Freitag, 11. Juli 2008

31 Singen (u.a.m.) als Remedium vieler Übel: Das Gegenbild zu einer erstarrten Gesellschaft/3



Was der sanglichen Betätigung insbesondere im Wege steht, dürfte die Selbsteinschätzung sein. Welche beinhaltet, dass man halt nicht singen könne. Der nebenstehende Artikel besagt anderes.
Bei der entsprechenden Zurückhaltung eine Rolle spielen wird wohl auch, dass - zumindest in der Jugend - das chorische Singen mit dem Verdikt "ja sowas von out" belegt wird,dass kaum jemand die Traute hat, sich auf dergleichen einzulassen. Und: Es entmutigt zudem, wenn man sich immer nur die großen Gesangsstars anhört, die einen dazu verleiten, sich selbst an ihnen zu messen, und so zu einer Haltung gelangt, die es vorzieht, lieber gleich die Waffen zu strecken.


Vor
stehend ein Ausschnitt aus einer vor längerer Zeit im Sportteil der FAS gebrachten Glosse. In welcher es um elterlicherseits erfolgende Beschwerden über die Verlagerung von Fußballberichterstattungen auf eine spätere Sendezeit ging: die könnten dann ja von den Kids gar nicht mehr verfolgt werden. Im Kern lässt sich das hier Thematisierte auch auf die in dem Artikel wesentliche Aussage beziehen: An Stelle eines "abends auf dem Sofa rumlümmeln" müsste bei den Erwachsenen eine sinnerfüllte Betätigung stehen, um den Kindern Anhaltspunkte für eine Früchte tragende Lebenspraxis zu geben. Wenn zu einer Zeit, als unsere Fünf noch lütt waren, sie mitbekommen hätten, dass der Vater - so wie jetzt - in drei Chören mitwirkt: sie hätten gewiss daraus mehr für sich gewonnen, als wenn sie mich dumpf vor der Flimmerkiste hockend erlebt hätten. By the way: Dass der Sohn, der jetzt in Holland ein entsprechend ausgerichtetes Studium aufgenommen und in Schwerin dieses abstützendes Praktikum antreten kann, wird, wenn auch vielleicht nur mehr randlich, davon beeinflusst sein, dass ich ihm in Kleinkindtagen abends am Bettchen nicht enden wollend Shantys, Spirituals, Fahrtenlieder und anderes mehr vorgesungen habe, die ich aus meiner eigenen Jugendzeit noch in Erinnerung hatte.

Der nebenstehende Artikel erhellt, dass die Jugendlichen zwar durchaus einen Sinn für Musik entwickeln, dabei aber in der Passivität verharren. Anstatt sich selber musisch zu betätigen, ziehen sie es vor, sich diese blöden Klingeltöne reinzuziehen.
Einleitend wird in dem Beitrag festgestellt: "Es ist ein Riesengeschäft. Nach Angaben des Branchenverbandes BITKOM haben die Deutschen im vergangenen Jahr [hier: 2006] 75 Millionen Euro für Handy-Klingeltöne ausgegeben. ... Wer unachtsam mehrere solcher Abos abschließt, erlebt dann mit der nächsten Handyrechnung eine unliebsame Überraschung: 'Da kommen zum Teil Beträge von über 500 Euro zusammen'...".


Am 31.10.07 habe ich einen Schrieb in Sachen Mitgliederwerbung für den örtlichen MGV aufgesetzt und einige Zeit später im Neubaugebiet verteilt, in der Vorstellung, nicht zuletzt über die beiden vorstehenden Materialien mit dem einen oder anderen Herren der Schöpfung in ein Gespräch einsteigen zu können.

"Adressat/en/innen in Sachen
Zeitvertreib
Diese Textpassage ["Wollt ihr so enden wie eure Eltern..."] aus einer in der jüngsten FAS-Ausgabe (43/07) zu findenden Glosse – gezeichnet mit dem Namen Thomas Klemm – passt so einigermaßen zu dem, was sich in dem zuletzt verteilten Flyer „Wandern und Singen sind purer Genuss“ festgehalten findet. Der Autor gibt hier vor, sich wegen der späten ersten Fußballberichterstattung im Pay-TV direkt an die Kinder zu wenden. In deren Namen sich die Väter wohl darüber beschweren, dass die diese nun gar nicht mehr mitbekommen könnten.

Vielleicht sollten Sie denn doch mal mitbekommen, wie locker, launig und unterhaltsam es an einem Singabend**** zugehen kann. Und wie interessant es ist, sich in einem schönen Klanggebäude bewegen zu können. Während für die Eltern Fußballgucken statt –spielen auf dem Programm steht, sind bei den Jugendlichen Klingeltöne angesagt – nicht aber die eigene musikalische Betätigung: Verhältnisse, deretwegen man sich denn doch am liebsten an die Füße fassen möchte….. ……………………………………….…weil der Kopf dafür zu schade ist.

Grüezi wohl alle miteinand gez. Klaus Bickmann

Anlage: „Kostenfalle Klingeltöne“

**** a) Der MGV Bredenbeck übt jeweils freitags um 20.00 h bei Seidensticker
b) Jeweils am letzten Mittwoch im Monat findet im Boenhoeffer-Haus um 15.00 h ein Offenes Singen unter der Leitung der Organistin Barbara Bahntge statt.
c) Für jeweils den letzten Montag im Monat ist im Kloster Wennigsen um 18.15 h ein Geistliches Singen anberaumt – und zwar in dem „Priechengang“ mit seinen enormen Halleffekten.
PS: Selbstverständlich muss die Art und Weise, wie jemand sich in seiner Freizeit einrichtet, jedem unbenommen bleiben. Auch, wenn er es vorzieht, in der Passivität zu verharren."

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