Freitag, 29. Mai 2009

272 Aber auch gar nichts von dem, was sich in meinen bis dato über 1000 Rundmails und jetzt dem Blog festgehalten findet, ist Schnee von gestern/3


Im Folgenden geht es zunächst um die in Post 271 bereits thematisierte, ganz, ganz gelegentlich zu registrierende Blockadehaltung gegenüber meinem eMail-Versand. Im Weiteren aber, in erster Linie adressiert an jemanden, der, ausgegraben aus dem Dünensand der Insel Wangerooge - genauer: dem Gästebuch -, sich immer wie als Lektürefan geoutet hat, um die Verhältnisse auf der Insel Spiekeroog. In diesem Blog auch thematisiert in den Posts 241 und 242.

----- Original Message -----
From: Martin Cross
To: 0-Cross
Sent: Monday, September 24, 2007 9:18 AM
Subject: Da sehe ich mich doch gehalten, mich einmal in Sachen.....
...............................
Adressat/en/innen
in Sachen
.....Fakturierung.....

..... zu vermelden. Weil ich von einem Herrn Westermann - den mein Computer nicht ausfindig und auch nicht seiner Zweitadresse zuordnen kann - folgende Nachricht erhalte: "Ich kann das gerne weiterverfolgen, müsste dann aber einen üblichen Stundenlohn zzgl MWST fakturieren. Wünschen Sie das ?"

Besagter Herr Westermann möchte sich also, seinem Unwillen in recht humoriger Weise Luft machend, aus dem Infozirkel ausklinken. Damit ist er der Einzige aus einem Kreis von mittlerweile mindestens 900 Empfängern der Produkte aus meinem kleinen Infolabor. In absehbarer Zeit werden es ca. 6000 sein.
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"Zwar sind viele Seiten wichtig aber der Ernst der Lage und der Druck der Zeit ermöglichen es mir nicht das jetzt genauer durchzugehen. Die letzte Mail mit den 8 Seiten habe ich auch noch nicht anfangen können.Gruß Benny" - "Deine Texte waren wunderbar einfühlsam, spiristisch-materialistisch und naturverbunden-gedankenschwebend.."[Benny: Ein Student aus Hamburg]:

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Solche Rückmeldungen gibt es halt auch - wobei hier das Echo aus zwei aufeinander folgenden eMails heraus zitiert wird. Da ich zumindest in letzter Zeit ein klein wenig dichterischen Anspruch mit dem assoziiere, was hier ohne sonderliche Mühewaltung so fabriziert wird und, gerade noch einmal vor dem Versand überflogen, dann abgeht, greife ich auch jetzt mal wieder auf mein entsprechend orientiertes Pseudonym zurück. In der Hoffnung, dass dies als nicht allzu vermessen betrachtet wird. Demnächst wird das Allermeiste davon wohl auf dem Internetportal www.pechPRO.de von jedermann einzusehen sein.

Apropos vermessen: Da trage ich doch seit einiger Zeit ein kleines Rollbandmaß mit mir herum, das mir immer denn mal wieder erlaubt, die Ausmaße von mich interessierenden Dingen zu nehmen. So habe ich beispielsweise anhand eines farblich abgesetzten Pflasterstreifens vor der evangelischen Inselkirche auf Spiekeroog gerade erst meine durchschnittliche Schrittlänge ermittelt: 70 Zentimeter. Dort hätte ich auch festhalten können, wieviel Bordwand noch von der "Verona" aus dem Strandsand der Insel herausragt, die um 1885 herum durch einen Sturm aus dem Verkehr gezogen wurde - habe das Maßband dann aber doch stecken lassen. Nicht zuletzt deshalb, weil mir dies angesichts des philosophisch angehauchten Spruches bei dem zeitlich davor liegenden, wunderbaren Diavortrag über die Natur der Insel fast schon geboten erscheinen wollte: "Das einzig Beständige ist hier der Wandel."

Wandeln, lustwandeln lässt sich auf dem Eiland - übrigens laut Wikipedia das friesische Wort für Insel - ganz hervorragend. So, dass darüber einer ihrer Begeher sich gehalten gesehen hat, dazu einige Reime zu verfertigen. Welche jetzt, in einem recht unauffälligen Schaukasten ausgehängt, den Inselbesucher darüber informieren, dass er sich auf der schönsten der ostfriesischen Inseln befindet. Welchen Eindruck er denn auch tatsächlich selbst ohne allzu große Mühe selbst gewinnen kann. Auch, indem er den wohl ca. 16 km langen und zwischen 600 und 1000 m breiten Strand abgeht. Wir waren übrigens die Einzigen, die Spaß daran hatten, in dem 16° C warmem Wasser bis etwa Kniehöhe durch die Brandungsgischt zu pflügen. Ich selber war auf Borkum und auf den nordfriesischen Inseln Amrum und Föhr - zusammen mit meiner besseren Ehehälfte. Die dann auch noch die eine oder andere ostfriesische Insel - etwa Baltrum - kennt und von ihrer Reha auf Sylt aus schrieb: "Amrum ist 10 x schöner als Sylt - und Spiekeroog 20 x". Spiekeroog ist übrigens die Insel mit dem größten Anteil an streng dem Naturschutz unterliegenden Flächen.

Was mich in diesem Zusammenhang besonders beeindruckt ist, wie wenig die Inselbewohner tun, um etwa dem auf Ordnung bedachten Gast entgegenzukommen: Er hat es halt einfach hinzunehmen, dass das Laub des Vorjahres noch auf den Gehwegen liegt. Und auch, dass beim abendlichen Rückweg zu der Urlaubsbleibe auf dem Hauptweg nicht mal alle 100 Meter (Schrittmaß) eine Laterne leuchtet. Man muss wahrscheinlich sogar froh sein, dass es dort überhaupt welche gibt.

Ein Licht ist mir dabei dann allerdings auch aufgegangen: Die Zurückhaltung in puncto Marktschreierei und Sich-Andienen führt halt dazu, dass nur relativ wenige via Mundpropaganda von den Vorzügen der Insel erfahren. Weshalb die Fähren dann, wie bei unserer sonntäglichen Rückfahrt von meiner Frau sogar gezählt, mit 400 Gästen an einem schönen Sonnentag eine immer noch übersichtlich bleibende und verkraftbare Urlauberschar auf die Insel entlassen. Wodurch das Fakturieren sich nicht zu dem Nonplusultra menschlicher Aktivität entwickelt und damit auch etwas in Richtung Nachhaltigkeit geleistet wird.
Grüezi alle wohl miteinand

Martin Cross


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