



Aus nicht ganz so berufenem Munde wie dem von Issa war vor einiger Zeit zu vernehmen - und diese Aussage steht ebenfalls nicht isoliert da: “Frauen sind sowieso die besseren Menschen”. So der Rundfunk- und Fernsehkommentator Ost, Heinz Florian Oertel, vorgestellt in der Kachelmann-Sendung im MDR am Abend des 20.05.06. Obwohl sich für mich der Zusammenhang mit der folgenden in der Runde gefallenen Äußerung nicht mehr rekonstruieren lässt, sei sie wegen ihres schon fast prophetisch anmutenden Charakters hier dennoch gebracht: „Es kommen noch zu viele Tiefs – aber die stammen ja mehr aus dem Westen.“
Apropos 'Tief': Das, was ich zunächst in meinen Mails an Tiefgang zu bieten hatte [der hier ansässige jüngste Bürgermeister Niedersachsens hätte sich am liebsten alles aus einer gebundenen Form heraus zu Gemüte geführt; mein mir nicht sonderlich gewogener Ältester, jetzt Deutschlehrer, sagt: "Du schreibst ja so modern!"; ein Student ist dazu übergegangen, alle meine Vermeldungen zu archivieren, zu exzerpieren und in anderer Weise wissenschaftlich zu bearbeiten] -, und das, was ich vielleicht auch hier diesbezüglich aufbringe, hat seinen Ursprung mehr im Osten. Getreu dem Motto: "Ex oriente lux!"
Und aus meinem Munde hört sich die Sache, wie Frauen gestrickt sind, folgendermaßen an: Ich darf den Vorzug genießen, an eine Ausgabe des weiblichen Geschlechtes geraten zu sein, die sich gerade durch die von Issa/Jesus angesprochene moralische Stärke auszeichnet. Was es mir immer wieder einfach geboten erscheinen lässt, bei irgendwelchen Vorhaltungen einfach die Hände an die Hosennaht zu legen und innerlich stramm zu stehen. Da schwingt dann einfach soviel Lebensklugheit mit - die meine Holde bei mir immer denn mal wieder vermisst -, da kommt ein solches Einfühlungsvermögen in die Situation anderer zum Ausdruck, dass ich nur noch - in aller Regel nur bei mir - sage: "Du hast ja so Recht!" Ohne dabei aber je das Gefühl haben zu müssen, Allüren in Richtung Pantoffelheld zu entwickeln.
Mit 158 m nicht allzugroß geraten, überragt meine Holde mich, was moralische Kapazitäten anbelangt, um mehr als Haupteslänge. Weshalb sie nicht zuletzt auch von unseren 5 Kindern vornehmlich als Gesprächspartner gesucht wird. Was nicht heißen soll, dass ich unter dem Strich zu wenig in das Beziehungsgeflecht einbrächte. Dies alles muss ich einfach so sehen - und mich im Übrigen befleißigen, es ihr denn doch noch mehr recht zu machen. Das, was ich an Einwänden von ihr gegen dieses und jenes oder noch mehr zu hören bekomme, entbehrt nie des Respektes vor dem so zur Raison Gebrachten - und nie einer ganz klar zu erkennenden Realitätsbezogenheit.

PS1: Nachzutragen bleibt, dass meine Holde nicht die einzige moralisch besonders gefestigte Person in meinem Leben gewesen ist. Ihr voraus ging eine ziemlich einmalige Familienkonstellation mit zwei entsprechend veranlagten Tanten und einer Cousine, bei denen resp. mit der zusammen ich aufwuchs (ein Onkel spielt dabei "nur" die Rolle des Versorgers). Dazu kommen sollte eine ebenfalls außerordentlich liebenswerte Schwiegermutter, die alles andere im Sinn hatte, als dem Familienneuling Steine in den Weg zu legen: alle zusammen die Prägung in mir hinterlassend, dass es mit dem weiblichen Geschlecht denn doch wohl etwas Besonderes auf sich habe.
Vielleicht ergibt sich mein Faible für Frauen - jetzt beispielsweise die ungemein attraktive und lebendig agierende Dirigentin in einem meiner Chöre - auch von daher, dass ich von der Gemütslage her in einer Weise konstruiert bin, die man wohl als recht wenig männlich bezeichnen könnte: recht nah am Wasser gebaut - und auch sonst sehr gefühlig. Beispielsweise im Straßenverkehr: Da gibt es für mich nichts Schöneres, als einen Verkehrsfluss zu erleben, und mich in dem dann auch noch zuvorkommend zeigen zu können.
Aggressiver Fahrstil: Nur mal, wenn eine/r gar zu rabiat daherkommt. In aller Regel ist's ja ein Er. Der ja vielleicht seinen Frust darüber auslässt, dass seine Gespielin, behaftet mit dem falschen Odeur, seine Sinnlichkeit beeinträchtigt hat, so verhindernd, dass man zu einem gelungenen Miteinander kam. Sollte am Ende gar doch etwas dran sein an den göttlichen Momenten von Dior und Absolu?
PS2: Nachzutragen bleibt ferner, was sogar die Spatzen von den Dächern pfeifen: dass nämlich die Frauen sich in der Geschichte immer wieder als der leidensfähigere Teil der Spezies humana erwiesen hat.
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