AS im Blog: Im Mai 2007 ging mit dem Betreff "Singen kann ein Soundtrack der..." und den dann im Text aufgenommenen Punkten folgende Mail an die Adressat/en/innen in Sachen .....Freiheit..... aus meinem Infolabor heraus: "(Ein vorweggenommenes PS – also so etwas wie ein AS – 1. für Susanne, die aus dem Verteiler herausgenommen werden möchte, weil es sich bei der Zieladresse um einen Geschäftscomputer handelt: Als Vorsitzende eines Gesangvereines hast Du ja vielleicht soviel Interesse an der Thematik, dass Du dort diese Zeilen noch mitliest – hoffe ich zumindest; und 2. für Frau Tyll, die mir mitteilt, 'kann aber leider nicht so viel mit Ihrer Post und Korrespondenz anfangen. Was ist zu tun? '“: Ein solch „zurückhaltender“ Ablehnungsbescheid sollte auch entsprechend beantwortet werden. Vielleicht mit der Frage, ob nicht vielleicht doch die Bereitschaft da ist, sich etwas mehr auf das Vorgestellte einzulassen. Ansonsten reicht natürlich eine einfache Kündigung des Newsletters – oder wie immer man den Vorgang bezeichnen will.)
……. sein>>: so lautete der Titel der Kurzsendung auf NDR II, den ich heute – wieder mal nicht ganz so zufällig – mitbekam, als ich, noch auf den Beginn des Einsingens des ‚S BHW’ für die Konfirmationsfeier wartend, gegen 9.15 Uhr im Auto das Radio anstellte.
Da wurde – in der Reihe „Moment mal!“ – berichtet, wie etwa 1000 Lübecker Bürger vor 70 Jahren sich wiederholt unter den Wohnungsfenstern der Pastoren aufgestellt hätten, die wegen ihrer regimekritischen Äußerungen von ihrem Bischof Balzer (für den Namen kann ich mich hier nicht verbürgen) gemaßregelt und unter Hausarrest gestellt worden seien. Dort hätten sie dann Choräle angestimmt – aus Protest gegen die entsprechende Maßnahme. Daraufhin habe sich der Bischof hilfesuchend an die Funktionäre der NS gewandt. Deren Kommentar darauf: „Seit wann denn fürchten sich deutsche Bischöfe vor den Chorälen ihrer Gläubigen?“
Der Beitrag stammte von einem Theologiestudenten und wurde an dem hier besonders beziehungsträchtigen Sonntag „Cantate“ gesendet, der mir bislang noch überhaupt nicht im Bewusstsein gewesen war. Wann je höre ich schon NDR II – und wieso stoße ich dabei auf eine mir völlig unbekannte Sendung, die mich schon bei der Nennung irgendwie anzog? (Ich bevorzuge den Sender „Radio 21“ mit seinem „Classic Rock“), der sich nach meiner Wahrnehmung von dem Gedudel der Anderen geradezu wohltuend abhebt.)
Wieso stoße ich – um den Hintergrund dieser Mail etwas mehr auszuleuchten – nach dem Einstieg in die Meditation bei meiner Suche nach einem guten Gesangslehrer ausgerechnet auf den, der mich am meisten zu fördern versteht – und mir so ganz nebenbei auch noch meine Schlafapnoe abgewöhnt, die mich über lange Jahre hinweg zu nicht mehr als dreistündigem Schlaf hatte kommen lassen? Wieso bedeutet der mir, mal so ganz nebenbei: „Klaus, du hast ein Potential – das ist ja tierisch“? Um mich dann als Tenor „aufzubauen“ – aus der Einschätzung heraus, dass bei mir auch das hohe C drin sei – obwohl ich mich eigentlich in den tiefen Lagen unheimlich wohl fühle. Wegen des dort entwickelten Sounds oder Timbres bin ich mittlerweile sogar schon bei 2 Chören in Ungnade gefallen – nachdem mir anfänglich bei meinem Stammchor „Concordia Holtensen“ bedeutet worden war, ein Mitsänger könne meine Stimme nicht ab und ich mich deswegen auf die Suche nach einer anderweitigen Sangesstätte auf den Weg gemacht hatte? Dafür sind die 3 Chöre, bei denen ich jetzt mitsingen kann, umso zufriedener mit dem, was ich ihnen als stimmlichen Beitrag anzubieten habe. Der Gesangslehrer: Ich müsse nur das Vertrauen, das ich in der tiefen Stimmlage entwickelte, in die Höhe hinein mitnehmen – dann käme ich auch noch um einiges über das jetzt erreichte hohe F hinaus. Und wieso erklärt mir meine Frau nach der Mitteilung, die Dirigentin eines der Chöre habe bekundet, ich sei auf einem guten Weg – und es sei ja jetzt schon fast überflüssig, mir Signal zu geben, wann ich mich zurückzunehmen hätte –, es sehe ja so aus, als ob ich doch noch teamfähig würde?
Ja, Singen hat nach meiner Erfahrung ungemein viel mit Freiheit zu tun. Und mit am liebsten singe ich die Taizé-Songs „Laudate omnes gentes“ und „Schweige und höre, neige deines Herzens Ohr, suche den Frieden!“ Da sind die Übergänge hin zur „Freiheit der Kinder Gottes“ fließend. Die aber müssen Bischöfen wie dem Herrn Balzer – und vielen, vielen anderen seiner Amtsgenossen und deren Chargen – unbekannt bleiben. Weil sie nie einfach im Meer der Ruhe gebadet haben, wie ich es seit einiger Zeit bei mir nenne. Es ist unglaublich, welche Veränderungen sich in der gesamten Lebensführung ergeben, hat man erst einmal einen Zugang zum Quell allen Seins, dem unbewegt Bewegenden gefunden.
Liebe Leute: Macht Euch frei von allen Bedenken, irgendwie nicht mit dem übereinzustimmen, was gerade angesagt, Mode, Trend oder wie auch immer es heißen mag. Und auch von Eurer Autoritätsgläubigkeit, die ja auch solche Zeilen wie diese hier recht belanglos erscheinen lassen wird. Ich habe mir die Freiheit genommen, die erste Mail von heute, in der das Thema Singen mehr randlich aufgetaucht ist, ohne weitere Kontrolle herumzugeben, weil die Zeit zwischen dem dort zuletzt erwähnten Anruf und dem Sangesbeginn doch etwas knapp bemessen war. Da ist es dann auch prompt bei den vier Fehlern geblieben, die sich dort eingeschlichen haben und die ich hiermit korrigieren möchte: Erstens heißt es natürlich „…das Buhei, das…. . Zweitens fehlt in der Formulierung „….sollte die Stellung dieser Glaubensgemeinschaft nicht mit zu vielen Ansprüchen belegt… werden..“ das hier unterstrichene Wort. Drittens muss es korrekt heißen: „…. Hand mit eigenartig verkrümmter Fingerhaltung…“. Und viertens fehlt ein „sich“ bei dem Zitat, „gerne ‚einen Kaffee reinzischen’ würde“. Aber das sind Kleinigkeiten, um die ich mich eigentlich schon gar nicht mehr so recht kümmern mag, wiewohl ich von Hause aus Lektor resp. Redakteur bin.
Ich nehme mir auch die Freiheit, über das Textangebot hinwegzugehen, welches mir heute in der FAS zu der o.g. Thematik zugeliefert wird – zumindest zunächst einmal. Die Überschrift des Artikels, in dem sich „DER SONNTAGSÖKONOM“ vermeldet: „Freiheit, die wir meinen – Wie ein erhabener Begriff alles und sein Gegenteil bedeuten kann und trotzdem etwas taugt“. Darauf werde ich demnächst wohl eingehen können.
In diesem Sinne: Nutzt Eure Freiheit(en), liebe Leute – den „Euro“ konnte ich gerade noch bemerken und korrigieren – und nehmt sie Euch heraus, wo und wann immer es geht. Vorschriften jedweder Art, auch solche in Glaubenssachen, tendieren nur zu sehr dazu, die Unmündigkeit der Gemaßregelten aufrechtzuerhalten – und dies letztlich immer nur im Sinne derer, von denen sie in die Weltgeschichte hineingebracht werden, um davon im Sinne des Machtzugewinns profitieren zu können. Die Unfreiheit, denen die eingangs erwähnten Pastoren ausgeliefert waren, hat ihren Ursprung in der allzu willfährigen Bereitschaft der breiten Masse, sich auf amtlicherseits verfügte Vorschriften zu der Art der Lebensführung - oder auch nur auf das schlicht Angesagte zu verlassen.
Mit freundlichem Gruß
Klaus Bickmann
Ein zweites und richtiges PS für Frau Tyll: Gehen Sie mal in einen Chor und erleben Sie dort, wie man sich a) so manches von der Seele wegsingen kann, was einen bedrückt, und dabei b) noch jede Menge an guten Kontakten aufbauen kann. Der gute Christian, den ich heute in der Frühe mit seiner Lebensgeschichte erwähnt habe, hat nicht von ungefähr lange, lange Zeit über einem Chor die Treue bewahrt, dessen Dirigent ihn wegen seines von ihm als zu bescheiden klassifizierten stimmlichen Beitrags regelrecht angefeindet hatte.
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