Dienstag, 3. März 2009

185 Warum an die Gestaltung des Ortsmittelpunktes Bredenbeck nicht unkonventionell herangehen? - Oder: Ästhetik und Funktionalität vs. Pietätsgefühl?

Zusammenhängend mit dem Ort wurde unlängst in der Presse sogar "Mystisches" serviert. Die hier erscheinenden Aufnahmen sollen für etwas Lokalkolorit sorgen, bevor der Einstieg in die Thematik selbst erfolgt.
Die Aufnahme links oben zeigt einen Blick ins Land, so, wie es sich auch in größerer Nähe zum Ort hin vom Deister aus darbietet. Die danebenstehende wird in der Bildbeschriftung näher erläutert. Die dritte Aufnahme hält einen der in unmittelbarer Nähe des Ortes gelegenen Waldwege fest. Und die vierte mit ihren 3 Objekten die alte, von dem Freiherrn Knigge eingerichtete Dorfschule, das Rittergut Knigge sowie den nordöstlichen Part von Bredenbeck. Auf der ist auch unser Domizil festgehalten: das rechte der nach Art der siamesischen Zwillinge mit einem anderen weißen Haus zusammengewachsene Gebäude, gelegen im unteren Viertel der Aufnahme an der größten dort weiß erscheinenden Straßenfläche.

Das von der Luftaufnahme nicht erfasste, etwas weiter rechts, also südwärts gelegene Zentrum, um welches es hier geht, ist etwas kleiner geraten als das von Dubai - in Bälde wird es hier auch als Fotografie erscheinen -, dennoch verdiente es einiges mehr an Beachtung, als ihm bis dato
zugekommen ist. Denn so, wie es sich darstellt, ist es mehr oder weniger ein Schandfleck. Den man am liebsten gar nicht wahrnehmen möchte. Wobei sich ergänzen ließe, dass der sich auch in unmittelbarer Nähe einer Sparkasse befindet, wie sie auf dem "Protestbild" erscheint. Und dass er es eigentlich verdient, auch etwas mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt zu werden. Wenn auch nicht gerade mit Pappnasen und Tröten.Die erscheinen ob des närrischen Treibens auf der Finanzbühne recht angebracht, welches ja auch dazu geführt hat, dass jetzt die nebenstehend erscheinende Bauruine entstanden ist. - Es droht aber auch eine Bauruine in Bredenbeck zu geben insofern, als ein sehr großer Altbau nicht die Nutzung erfährt, zu der es aller Voraussicht nach käme, wenn das umgebende Terrain ansprechend gestaltet würde. Da droht eine Bauruine zu entstehen resp. das Umfeld von den Ortsbewohnern weiterhin gemieden zu werden - abgesehen von der unter 3. aufgeführten Lokaliät -, was das Zeug hätte, die Bürger anzusprechen und ihnen ein Mehr an Identifikationsmöglichkeiten mit dem Ort zu vermitteln. Nämlich die folgenden das Erscheinungsbild des Ortes sehr stark bestimmenden Bauelemente

  1. alter Mensing'scher Hof,
  2. Kriegerdenkmal,
  3. Hof und Zufahrt zur Brennerei Warnecke,
  4. Kopfsteinpflaster auf der deisterwärts links gelegenen Straßenseite,
die ein Ensemble bilden, welches einer gründlichen Revision bedürfte, um ansprechend wirken und attraktiv sein zu können.

ad 1. sei zunächst bemerkt, dass sich über Jahre hinweg in dem Gebäudekomplex ein Café und später ein Jugendcafé namens "Musikdeele" befand. Dazu dann noch das Büro einer Versicherungsagentur. Alles mittlerweile schon seit Jahren verwaist und ohne reelle Aussicht, dass der Zustand der Baumasse akzeptabel bleibt. Vor dem ausladenden Gebäude ein ebenso angelegter Hof mit Kopfsteinpflaster, umgeben von einer unansehnlichen hohen Steinmauer.

ad 2. sei zunächst festgestellt, dass der wunde Punkt bei der Gestaltung des Ortsbildes an dieser Stelle das jetzt ja auch als renovierungsbedürftig eingestufte Kriegerdenkmal ist. Die Crux in der Angelegenheit liegt in allererster Linie bei ihm: Solange es nicht zu der nicht nur von mir in die Diskussion gebrachten, sondern sogar schon von einem hiesigen Landschaftsgestalter durchgerechneten Umplatzierung hin zu dem "Ostkreuz" kommt - wo sich dann ein "Gedenkenensemble" befände und wodurch ja auch der Name der Bushaltestelle erhalten bliebe -, solange wird es den Bewohnern wie den Gästen Bredenbecks darum zu tun sein, sich möglichst von diesem Schandfleck fernzuhalten resp. ihn so schnell wie möglich zu passieren. Bezeichnend für die mangelnde Akzeptanz des Platzes durch die Bevölkerung ist etwa der Umstand, dass selbst ganz Alteingesessene dessen eigentliche Bezeichnung "Lindenplatz" gar nicht (mehr) kennen.

ad 3. sei zunächst verwiesen auf die außerordentliche Bedeutung von Warnecke's Hof für das kulturelle Leben hier am Ort - und darüber hinaus auch für das Maß an Wohlfühlcharakter, welches sich mit ihm insgesamt verknüpfen lässt.

ad 4. sei erst einmal darauf hingewiesen, dass der - mir heute im Stehcafé von einem ehemaligen Ratsmitglied als "Eckhard-Schaper-Gedächtnispflaster" vorgestellte, etwa um die Mitte der 80er Jahre angelegte - Hindernisparcours
[von der Ortsbürgermeisterin, Frau B. Back mir gegenüber mit "Ewigkeitscharakter" behaftet], insbesondere von älteren Herrschaften regelmäßig gemieden, darüber hinaus aber auch von ganz normalen Fußgängern nur äußerst ungern als Weg hin zu der Gaststätte Seidensticker resp. - und dies vor allem - hin zum Bäcker und der dort auch zu findenden NP-Niederlassung genutzt wird.

Wie sich schon andeutet, eine recht missliche Situation also für ausgerechnet den Teil des Ortes, der sein Zentrum sein könnte - es aber nicht ist, weil überhaupt kein entsprechendes Konzept besteht - oder aber die Möglichkeiten zu dessen Umsetzung nicht hinreichend erkundet worden sind. Daher mein Vorschlag: Eine Interessengemeinschaft "Lebendigeres Bredenbeck" zu gründen - oder welchen Namen man hier für am zweckmäßigsten erachten mag -, die sich die Umstrukturierung des Ortsbildes an der fraglichen Stelle angelegen sein lässt - im Sinne eines Mehrs an kommunikativen Möglichkeiten, an ästhetisch ansprechender Gestaltung, an funktionell sinnvoller Ordnung und, daraus folgend, eines Mehrs an Akzeptanz seitens der Ortsbewohner und -besucher.

Die vorstehend angeführten Punkte ergänzend, seien hier weitere Gesichtspunkte angeführt, die in diesem Zusammenhang Beachtung verdienen:

ad 1. hat der Baubiologe und Architekt Olaf Böhm hier aus dem Ort angeboten, den fraglichen Gebäudekomplex im Hinblick auf seine Nutzungsmöglichkeiten hin zu analysieren und dafür auch ein Konzept zu erstellen. Soweit ich es bis dato habe in Erfahrung bringen können, steht der Eigentümer der Liegenschaft beispielsweise einer Nutzung als Dorfgemeinschaftshaus - in welchem etwa der MGV seine dringend für die Übungsabende benötigte Bleibe finden könnte - recht aufgeschlossen gegenüber. Da die im Winkel gelegene Scheune jetzt ja von der SG Bredenbeck übernommen und ebenfalls als Übungsstätte genutzt werden soll, ergäbe sich so sogar eine kombinierbare und unter besonders unter sozialem Aspekt doppelt fruchtbar werdende Nutzungmöglichkeit des fraglichen Komplexes. Wobei man ganz schnell von dem einen zu dem anderen gelangen könnte.

ad 2. wird es höchstwahrscheinlich Einwendungen geben
  • seitens der für Denkmäler zuständigen Behörde: Diese müssten sich aber bei Darlegung eines einigermaßen zwingend vorgetragenen Gesamtkonzeptes ausräumen lassen.
  • seitens der Angehörigen der gefallenen Soldaten: Diese dürften a) einmal infolge der seit dem Ende der beiden Weltkriege verstrichenen Zeitspanne nicht mehr so sehr präsent sein, dass man darüber ins Grübeln geraten müsste, und b) auch nicht so sehr in ihren Pietätsgefühlen dadurch verletzt werden, wenn das Denkmal in ca. 20 Meter Entfernung zu dem jetzigen Standort aufgestellt wird. [Zu der Erinnerungskultur sei hier - etwas provozierend - die Frage gestellt, was es im Endeffekt bringt, wenn die Bevölkerung angehalten wird, sich wegen ihres Versagens an die Brust zu klopfen, die Betreiber der ganzen Misere aber weitestgehend ungeschoren davongekommen sind. Und die, die sie heutzutage zu verherrlichen begonnen haben, dieses ohne allzu großen Einschränkungen tun können.]
  • seitens der Bürger, die der Historie einen ganz besonderen Stellenwert einräumen: Sollten sie einem Herrn Laves, nach dessen Plänen der Platz ursprünglich angeleget worden ist, sich posthum sehr stark verpflichtet sehen, so sind den entsprechenden Überlegungen die Interessen entgegenzuhalten, die heute zur Debatte stehen und ihren Niederschlag halt in einer anderen räumlichen Gestaltung als der ursprünglich angedachten finden - resp. finden könnten. Ihnen gegenüber dürften die an historischen Vorbildern sich festmachenden Gesichtspunkte nicht in dem Maße ins Gewicht fallen, wie manch einer dieses vermuten mag.
ad 3. sollte vielleicht erkundet werden, inwieweit sich die Eigner der Brennerei und des Veranstaltungshofes als Sponsoren neben die zu stellen bereit wären, welche die genannte Interessengemeinschaft noch alle ansprechen könnte. Zu fragen wäre in diesem Zusammenhang auch, inwieweit sich die Region an der Finanzierung einer solchen Umstrukturierungsmaßnahme zu beteiligen bereit wäre: im Zusammenhang mit dem Projekt der Gartenregion Hannover '09 wäre dafür vielleicht ein erster Ansatzpunkt gegeben.

ad 4. sei bemerkt, dass ich gerade heute Kurzinterviews mit zwei Herren geführt habe, die die Deisterstraße deshalb überquerten, weil sie die fragliche, mit Kopfsteinpflaster ausgelegte Wegstrecke nicht benutzen wollten:
  • mit dem 77jährigen KLaus Wichmann, der, hier in Bredenbeck wohnend, mit seinem Rollator das für ihn nicht nur hinderliche, sondern sogar gefährliche Wegstück vermeidet, so oft es nur geht. Nur, wenn er die etwa halbe Holperstrecke bis zum Gasthaus Seidensticker zurückzulegen habe, kreuze er deswegen nicht zweimal die besagte Straße: dafür sei dann ja wieder die Gefährdung zu hoch;
  • mit dem jungen Herrn Christian Hopp, der einen Kinderwagen vor sich herschob. Er könne und wolle dem Baby unmöglich solche Erschütterungen zumuten, wie sie sich bei dem Geschüttel auf der Holperstrecke auf den Kleinen übertrügen.
Ergänzend dazu der Kommentar der betagten Frau Thierbach, die ich am 14.03.d.J. mit ihrem Rolli auf die Straße ausweichen sah: Bei der Bepflasterung handele es sich um einen "Schandfleck" - die Bezeichnung wurde vorstehend schon einmal verwendet! -, und sie könne nur hoffen, dass sie am Straßenrand nicht von einem Auto erfasst werde.








Besucherinnen und Besucher etwa der Altentagesstätte in der Straße Am Wiesengrund, von denen laut Herrn Helmut B. immer wieder entsprechende Beschwerden zu hören sind, würden, dazu befragt, wie sie sich zu der Angelegenheit stellen, im Hinblick auf solche Überlegungen wie die hier angestellten aller Voraussicht nach nicht sagen: "Ich glaube, der Bär ist los!" Eher schon, dass Bären sogar recht umgänglich sein können. Und sie würden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch zu erkennen geben, dass ihnen daran gelegen ist, dass solche Überlegungen nicht mit einem kurzen Handstreich erledigt und auf Eis gelegt werden.

Für mich steht jedenfalls fest, dass es eigentlich angezeigt ist, bei der Planung des Ortsmittelpunktes von Bredenbeck ein umfassendes Konzept zu entwickeln, welches, sorgfältig erstellt und möglichst vielen Erfordernissen Rechnung tragend, sich etwa mit den Mitteln der modernen Präsentationstechnik so vorstellen lässt, dass es im Endeffekt gerade auch von den Verantwortlichen Zuspruch erfährt. Unabhängig davon, welcher Grad an Bekanntheit oder gar Beliebtheit, sprich: welches Maß an Zugewinn von Wählerstimmen sich dadurch erzielen lässt.
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----- Original Message -----
From: Klaus Bickmann
To: 0-christoph1
Cc: 0-christoph2
Sent: Wednesday, March 04, 2009 6:45 AM
Subject: In Sachen Gartenregion Hannover '09 und Ortsmittelpunkt Bredenbeck

Klaus Bickmann Bredenbeck*, den 04.03.09
Angerweg 6 a *A. Frhr. Knigge
D-30974 Wennigsen fon/fax 05109/63551

Sehr geehrter geehrter Herr Meineke,

folgend in zwei Punkten Überlegungen zu der Frage, wie sich nicht nur im Hauptort, sondern vielleicht auch noch in Bredenbeck als einer der untergeordneten Gebietskörperschaften etwas im Sinne von mehr Gefälligkeit für und Akzeptanz durch die Bürger tun lässt. Zu dem Zahlendreher in den entsprechenden Notizbucheinträgen ist es rein zufällig gekommen:

Dienstag, 6. Januar 2009

Dienstag, 3. März 2009
In der Hoffnung, dass sich, anders als auf telefonischem Wege, denn doch etwas anstoßen lässt, verabschiede ich mich hier mit einem

Grüezi wohl

Klaus Bickmann
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