geräte-Stutzens durch eine Gott sei Dank greifbare Plastikhülle zu unterbinden, den gewünschten Erfolg zeigte: es kam wesentlich mehr Dampf in dem besagten Endstück an. So gestaltete sich das Vorankommen denn doch noch etwas erfreulicher. Weil es nicht mehr so lange dauerte, bis der bedampfte Tapetenteil in einem ersten Ansatz mit dem Spachtel bearbeitet werden konnte, während das Endstück schon gegen die danebenliegende Partie gepresst werden konnte, somit das Procedere um noch wieder jeweils einige Zeit verkürzend.

Dieser Eintrag verdankt sich allerdings nicht so sehr dem Verlangen, meine Findigkeit gerade auch in handwerklichen Dingen darzutun, als vielmehr der wieder einmal bestätigten Erkenntnis, die sich bereits in Post 945 im Zusammenhang mit dem Hauserwerb notiert findet: dass nämlich irgendwie ein Zusammenhang besteht zwischen der jetzt regelmäßigen Meditationspraxis des Vaters und dem Vorankommen seiner Sprösslinge in der Welt. Ich glaube es auch hier wieder als übergreifende Segenwirkung begreifen zu dürfen, dass das neue Domizil in allen Punkten höchsten Ansprüchen gerecht wird: ein 800 Quadratmeter großes Grundstück in Hanglage, ein ansprechendes Äußeres der Immobilie, deren funktionelle Raumaufteilung und gefällige Gestaltung - die beiden Badezimmer sprachen mich als "Visitenkarte" des Domizils vor allem mit ihrer Befliesung ganz besonders an -, eine voll funktionsfähige technische Ausstattung des Hauses und eine unweit von ihm gelegene Bushaltestelle - und dies alles zu einem um 170000 Euro liegenden Kaufpreis für ein um die Mitte der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts errichtetes Gebäude. Alles Gegebenheiten, die dazu angetan sind, das Herz des Eigners zu erfreuen. Und das des Vaters gleich mit. Genau diese Herzensfreude ist der Punkt, dessentwegen es sich lohnt, bei der im Pater Noster ausgesprochenen Formulierung "...Dein Reich komme..." die Möglichkeit in den Blick zu nehmen, dass diese von Jesus in erster Linie als auf das Diesseits bezogen gemeint war.
Von daher kann er dem Verfasser des hier folgend eingestellten Leserbriefs nur voll und ganz zustimmen. Selbst wenn die in dem Leserbrief genannten Vereine die von ihnen angestrebten Fördermittel erhalten - wie soll dann die Finanzierung des ganzen Projekts realisiert werden?
Die paar Leutchen, die in ihnen herumturnen, ihre von dessen Kassierer eingesammelten Beiträge zusammenrechnen: Sie kommen dann nie und nimmer auf die Höhe des Pachtbetrags, der ihnen von der Klosterkammer Hannover geforderte Summe, die für die monatliche Pacht zu entrichten ist. Wer sich in Wennigsen etwas auskennt, der weiß, wie übel diese staatliche Einrichtung mit den ihr mehr oder weniger hilflos ausgelieferten Erbpachtnehmern verfährt. Und wenn die Mitglieder mal um sich blicken, entdecken sie doch nur ganz, ganz alte Gesichter - so, wie sie auf dem Foto mit der Fahne des Handwerkervereins zu sehen sind.

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