Mittwoch, 5. Dezember 2012

2001 Freiheitsberaubung im Amt im Fall Mollath: Die Manager der Hypo-Vereinsbank stiften bei Treffen im Rotarier-Klub Nürnberg Staatsanwälte, Richter und Gutachter dazu an, den ihre Geschäftspraktiken kritisierenden Mitabeiter in die Psychiatrie einzuweisen.

 AS (generelles, vom Blogger kreiertes Analogon zum PS) : Werte/r geneigte/r Leser/in: Sofern Ihnen Form und Inhalt dieses Eintrags zusagen, sollte dessen Weitergabe oder aber gleich des Blogs via Link*** an Ihren Freundes- und Bekanntenkreis eigentlich nichts im Wege stehen. Für den Fall, dass Sie auch über die Adressen offiziöser Stellen verfügen: Geben Sie das Material ruhig auch an die weiter. Damit vielleicht der/die eine oder andere der dort Tätigen sich besinnt und nicht mehr mitmacht bei dem hierzulande weiter und weiter veranstalteten Wahnsinnstreiben. So, dass die von Politikern gepflegte, nur dem Eigeninteresse verpflichtete Verfälschung der Wirklichkeit denn doch einmal ein Ende findet und die Demokratie eine Chance bekommt, mehr zu sein als bisher - eine nur nützliche Fiktion."
***Wie ein Link zu übernehmen ist, findet sich in Post 999 dargestellt, und zwar unter PS2.
Bis dato recht wenig Interesse an dem Fall Mollath aufgebracht habend, in dessen Folge jetzt sogar die bayerische Justizministerin in Bedrängnis gerät, sieht der Blogger sich nach der Lektüre des gerade veröffentlichten SZ-Artikels "Der verräumte Mann" gehalten, ihn in digitalisierter Form in seinen Blog einzustellen. Weil in ihm exemplarisch vorgeführt wird, wie das Zusammenspiel von Ordnungskräften und mächtigen Wirtschaftsakteuren funktioniert und wie es in diesem unseren StaatsUNwesen um die Kumpanei zwischen ihnen bestellt ist.

Nicht so recht wissend, worauf der von den für die Publikation Verantwortlichen gewählte und im Grund nichtssagende Titel des Beitrags sich beziehen soll, hat der Blogger sich dennoch an dessen Lektüre herangemacht. Um im Endeffekt festzustellen, dass in ihm in seltener Deutlichkeit herausgearbeitet wird, wie das rechte Lumpenpack zu agieren pflegt - ohne jeglichen Skrupel ob der Unrechtmäßigkeit seines Tuns und nicht im mindesten aus dem Winkel moralischer Überlegungen heraus angehaucht. Dass dieses rechte Gesox in der Tradition von Hitler & Co. steht - für dieses kaum zu leugnende Faktum wurde hier wie auch an anderen Stellen in diesem Kommentarbuch für die das Unrecht dokumentierenden Unterlagen die Farbe Braun mit ihrem in ganz bestimmte Richtung gehenden Signalcharakter gewählt.

Die beiden Autoren Olaf Przybilla und Uwe Ritzer haben bei der Abfassung ihres Textes natürlich nicht wissen können, dass sie mit dem, was sie in dem Artikel ausführen, dem Blogger ein zweites schönes Geburtstagsgeschenk überreichen würden, indem sie ordentlich Wasser auf die Mühlen eines auch publizierenden Zeitgenossen geben. Der sich immer und immer wieder ungemein wegen der Umtriebe der Wirtschaftsakteure echauffieren kann, die es allüberall in diesem unseren StaatsUNwesen zu besichtigen gibt. Wobei der Schreiber dieser Zeilen gerne auf Statements zurückgreift, die deren Einstellung und Usancen besonders deutlich charakterisieren. Auch wenn er dies nicht mit der Verve rüberbringen kann, wie es der von ihm geradezu geliebte Gernot Hassknecht in der HEUTE SHOW schafft: Einen gewissen Eindruck werden seine Leser denn doch wohl von seinen bitterbösen Kommentaren in ihrem gedanklichen Hinterstübchen bewahren können.

In dem von dem genannten Autorenduo vorgelegten Text wird die vorstehend bereits erwähnte Kumpanei zwischen den als Ordnungskräften sich verstehenden und auch so ausgebenden Institutionen auf der einen und den Tycoons der Wirtschaft auf der anderen aus Vorsichtsgründen nicht in der Deutlichkeit angesprochen, wie dies hier geschieht. Zum Beispiel wird nicht infrage gestellt, wie man auf richterlicher Seite dazu kommen kann, im Jahre 2006 jemanden mit einer ungemein beeinträchtigenden Strafe wegen einer Prügelattacke zu belegen, die der "fünf Jahre zuvor" gegen seine laut Textinfo offensichtlich schlechtere Ehehälfte gestartet haben soll - ein Delikt, welches nach Adam Riese - oder wem auch immer - schon lange verjährt gewesen sein muss. Wie heißt es so schön und ungemein decouvrierend in dem Text?: "Man würde auch gerne wissen, wie sie [die Exgattin des Weggesperrten] zur eidesstattlichen Versicherung eines langjährigen Freundes des Ehepaars steht. Der Mann behauptet, Mollaths ehemalige Frau habe zu ihm gesagt: 'Wenn Gustl meine Bank und mich anzeigt, mache ich ihn fertig. Ich habe sehr gute Beziehungen. Der ist doch irre, den lasse ich auf seinen Geisteszustand überprüfen, dann hänge ich ihm was an, ich weiß auch, wie'."

Wer sich den Artikel gründlich durchliest, der wird sich des Eindrucks nicht erwehren können, dass sich alle Welt in Nürnberg gegen den Mann verschworen hat, der immer und immer wieder auf die Unrechtmäßigkeit des Treibens in der örtlichen Filiale der HVB, auf Schwarzgeldgeschäfte, Geldwäsche, illegalen Aktienhandel, Beihilfe zur Steuerhinterziehung und andere Kapitaldelikte mehr aufmerksam zu machen versucht hat. In dem bankintern veranslassten "Sonder-Revisionsbericht Nr. 20546" heißt es dazu: "Die Anschuldigungen des Herrn Mollath klingen in Teilbereichen zwar etwas diffus, unzweifelhaft besitzt er jedoch Insiderwissen. Alle nachprüfbaren Behauptungen haben sich als zutreffend herausgestellt."

Wegen genau dieser Behauptungen aber ist der arme und gegenüber der gegen ihn angetretenen Übermacht ohnmächtige Gustav Ferdinand Mollath in die Psychiatrie eingewiesen und dort sogar wegen seiner "Gefährlichkeit" mittels Stacheldraht von seiner Umwelt abgeschnitten worden. Was aus dem Text auch heraukommt: Dass er durch Schlafentzug gefoltert worden ist und möglicherweise sogar jetzt noch wird. Dass man auf richterlicher Seite nur zu bereit war, der HVB zu Diensten zu sein, dies ergibt sich etwa auch aus folgender Schilderung: "Der Prozess dauerte fünf Stunden. Zuhörern zufolge brüllte der Richter Mollath ständig an. Mollath wird freigesprochen, aber nur wegen Schuldunfähigkeit. Er wird eingewiesen: der Wahn."

"Die Bank schweigt. Der Arzt schweigt. Seit bald sieben Jahren sitzt Mollath in der Psychiatrie": So heißt es in der Zwischenüberschrift, die in der Mitte der zweiten Textseite und dort der zweiten Spalte der hier eingebrachten Textcollage auszumachen ist. In der vierten Textspalte der ersten Seite hatte es aber geheißen wie folgt: "Die internen Prüfer der HVB geben Mollath 2003 recht. Der Prüfbericht wird weggesperrt." Damit wird von den für diesen Artikel auch verantwortlichen Layoutern der Kernpunkt der ganzen Angelegenheit auch drucktechnisch hervorgehoben - das exorbitante Unrecht, welches sich aus dem Zusammenwirken von übermächtigen Kräften in diesem unseren StaatsUNwesen für den diesen Mächten Ausgelieferten ergibt.

Aus dem Text geht darüber hinaus wunderbar und repräsentativ auch für andere Vorgänge auf wirtschaftspolitischer Ebene hervor, wie gerne man, gerät man wegen seiner Misswirtschaft oder seiner rechtlich anfechtbaren Praktiken in Bedrängnis, auf das Mittel der Verharmlosung zurückgreift oder sich in anderer Weise aus der Affäre herauszuwinden versucht. Dazu seien hier nur drei Passagen aus dem Text zitiert: 1. "Die HVB findet, sie habe alles richtig gemacht: 'Einen Zusammenhang zwischen den Ergebnissen unserer Revision und dem Strafprozess, bzw. der Unterbringung von Herrn Mollath, können wir nicht erkennen." 2. "Klaus Leipziger, der Chefarzt der Bayreuther Klinik für Forensische Psychiatrie, erklärt es schriftlich so: 'Bei Patienten der Klinik für Forensische Psychiatrie finden - wie bei anderen psychiatrischen Krankenhäusern geboten, auch aus Fürsorgeverpflichtung gegenüber Patienten - nächtliche Kontrollen durch die Mitarbeiter statt, bei denen allerdings besondere Rücksicht auf den Schlaf der Patienten genommen wird." 3.: "Die Nachfrage ... lässt Leipziger fünf Tage lang unbeantwortet. Dann teilt er mit, er könne aufgrund eines laufenden Verfahrens nicht mehr antworten."

Ja, ja - so geht's halt zu in deutschen Landen: Die Schweine können ungeniert und ungestört ihr Werk verrichten, der ehrbare und aufrechte Bürger wird weggesperrt, wenn er es sich herausnimmt, etwas gegen solche Machenschaften zu unternnehmen! Der Blogger ist dem genannten Autorenduo sehr, sehr dankbar, weil die beiden ihm mit ihrem Text eine Steilvorlage geliefert haben, die er nur zu gerne benutzt, um damit wieder einmal einen richtig schönen Treffer zu landen. Deswegen trifft hier, mehr noch als an anderen Stellen, das zu, was sich in dem folgenden Abschlusskasten ausgesagt findet: "DANKE FÜR DIE GESCHICHTE!"

Bei der er, wie auch in der Zeichnung festgehalten, ordentlich Dampf ablassen kann, so den Druck mindernd, unter den er gerät, wenn er sich im Lande umschaut, allüberall nur Hampelmänner - oder richtiger: Marionetten - gew#rtigend, die hoch und heilig schwören, sie agierten im Interesse des Gemeinwohls, tatsächlich aber nur ihren eigenen Vorteil und ihr eigenes Fortkommen im Sinn haben. Ein Land, in dem sich so etwas abspielt wie in Nürnberg rund um die dort ansässige Bankfiliale und den Rotarier-Klub - putzigerweise befindet sich deren Verwaltungsstelle in eben dieser Filiale -, ein solches Land kann einem keine Loyalität abverlangen. Ein solches Land gerät im Gegenteil in die Gefahr, mehr und mehr von seinen eigenen Bürgern gehasst zu werden. Womit man wieder angelangt ist bei dem vorstehend ja bereits aufgetauchten Gernot Hassknecht. Der dieses Pseudonym aus genau diesem Grund gewählt haben wird.

PS: Ein ebenfalls fast ganzseitiger Bericht zu dem fraglichen Fall ist zu finden in der FAS-Ausgabe vom 09.d.Mts. Die in ihm gegen die Justiz erhobenen Vorwürfe sind zwar bei weitem nicht so unverblümt, wie in dem hier eingestellten SZ-Artikel - der Blogger hat sie, diese schonungslos formulierend, seinerseits noch mehr auf den Punkt gebracht -, dennoch hat der in ihm einige Passagen gefunden, die das Zeug haben, etwas mehr Licht in die Angelegenheit zu bringen. Die seien hiermit zitiert:
  • "Mollath leide unter einer paranoiden Wahnvorstellung und glaube, dass sich 'Schwarzgeldkreise', in die seine Frau verstrickt sei, gegen ihn verschworen hätten. Das Urteil liest sich beklemmend. Gleich im ersten Satz der Begründung wird ein falsches Jahr als Tatzeit genannt, nämlich 2004, nicht 2001 [mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, um so die die Verjährung von Taten betreffenden Regelungen zu umgehen und außer Kraft zu setzen]. Die Beweiswürdigung erschöpft sich darin, dass referiert wird, an der Glaubwürdigkeit der Frau ... habe die Strafkammer 'keinen Zweifel'."
  • "Kein Wort fällt darüber, wie es zu bewerten sei, dass das Attest erst Monate nach der angeblichen Attacke erstellt wurde, kein Wort, warum auf eine Einvernahme der Ärztin verzichtet wurde, kein Wort, wie es einzuschätzen sei, dass sich das Opfer, als es angeblich bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt worden war, nicht sofort in die Notaufnahme einer Klinik begegeben hat, wo Verletzungen hätten dokumentiert werden können. Allein schon diese Urteilspassage zeigt, wie nachlässig, ja nonchalant die Justiz in einem Verfahren handelte, in dem es neben einem weiteren Vorwurf - Mollath habe Reifen mehrerer Wagen zerstochen ... - um nichts weniger ging als die Freiheit eines Menschen. Trotz dieser eklatanten Mängel wurde das Urteil in der Revision bestätigt - ein peinigender Befund für den Bundesgerichtshof [!!!!!],"
  • "Den Prüfungsbericht versah die Bank 2003 mit dem Vermerk 'vertraulich'; sie sorgte sich, wie es in dem Bericht hieß, 'dass Herr Mollath die Vorwürfe bezüglich des Transfers von Geldern von Deutschland in die Schweiz in die Öffentlichkeit bringt'."
  • "... lapidar heißt es [in dem Gutachten, welches etwa von dem Berliner Wissenschaftler Hans-Ludwig Kröber und dem Ulmer Friedemann Pfäfflin [in Sachen Unzurechnungsfähigkeit erstellt worden ist], es möge schon sein, 'dass es Schwarzgeldverschiebungen von verschiedenen Banken gegeben hat bzw. noch gibt', wahnhaft aber sei, dass Mollath fast alle Personen, die mit ihm zu tun hätten, mit solchen Manipulationen in Verbindung bringe. Diese Intonierung zieht sich bis in diese Tage."

HINWEIS
Nach Einführung der neuesten Firefox-Version scheint der folgende Vermerk für die meisten Webnutzer gegenstandslos geworden zu sein:
Wer mit dem Browser Firefox auf diese Seite stößt, ist besser beraten, den Internet Explorer, Safari von Apple oder GOOGLE Chrome zu verwenden.


Denn: So praktikabel ersterer bei der Erstellung der Posts ist - er unterschlägt jetzt nicht nur, wie zu Anfang, eine ganze Reihe von Bild- und Textmaterialien, sondern mit einem Mal gleich alle. Aus mir unerfindlichen Gründen.


600 Singing Communities on their way to the public
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