Mittwoch, 9. Juli 2008

28 Zur Befindlichkeit der Gattung Homo sapiens - speziell auch der Art mit dem Furor Teutonicus/2

AS im Blog: Anknüpfend an das zuletzt über den ganzen hierzulande begegnenden Widersinn sei hier eine Rundmail vom Februar dieses Jahres gebracht. Deren einleitender Betreff "Gut geschmiert: Einziger Zweck dieser Maschine von Arthur Ganson ist es, sich selbst zu ölen,".....(Aspekte der gesllschaftlichen Realität und ihres Gegenbildes - 02/08)" lautet. Nach dem Betreff des Schreibens selbst, welches sich

an die "Adressat/en/innen in Sachen Gesellschaftliche Mechanismen und Abläufe - in Verbindung mit der notwendigen Indikation" richtet, wird der oben begonnene Satz folgendermaßen fortgeführt: ".... heißt es in der Bildunterschrift zu diesem gestern in Ausgabe 48/08 der HAZ gebrachten Foto. Von welchem her sich recht gut ein Bezug herstellen lässt hin zu dem, was auch in unserem immer noch recht schönen Ländle so alles abläuft. Wobei es aber ohne weiteres möglich wäre resp. ist, etwas in das System einzubringen, was dazu führt, dass aus einem Circulus vitiosus ein Circulus virtuosus wird.

Im gesellschaftlichen Getriebe - sehr gut festgehalten auch in dem Film "Modern Times" von 1933 mit Charlie Chaplin - geht es bis dato so gut wie ausschließlich darum,
- dass alles möglichst reibungslos funktioniert;

- dass alle mitmachen beim Tanz um das goldene Kalb;
- dass unliebsame Stimmen möglichst wenig Gehör finden;
- dass jeder bestrebt ist, sich qua käuflich zu erwerbender Statussymbole möglichst von seiner Umwelt abzuheben;
- dass er nicht Laut gibt bei Dingen, die ihm einfach nicht mehr zusagen wollen;
-
dass er die richtige Partei wählt, die einen solchen Betrieb aufrechtzuerhalten verspricht - natürlich so nicht explizit;
- dass er möglichst den Schwanz einzieht und klein beigibt, wenn die Machthaber im System ihre Vorstellungen durchzudrücken sich anschicken;

- dass er sich nur dumpf vor seine Flimmerkiste hockt und nur noch resignierend den ganzen in der Welt veranstalteten Zirkus wahrnimmt;
- dass ihn als Jugendlichen regelrecht nach der Abstumpfung durch Computerspiele verlangt, so mehr und mehr den Sensus für seine Mitmenschen verlierend und auch zu Gewaltattacken neigend (als Erwachsener nimmt er's dann vielleicht so locker wie jemand im hiesigen Bredenbecker Hof, der dem Wirt den Titel "Herr Betäubungsrat" zuerkannte -, woraufhin der richtig stinkig geworden sein soll);
- dass er hochbefriedigt aus dem Bäckerladen abzieht, wenn er von dort auch noch seine BILD hat mitnehmen können (die sich in meinen Augen vielleicht durch ihren Sportteil auszeichnen mag, im Übrigen aber eher als Wichsvorlage geeignet ist);
- dass er sich die Angst vor Terror & Co. einreden lässt, damit er nur ja seine vitalen Belange darüber vergisst;
- dass er in Kaufhäusern durch Musik eingelullt und zum Erwerb von allem möglichen Tinnef stimuliert wird;

- dass er auf die Verheißungen vor allem der Werbung hereinfällt;
- dass ein einmal in Gang gekommener Produktions- und Absatzzyklus möglichst lange in Gang gehalten wird, sogar, wenn es sich um hochgradig schädliche Produkte handelt;- dass Neuentwicklungen nach Möglichkeit vom Markt fern gehalten werden, um die Stellung der eingeführten Produkte nicht zu gefährden;
- dass das Gebot, welches von oben gegegeben ward, nur ja befolgt werde, welches da lautet: "Wir [Vattenfall, ENBW, RWE, EON = VERE, also "wahr"] sind die Herren, deine Anbieter, du sollst keine Anbieter haben neben uns!" (Heitzinger, zitiert nach Neue Presse 260/07);
- dass ein "Freiheit auf den Straßen", also ein möglichst geringes Maß an Geschwindigkeitsbeschränkungen, kompensatorisch für anderwärts vermisste Freiheit funktionieren muss;
- dass Kinder beispielsweise mit null Ahnung von wirtschaftlichen Abläufen und Zusammenhängen die Schulen verlassen, so relativ leicht vor den Karren der Profiteure des Systems zu spannen;
- dass sie dabei sogar mit Unterrichtsmaterialien überhäuft werden, die voller Werbeaussagen sind, von den Lehrern aber aus Not oder aber auch einer gewissen Bequemlichkeit herangezogen werden;
- dass, wie etwa in dem Buch "Der Deutschland-Clan" von Jürgen Roth dargestellt, Politik, Wirtschaft und Justiz sich die Bälle so zuwerfen, dass sich daraus ein Spielverlauf ergibt, an dem eigentlich nur die Mächtigen Freude haben können.

Es ließen sich hier viele, viele weitere Momentaufnahmen von dem gesellschaftlichen Getriebe festhalten, in dem ordentlich geschmiert wird - so oder so. Dabei sollte aber auch konstatiert werden, dass den Menschen qua Natur danach verlangt, ein Mehr und Mehr in seinem Leben zu verwirklichen. Wobei die Probleme daraus erwachsen, dass er dies in völlig falscher Weise tut. Der Jurist würde hier sagen: Der Angeklagte hat hier einen Versuch am untauglichen Objekt und mit untauglichen Mitteln begangen.

Es lässt sich aber in ganz anderer Weise Erfüllung finden, insoweit nämlich, als man dazu findet, sich phasenweise aus dem ganzen Getriebe herauszunehmen, es so bei sich gewissermaßen leer laufen lassend. Indem man sich mittels einer Bewusstseinstechnik, wie vor allem die Transzendentale Meditation sie darstellt, von dem ganzen Umgebungsstress freimacht, sich so ausklinkend aus einem Apparat, in dem alles daraufhin angelegt ist, dem Menschen seine Selbständigkeit zu nehmen und zu Profitzwecken verfügbar zu halten, gelangt man zu neuen Ufern und zu einer völlig anderen Schau der Dinge als der sich durch alles Mögliche knechten lassende Zeitgenosse.

Wenn es in der Renaissance hieß "Ad fontes!", woraufhin sich die Menschen zu den Leuchttürmen der Antike hin begaben, dort Erhellung ihrer düsteren Welt suchend, dann könnte man den entsprechend argumentierenden damaligen Zeitgenossen - und ebenso den heutigen - durchaus vorwerfen, dass sie Tendenzen in Richtung Unselbständigkeit der Menschen eher Auftrieb gegeben denn Grenzen gewiesen haben, dabei total außer Acht lassend, dass der Mensch alles, aber auch wirklich alles in sich selber zu finden angewiesen ist. Auch, wenn niemandem dieses "11. Gebot" je zu Ohren gekommen ist. Weil nämlich jeder die Fülle in sich selbst trägt, ist er im Grunde überhaupt nicht darauf angewiesen, sich an irgendwelchen von außen vorgegebenen Losungen zu orientieren. Aber eben darauf soll er nach Möglichkeit nicht verfallen - weil da halt welche sind, zu deren Nutz und Frommen dieser ganze Apparat so läuft, wie er halt läuft.


Mit freundlichem Gruß

Martin Cross
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