Nur wenige Tage nach dem in meinen Augen unverantwortlichen Schiedsspruch Geißlers im Wirtschaftsteil der HAZ von heute einzusehen: eine Fülle von Bauprojekten, die von der Bahn eigentlich in Angriff genommen werden müssten, um den zahlreichen Engpässen begegnen zu können, die sich im Schienennetz des Landes insbesondere beim Güterverkehr auftun.
Der Schiedsspruch ist unverantwortlich,
- weil bei ihm völlig untergeht, dass das Projekt sich einzig und allein dem Umstand verdankt, dass der in der Region ansässige Tunnelbauer Herrenknecht seit mehr als 15 Jahren einen Gutteil seiner Energie darauf verwandt hat, es voranzubringen (pr@herrenknecht.de
) - weil - wie in diesem Blog zuvor schon an verschiedenen Stellen moniert, die Bahnstrecke Wendlingen-Ulm im Rahmen des nationalen wie auch des internationalen Verkehrs - so etwa auch eine OECD-Studie - eine völlig untergeordnete Rolle spielen wird;
- weil es ihr gegenüber ganz viele Strecken gibt, die eines Ausbaus bedürften, um den Erfordernissen sowohl des Personen- wie auch insbesondere des Güterverkehrs gerecht zu werden - die Mittel dafür aber einfach bei dem fraglichen Prestigeprojekt verbraten werden sollen;
- weil der bestehende Kopfbahnhof bis dato bestens funktioniert hat und sich dahingehend auch noch weiter optimieren ließe, ohne dass dafür unangemessen große Summen aufgewandt werden müssten;
- weil die CDU-Politiker, deren Obermatador, das Cleverle - also der Späth - innerhalb der Herrenknecht AG sogar eine Leitungsfunktion erhalten hat, sich von ihm in deren Boot haben holen lassen, unfähig, auch nur einen Hauch von Kritik von sich zu geben;
- weil damit das politische System insgesamt versagt hat, dieweil die Parlamentarier ihre wichtigste Aufgabe, nämlich die der Kontrolle, überhaupt nicht haben ausüben wollen und können - so der Selbstbedienungsmentalität zum Durchbruch verhelfend, die auch bei diesem Projekt wieder das Geschehen ganz entscheidend bestimmt hat und weiter bestimmen soll;
- weil das Vertrauen der in diesem Lande lebenden Bürger in einen Staatsapparat, der sachlich angemessene Lösungen generiert, total untergraben wird und bei den allermeisten der Eindruck entstehen muss, dass der in erster Linie dazu da ist, die von einflussreichen Personen und Verbänden gewünschten Resultate auszuwerfen - vgl. dazu den folgenden Eintrag in diesem Blog:
825 Geschlossene Fonds u.a.m.: Wie in unseren seltsamen Verhältnissen alles nur darauf angelegt ist, dass Leute den ganz großen Schnitt machen können.
Wenn es nachstehend heißt "Fröööhliche Möbel überall!", so lässt sich dieser "Werbegag" auch auf die Herrenknecht AG beziehen. Nimmt man nämlich anstelle der Möbel die Tunnel, so trifft man ziemlich genau das, was deren Chef so vorschwebt - völlig unbeeindruckt davon, wie wenig fröhlich sich die Menschen fühlen, die von seinen Projekten betroffen sind.
PS: Werte/r geneigte/r Leser/in: Sofern Ihnen Form und Inhalt dieses Eintrags zusagen, sollte dessen Weitergabe oder aber gleich des Blogs via Link an Ihren Freundes- und Bekanntenkreis eigentlich nichts im Wege stehen. Für den Fall, dass Sie auch über die Adressen offiziöser Stellen verfügen: Geben Sie das Material ruhig auch an die weiter. Damit vielleicht der/die eine oder andere der dort Tätigen sich besinnt und nicht mehr mitmacht bei dem hierzulande weiter und weiter veranstalteten Wahnsinnstreiben. So, dass die von Politikern gepflegte, nur dem Eigeninteresse verpflichtete Verfälschung der Wirklichkeit denn doch einmal ein Ende findet und die Demokratie eine Chance bekommt, mehr zu sein als bisher - eine nur nützliche Fiktion.
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