

Diese Passage ihres mit Jan Sedelies geführten Gespäches beschließt die Journalistin und Buchautorin mit der Feststellung: "Das Fatale: Wir geben ihnen keine Chancen, an ihrer Situation etwas zu ändern." Dabei sei die Lage aufgrund des demographischen Wandels so, das ein jeder von den jungen Leute gebraucht werde - und man ihnen folglich durchaus Perspektiven geben könne. Die Crux an der ganzen Angelegenheit sieht sie darin, dass viel zu viele Jugendliche dadurch in das System der Ausgrenzung gelangen, dass den gefährdeten Familien unzureichende Hilfen zuteil werden. Beispiel Jugendämter: "Schon Mütter in benachteiligten Milieus brauchen Unterstützung bevor es zu familiären Krisen kommt....Wir müssen sie ermuntern, sich um die Kinder zu kümmern, auch wenn es schwierig ist. Derzeit haben wir ein Hilfesystem, das sich an der Krise orientiert. Jugendämter greifen erst ein, wenn etwas passiert ist. Wir brauchen ein Hilfesystem, das von Anfang an unterstützt." Inge Kloepfer bringt die Situation der benachteiligten Familien so auf den Punkt: "In Zeiten medialer Miterzieher und des Überflusses von Konsumangeboten ist Erziehung täglich ein Kraftakt, der in deklassierten Milieus oft gar nicht gelingen kann."

Hanni und Wolle, die beiden aus der Studentenbude meines Jüngsten zu mir gelangten Karnickelzwerge, lassen es sich derweil gutgehen - haben sie doch in mir ein Lobby, die sich gerne ihrer Bedürfnisse annimmt: Wonneproppen haben es eben einfacher, zu ihrem Recht zu gelangen als Naturen, die - wie die vorstehend angesprochenen, Probleme bereitenden Jugendlichen - dazu neigen, ihre Umwelt herauszufordern.
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