Sonntag, 14. Juni 2009

285 Überraschung am Abend: Da komme ich von einem bombigen Chorauftritt, hingelegt mit Frohsinn Lüdersen, und schaue mal eben bei meinem Sohn rein...

.....Der gerade in Holtensen, einem auf dem Wege von dort - nicht ganz so steinig wie der nebenstehend erscheinende, aber ebenfalls über Bergeshöhen führend - gelegenen Nachbarort gebaut hat. Der macht aus Jux etwas, was mir noch nie in den Sinn gekommen ist - nämlich: meinen Namen in Google eingeben. Woraufhin - schon an zweiter Stelle der Einträge - folgende 1973 von mir verfasste Staatsexamensarbeit für das Lehramt am Gymnasium erscheint:

Der Umweltbegriff in der Geographie - Zielsetzungen und Aufgaben


Ich kann mir keinen rechten Reim darauf machen, wie diese Arbeit, für die eigentlich nur ein Dämmerdasein in der Fachbibliothek der Uni Münster abzusehen war, an einen Verlag gelangt ist, der sie scheint's in seinem Programm untergebracht hat.

Ich kann mir die Geschichte nur so erklären, dass mein Prüfer die in ihr angestellten Überlegungen für so gut befunden hat, dass er von sich aus das Material weitergegeben hat. Dies wäre für mich vor allem deshalb nicht verwunderlich, weil mir gerade die kritische Auseinandersetzung mit vorgegebenen Inhalten einigermaßen liegt: zuvor hatte ich in Pädagogik und in Geschichte zweimal eine 1+ als Bewertung meiner unkonventionell ansetzenden und ausgeführten Fachbeiträge mit nach Hause nehmen können.

Oder es war ein Verlagsbeauftragter in der Fachbibliothek, der sie auf veröffentlichungsfähiges Material hin durchforstet hat. Dass meine andere Staatsexamensarbeit zu dem Themenkomplex Landschaftsökologie und Umweltschutz, verfasst im Rahmen der Prüfung für das Lehramt an der Realschule, nicht bei dem fraglichen Verlag geführt wird, spricht nach meinem Dafürhalten gegen ein unterschiedsloses Auslagern von Altbeständen aus der fraglichen Fachbibliothek.

So komme ich halt - wenn auch spät - an den Punkt, zu sehen, dass meine Schreiberei auch schon der frühen Jahre auf eine positive Resonanz gestoßen ist. Die ich nun halt in einem Blog weiterführe. Der jetzt - von mir ebenfalls zuvor nicht registriert, des Öfteren bei der entsprechenden Internetsuche erscheint.

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Um auf ein ganz anderes Thema zu kommen - mittlerweile mehr als 20 mal in diesem Blog unter einer Überschrift wie der folgenden erscheinend,.............

Singen (u.a.m.) als Remedium vieler Übel: Das Gegenbild zu einer erstarrten Gesellschaft/19. Dazu: "Ich lobe den Tanz" (Aurelius Augustinus).


........nämlich meine Ausgliederung bei dem Chor Harmonia Langreder: Dort wegen "stimmlicher Präsenz" gemobbt und von den Vorsitzenden Jutta und Susanne mit dem Laufpass ausgestattet, bin ich auf etwas verschlungenen Wegen in den eingangs genannten Chor geraten - meinem jetzt fünften, in dem ich mich sanglich betätigen kann. Denen habe ich die Geschichte mit dem Gemobbtwerden mal aufgetischt - und nur ungläubiges Staunen damit ausgelöst. Wörtlich aus dem Munde der beiden dort ebenfalls richtungsweisenden Damen: "Gibt es denn sowas?" Und dies, nachdem die beiden genügend Zeit hatten, um zu registrieren, dass ich beim Singen 'ne Menge Stoff geben kann.

Auch bei den anderen Chormitgliedern - am Abend sind wir mit 10 Frauen- und 7 Männerstimmen angetreten - kommt mein stimmlicher Beitrag scheint's bestens an. Die Männer übrigens nur in einer Tonlage singend, dem Bariton. Der Erhard M.: "Wir sind froh, dass wir dich dabei haben." Dem Siegfried, meinem linken Nebenmann, der ebenfalls über eine etwas kräftigere Stimme verfügt, habe ich bei dem sowohl beim Publikum wie beim Dirigenten bestens angekommenen Liedvortrag, ihn direkt anschauend, gewissermaßen die Tonbälle zugeworfen. Darüber ist dann mein rechter Nebenmann, der Gerd, langjährig mit den Organisationsstrukturen der Chöre der Region befasst, wohl etwas gram geworden. Er meinte, er habe sich ja selbst kaum noch gehört.

Daraufhin habe ich, einigermaßen besorgt, im Publikum Umfrage gehalten dahingehend, ob mein stimmlicher Beitrag als zu laut registriert worden sei. Zwei alte Damen, die in der ersten Reihe, also direkt vor der Bühne der Bergdorfhalle gesessen hatten, dazu: Nein, es sei alles soweit bestens in Ordnung gewesen. Drei Damen und zwei Herren, die am weitesten von der Bühne entfernt gesessen hatten: Ihnen sei nur aufgefallen, dass ich über eine sehr klare und helle Stimme verfüge - aber eben dieses nicht negativ.

Was den Dirigenten der Chorgemeinschaft Hannover, in der ich halt auch dabei bin, einigermaßen in Erstaunen versetzen dürfte - will er mich doch unbedingt in den zweiten Bass, also die ganz tiefe Stimmlage abordern. Die Dirigentin bei der Harmonia Langreder wird wohl wissen, warum sie mich wieder gerne in dem von ihr mit einem unwahrscheinlichen Temperament dirigierten Chor dabei sähe. Ob ich allerdings auf ein möglicherweise denn doch noch erfolgendes Rückkehrangebot eingehen würde, erscheint mir von Übungsabend zu Übungsabend bei dem Chor, der zeitlich genau parallel mit der Harmonia probt, fraglicher und fraglicher: zu sehr sind mir auch dort die Leute mittlerweile lieb geworden.

Last but not least dieses: Die von dem Publikum bei der vorstehend beschriebenen Veranstaltung geforderte Zugabe wurde von dem neuen Dirigenten ausgerechnet mit dem wiederholten Song "Ein Stern" (D.J. Ötzi) geliefert - der Chor ist erst seit Kurzem dabei, sich neu aufzustellen -, bei welchem mein linker Nebenmann und ich uns am stärksten ins Zeug gelegt hatten. Der Werner, der nicht oft genug hatte mitproben können und sich unter die Zuhörer gemischt hatte, nachher: "Nur da bist Du mit Deiner Stimme mehr zu hören gewesen."



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