Donnerstag, 8. Januar 2009

163 Und immer noch ruft der Deister.

DEISTER aktuell - Das Mitteilungs- und Anzeigenblatt für den Deister

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Die Wanderer wünschen sich eine bessere Beschilderung im Deister

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RE­GION (ta.). 2008 ist das Jahr, in dem die Wer­be­trom­mel für eine ver­stärkte tou­ris­ti­sche Er­schließung des Deis­ters be­son­ders häu­fig und in­ten­siv ge­schla­gen wur­de. Deis­ter­tag und meh­rere auf­wen­dig or­ga­ni­sierte Wan­derak­tio­nen zeu­gen von dem Bemühen, Men­schen für das Er­leb­nis Na­tur zu be­geis­tern. Dies ist An­lass ge­nug, um von den Be­trei­bern der im Wald ge­le­ge­nen Gast­stät­ten in Er­fah­rung zu brin­gen, ob sich seit­dem neue Ten­den­zen her­aus­kris­tal­li­siert ha­ben und in wel­chen Be­rei­chen sie Hand­lungs­be­darf se­hen.

Einen be­son­ders gu­ten Grad­mes­ser bie­ten hier­für die drei zen­tra­len An­zie­hungs­punkte An­na­turm, die Teu­fels­brü­cke so­wie der Nord­mann­sturm. Grundsätz­lich sei man mit den Be­su­cher­zah­len zu­frie­den, lau­tet der ein­stim­mige Te­nor. "Das Wet­ter ist für un­sere Be­triebe der ent­schei­dende Fak­tor", be­tont das Päch­ter­ehe­paar An­ge­lika und Klaus Plinke vom An­na­turm. "An gu­ten Ta­gen keh­ren un­ge­fähr 100 Gäste bei uns ein, ist es hin­ge­gen reg­ne­risch, sind es manch­mal nur fünf. Seit nun­mehr 20 Jah­ren sind wir hier im höchs­ten Be­reich des Deis­ters ga­stro­no­misch tätig und wis­sen, dass un­sere Kund­schaft eine schnelle Be­die­nung zu schät­zen weiß. Zum Glück kön­nen wir auf ein ein­ge­spiel­tes Per­so­nal­team zurück­grei­fen, so dass ein rei­bungs­lo­ser Be­die­nungs­ser­vice ge­währ­leis­tet ist", un­ter­streicht An­ge­lika Plin­ke. Einen Wehr­muts­trop­fen sieht sie je­doch in der Ent­wick­lung, in wel­cher Form seit ei­ni­gen Jah­ren der Va­ter­tag be­gan­gen wer­de. "Lei­der hat das rü­pel­hafte Be­neh­men von so man­cher Cli­que dazu ge­führt, dass viele Wan­de­rer an die­sem Da­tum von ei­nem Wald­spa­zier­gang ab­se­hen", so die Päch­te­rin. Mit Be­zug auf die Deis­ter-Wer­be­tage stellt sie fest, dass bis­her lei­der keine wirk­li­che Ten­denz hin zu ei­ner höhe­ren Fre­quen­tie­rung des An­na­turms er­kenn­bar sei.

Ähn­lich äußern sich auch die In­ha­be­rin der Teu­fels­brücke, Ga­briele Kor­ba, und die Päch­ter des Nord­mann­turms An­ge­lika und Her­bert Stein­hoff. Man be­grüße die Ver­su­che, den Men­schen den hie­si­gen Wald vor der Haustür schmack­haf­ter zu ma­chen, aber ein son­der­li­cher Ef­fekt sei noch nicht ein­ge­tre­ten. "Zu ei­nem ech­ten Manko ha­ben sich in­des­sen die zu­neh­mend schnee­ar­men Win­ter ent­wi­ckelt. Die Leute ver­mis­sen den Schnee", streicht An­ge­lika Stein­hoff her­aus. Und die Köchin des Nord­mann­turms, Sa­bine Grab­be, er­gänzt: "­Bei mat­schi­gen Bo­den­ver­hält­nis­sen und nass­kal­ter Wit­te­rung herrscht hier zum Teil ein re­gel­rech­ter To­ten­tanz." Für die zu er­wan­dern­den Gast­stät­ten im Deis­ter habe sich da­ge­gen der Herbst zur Hoch­sai­son ge­mau­sert, er­klärt Ga­briele Kor­ba. Dies sei zum einen darin be­grün­det, dass die um­lie­gen­den Städte im­mer häu­fi­ger ge­rade im Som­mer mit zahl­rei­chen ver­kaufsof­fe­nen Wo­chen­en­den auf­war­ten wür­den. Zum an­de­ren ver­spüre so man­cher Wan­de­rer bei Tem­pe­ra­tu­ren um die 30 Grad Cel­sius nicht die rechte Lust auf schweiß­trei­ben­den Frei­zeitak­ti­vitäten.

"Un­ter­des­sen sind wir erst im Laufe die­sen Jah­res auf ein of­fen­sicht­lich großes Pro­blem auf­merk­sam ge­wor­den. In den letz­ten Mo­na­ten ha­ben sich zu­neh­mend Be­su­cher, die sich im Deis­ter nicht ganz so gut mit den Weg­stre­cken aus­ken­nen, be­schwert, dass die Be­schil­de­rung zum Teil völ­lig un­zu­rei­chend sei. Auch die ge­nauen Ki­lo­me­ter­an­ga­ben wür­den ver­misst", gibt Korba zu be­den­ken. "Wir ha­ben hier in der Gast­wirt­schaft des­halb eine Be­schwer­de­liste ein­ge­rich­tet und bis zum heu­ti­gen Tage be­reits ü­ber 350 Un­ter­schrif­ten ge­sam­melt. Of­fen­sicht­lich fehlt für eine aus­rei­chende Zahl von Weg­wei­sern mal wie­der das liebe Geld", meint Kor­ba. Diese Be­schwer­de­liste werde man dem­nächst den Ge­mein­den Ro­den­berg, Bad Nenn­dorf und Bar­sin­g­hau­sen so­wie den Tou­ris­mus­ver­ei­nen ü­ber­ge­ben und hof­fe, dass die In­itia­tive auch Früchte trage und nicht auf taube Oh­ren tref­fe. Fo­to: la

vom 22.10.2008

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