Solche Magazine sind es aber, die mit dafür sorgen, dass sich in der Mittelschicht die monomane Ausrichtung auf die zu erwartenden Bezüge weiter und weiter verfestigt. Wobei - aus Sicht insbesondere der über 2500 Euro angesiedelten Einkommensbezieher - alles andere, und hier insbesondere das Mitmenschliche, einfach den Bach runtergehen kann. Je mehr sich die Hautevolaute bei der Wahrung ihrer Privilegien bedroht sieht, desto intensiver werden ihre Bestrebungen, sich von dem gemeinen Volk abzusetzen und sich gegen eventuelle Übergriffe auf ihre Besitztümer zu sichern.
Noch ist es hierzulande nicht so, dass die Ghettos der Reichen und Schönen so massiv abgeschirmt werden, wie dieses in anderen Ländern ja schon längst der Fall ist. Wohl aber findet ein "Klassenkampf von oben" in gemilderterer Form statt, der in dem ersten Text zusammen mit der Tatsache angesprochen wird, dass sich bei den höheren Einkommensgruppen ein Rückzug vom sozialen Zusammenhalt der Solidargemeinschaft abzeichne. In diesem Zusammenhang auch erwähnt: die "Radikalisierung der Mitte". Die ich so verstehe, dass selbst die finanziell nur etwas besser Gestellten dazu tendieren, selbst die bescheidensten Privilegien, die sie für sich haben an Land ziehen können, mit Zähnen und Klauen zu verteidigen.
In dem so entstehenden Klima der Verunsicherung können dann die Herrschaften, die nicht nur hierzulande den Ton angeben, fast wie nach Gutsherrenart schalten und walten - dabei immer unterstützt von der Politik. Die sich auf nichts besser versteht als darauf, denen in die Hände zu arbeiten und die Bälle zuzuspielen.
PS: Interessant in diesem Zusammenhang noch die Abschlusspassage des zweiten Textes: ""Während die großen Parteien kleiner werden, gefällt es vagabundierenden Unzufriedenen, mal die FDP aufzupumpen und mal die Grünen. Keiner weiß, was passiert, wenn ein deutscher Geert Wilders die Szene entert. Bislang verläuft die 'Radikalisierung der Mitte' in Deutschland ganz harmlos. Statt Tea-Party gibt es erst mal nur grünen Tee."
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