Mittwoch, 20. Mai 2009

253 Auch diese Philippika wider den Ungeist speziell in der katholischen Kirche kann ich noch in den Dienstag reinpacken,.....................

.....weil mir der in den USA stehende Server für meinen Blog - assoziiert mit Google - dazu wegen der Zeitverschiebung Gelegenheit gibt. So muss es niemanden verwundern, unter einem Datum gleich auf mehrere Textproduktionen aus meinem Infolabor zu stoßen. Aber zur Sache:

Bunt ist die Welt für den normalen Westler nur noch in der Modewelt mit ihren für unsereiner überwiegend unsäglichen Kreationen. Auf die irgendwelche als kreativ hochgejubelten Akteure in der Modeszene verfallen sind. Aber nicht nur in der Modewelt neigt man dazu, Schräges für angesagt und anschaffens- resp. nachahmenswert zu erklären.

Die katholische Kirche unterliegt in ihrem Zugang auf die Realität gleich zwei fundamentalen Fehlern: Zum einen betreibt sie eine Erinnerungskultur, bezieht sich also auf etwas, das gewesen ist - wobei der Apostel Paulus, gewissermaßen kontrapunktisch, selbst konstatiert, der Buchstabe sei tot; zum anderen bezieht sie sich auf eine noch ungeborene Zukunft - nämlich ein irgendwann von den Seelen zu erwartendes beglückendes Jenseits. Wodurch sie der Gegenwart, die eigentlich nur mit der sich in ihr bietenden Fülle recht wahrgenommen werden will, total ihren Wert abspricht. Darüber dann Unheil zuhauf in die Welt bringend. So, wie es sich in den hier vorangegangenen kritischen Anmerkungen festgehalten findet.

Indem sie den gelebten Moment mit dessen vom Schöpfergeist so für die Menschen gemeinten Fülle total verkennt, versündigt sie sich in einer Weise gerade gegen ihn, die sie, wie aufgrund ihrer Strukturen zu erwarten ist, wohl kaum je zu erkennen und anzuerkennen in der Lage sein wird. Nicht zuletzt von daher lässt sich das bereits an anderen Stellen zitierte, folgende Dictum Karl Rahner's, des Hauptbetreibers des Vaticanums II, verstehen: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein - oder er wird nicht mehr sein."

"Enlightenment
Q. When will I get enlightenment?

A. When the when
will stop.

Q. And when will that be?

There is no greater mystery than this, that we keep seeking reality though in fact we are reality. We think that there is something hiding reality and that this must be destroyed before reality is gained. How ridiculous!
(
Ramana Maharshi)"

Ich bringe hier nochmals die Passage zu dem Punkt Erleuchtung - bereits festgehalten in Post 252 -, die das Gemeinte noch mehr zu erhellen in der Lage ist: Um den Preis der Zerstörung von Gewachsenem und bestens Bewährtem wurde und wird bei den Menschen etwas zerstört - nur um für ein "WHEN" gerüstet zu sein. Dabei ist Jesus in die Welt gekommen, um den Menschen das Leben im Hier und Jetzt nahezubringen - dabei allen Autoritäten trotzend, die sich demgegenüber zu behaupten bestrebt waren (und weiterhin sind). Um eine neue Schau der Realtität zu ermöglichen: dafür ist Jesus in die Welt gekommen - und nicht deshalb, um eine Erbschuld von uns zu nehmen und unsere Sünde zu tilgen. Dabei wohl wissend, dass er sich mit solcher Sichtweise gegen die zu der Zeit agierenden Machthaber stellt, hat er in letzter Konsequenz auch das eigene Vernichtetwerden in Kauf genommen. Für diese ungeheure Willensanstrengung und das in ihr liegende soziale Moment ist ihm in erster Linie zu danken - alles andere mag dann getrost noch hinzugedacht werden. Aber da Jesus ja ein Revolutionär war, der das Zeug hat, auch gegen heutzutage etablierte Machtstrukturen etwas ins Werk zu setzen, wird das revolutionäre Moment in seinem Wirken völlig unter den Tisch gekehrt. Von Herrschaften, denen es nur darum zu tun ist, ihre Einflusssphäre so weit wie möglich auszudehnen.

Ihr Päpste, Bischöfe und all ihr Akteure, die Ihr von den so gewachsenen Strukturen zu profitieren sucht: Treibt es bitte nicht soweit, dass ich denn doch noch eines Tages mich von meinem Christsein distanziere. Denn so, wie es sich weithin darstellt, ist es für einen zumindest einigermaßen vernünftig denkenden Menschen unakzeptabel. Es kommt doch nicht von ungefähr, dass Kirche über Kirche geschlossen werden muss. Wenn der Evangele H...... sich in Wennigsen wohl schon am nächsten Sonntag von seiner Konfession distanziert, indem er sich von den Baptisten taufen lässt, dann ist dies in meinen Augen ein Schmarrn: Wie kann ich mich im Namen des Herrn zweimal zur Taufe begeben - die eine durch die andere dann für ungültig erklärend? Und dem Meister aller Klassen damit eigentlich in letzter Konsequenz bedeutend, dass ich mich notfalls sogar bereit halte, ein drittes Mal - oder gar noch öfter - getauft zu werden: dann vielleicht von einem Evangelikalen in Amerika - oder einem Prosleytenmacher anderer Provenienz.



Keine Kommentare: