Samstag, 25. Oktober 2008

89 Mit Gesang aus der Tristesse des Alltags heraus











 









****************Bereichernde Erfahrungen, die ich gerade duch das Singen habe machen dürfen und laufend mache, sind ein Hauptgrund dafür, dass Martin Cross diesem Blog den Namen "morequalitiesinlife" gegeben hat. Dies als Antescriptum, von dem Blogger kurz mit AS bezeichnet.

An der Bemerkung eines Sangesbruders, nämlich, "Dein Leben ist Gesang" ist, wenn ich es mir recht überlege, tatsächlich etwas dran. Wobei aber einschränkend gesagt sein muss, dass dieses Leben in recht wundersamer Weise erst so richtig seit meinem Einstieg in die Meditation vor zweieinhalb Jahren währt: immer pflegt sich Eines aus dem Anderen sehr schön zu ergeben.

Angefangen hat für mich die Geschichte mit dem Singen im Chor damit, dass ich meinen Jüngsten - ich war da schon arbeitslos - abends in den Schlaf gesungen habe. (Ein Randeffekt davon vielleicht - wer kann schon Definitives über frühkindliche Prägungen aussagen? -, dass er heute Musiktherapie studiert.) Mit Fahrtenliedern und Songs, die ich sonst noch aus meiner Jugend so drauf hatte. Beispielsweise - hier auch recht passend - das "Aus grauer Städte Mauern zieh'n wir durch Wald und Feld; wer bleibt, der mag versauern - wir fahren in die Welt....".

Durch dabei veranstaltete Experimente mit der Stimme gelangte ich an einen Punkt, an dem ich plötzlich feststellte: Hallo - das ist aber eine ganz andere Klangfülle! Dass mir mein letzter Musiklehrer zu Schulzeiten nahegelegt hatte, meine Stimme ausbilden zu lassen: das hatte in meinen Überlegungen nie auch nur ansatzweise eine Rolle gespielt. Ziemlich genau zu der Zeit kam dann der alte, mittlerweile verstorbene Herr Griese aus der Nachbarschaft vorbei und überreichte mir als Einladung zu dem vom örtlichen MGV in der Aula der Grundschule veranstalteten Konzert das vorstehend erscheinende Programm.

Von dem war ich dann so angetan, dass ich beschloss, es einfach mit dem Singen in einem Chor zu versuchen. Welcher Entschluss mich nie gereut hat, denn durch ihn ist mir jede Menge an Erfreulichem begegnet: a) eine große Anzahl liebenswerter Menschen ("Wo gesungen wird, da lass dich ruhig nieder - böse Menschen haben keine Lieder"); b) die Anregungen, die sich beim Klönschnack mit ihnen ergaben - und die ich auch in puncto soziales Lernen immer wieder mitnehmen konnte und kann; c) die Schönheit von Klanggebäuden, die sich natürlich besonders entfaltet, wenn man in einer akustische Effekte bewirkenden Kirche singen darf; d) die Leichtigkeit des Seins, welche sich einzustellen pflegt, wenn über das Schöne am Gesang die Tristesse des Alltags - erwähnt wurde ja die Arbeitslosigkeit - zunehmend in den Hintergrund tritt: etwas anders vielleicht als etwa bei den Schützen, bei denen man in der Gefahr steht, "weitgehend sinnfreie Veranstaltungen"- so mein Patenkind in Marsberg/Sauerland (vgl. den Post 35) zu inszenieren. Ich auf seine Frage, was die eigentlich machten: "Sie schützen".

35 Der Aspekt der Leichtigkeit des Seins. Eine nähere Ausleuchtung des persönlichen Umfeldes








[[[Anstelle der etwas älteren Aufnahme vielleicht ein Foto mit der neuen Dirigentin]]] Wie mehr oder weniger allen traditionellen Chören macht auch dem hiesigen MGV die Frage der Überalterung und der Mitgliederrekrutierung sehr zu schaffen. Was nicht heißt, dass es mit dem Singen im Alter vorbei sein muss - wie unter anderem auch der nebenstehende Bericht über den Seniorenchor "Young@heart" erweist. In welchem sich Männer und Frauen mit dem Durchschnittsalter von mehr als 70 Jahren zusammengefunden haben - noch überboten durch eine andere Gruppe mit eben einem solchen Alter von 78 Jahren. Wobei festzuhalten ist, dass sie, wie es in dem Text heißt, gerade auch die Herzen junger Menschen zu erobern vermögen. Nach einigen Umwegen bin ich jetzt zum MGV Bredenbeck zurückgekehrt, in der Aufnahme ganz rechts positioniert (in der Politik neige ich mehr in andere Richtung).

Mittlerweile habe ich ca. 50 Stunden Gesangsunterricht absolvieren können - bei der Gelegenheit etwa auch feststellend, dass meine in langen Jahren als äußerst beeinträchtigend erfahrene Schlafapnoe sich so gut wie verabschiedet hat. Dank wohl vor allem der Atemtechnik, die sich bei mir mehr reflexhaft eingestellt hat und die wiederum zu einer besseren Sauerstoffversorgung des Gehirns führt. Was aber sollte an dieser Stelle vielleicht noch zu dem Chor ausgeführt werden? Vor allem wohl, dass er sich freitags um 20.00 Uhr in der örtlichen Gastronomie zu fröhlichem Zusammensein einfindet - sei es in der Übungszeit selbst, sei es im Anschluss daran in der Wirtsstube. Wobei es kaum jemand einem verdenkt - so wie mir -, wenn man sich nicht an der Ausgabe von Runden beteiligt. Da jetzt alle Stimmlagen, also I. Tenor, II. Tenor, I. Bass und II. Bass noch mit mindestens 3 Sängern besetzt sind, reicht die entwickelte Klangfülle aus, um beim Publikum immer wieder eine sehr positive Resonanz zu erzeugen. Es hieß sogar schon, je kleiner der Chor werde, desto besser sei er. Aber eine solche "Taktik" lässt sich nicht ad infinito verfolgen.

Ich selber habe, nachdem ich einen Sangesbruder mittleren Alters, aber mehr ein "gstonns Mannsbuid" - wie man in Bayern sagen würde -, als ich es seinerzeit war -, den also habe ich zunächst in meinen "Hauptchor" schleusen können; ihn danach dann zu einem wenn auch nur beschleunigten Mitmachen im MGV bewegend.

Da mit Chorgesang vertraut, hätte er sich auch ohne mich in Richtung einer Sangesrunde umgetan.
In welcher noch erst gestern Abend wieder fröhlich über meine Versuche gelästert wurde, mich stimmlich zurückzunehmen und dem Gesamt anzupassen. Wobei ich den Sangesbrüdern dann auch noch Futter lieferte, indem ich ganz begeistert von ausgerechnet den Pianopassagen im Vortrag des georgischen Frauenchores Tutarchela berichtete, die ich schon in dem Folgepost thematisiert habe.

Welche Wertschätzung sich auch darin ausdrückt, dass ich mich beim Singen mittlerweile doch auch so am Riemen reißen kann, dass die Pferde nicht mit mir durchgehen. Mit den Worten der gelegentlich beim Dirigat einspringenden und vorstehend in dem Programmblatt genannten Ehrendirigentin ausgedrückt: "Klaus, Du hast Dich da aber sehr zurückgenommen - dabei aber auch alle mitgerissen." Womit sie sich auf das Singen anlässlich einer Beerdigungsfeier in der hiesigen Friedhofskapelle bezog - ohne Chor. Oder: "Er kann mit seiner Stimme euch das Ganze ja wunderbar unterfüttern".

88 Das Brot des Lebens


Dazugestellt sei gleich noch der jetzt dritte Chor, den im Rahmen dieses Blogs vorstellen zu können ich die Freude habe - verbunden natürlich mit dem Hintergedanken, auch auf diesem Wege Proselyten zu machen und Freunde des Gesanges zu finden:

86 Das ist er also so gut wie vollständig - mein "Hauptchor". Pünktlich zum Probenbeginn. Allerdings mit den 24 zu zählenden....

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Ein Bild von der Lebendigkeit, die sich in einer speziellen Disziplin des Chorgesanges findet, nämlich bei den Gospelsängern, möge man sich anhand des folgendes Posts machen - und dort wiederum anhand der Aufnahme einer in roten Jacken auftretenden Damengruppe:

43 Singen (u.a.m.) als Remedium vieler Übel: Das Gegenbild zu einer erstarrten Gesellschaft/12


Oder anhand des hingebungsvollen Gesichtsausdrucks der Dame, die in folgendem Post erscheint - auch angetan mit einer roten Jacke, umgeben von Aufnahmetechnik:

52 Singen (u.a.m.) als Remedium vieler Übel: Das Gegenbild zu einer erstarrten Gesellschaft/13


Oder anhand des ebenfalls hingebungsvollen Gesichtsausdruckes einer jungen Maid, die eingangs des folgenden Posts zu finden ist - resp. der beiden etwas älteren Madl, die weiter unten in dem Post 36 erscheinen - in der Publikation "Wohlfühlen":

36 Singen (u.a.m.) als Remedium vieler Übel: Das Gegenbild zu einer erstarrten Gesellschaft/6



Noch gestern Abend habe ich einen jungen Mann am Telefon gehabt, der bedauerte, nicht zu der für 20. 00 Uhr angesetzten Runde stoßen zu können: er sei krankgeschrieben, wolle am nächsten Freitag aber gerne hereinschauen. Grundsätzlich interessiert gezeigt hatte er sich, nachdem ich ihm einige wichtige Unterlagen, die er am Bahnhof Holtensen hatte liegen lassen, vorbeigebracht hatte, dabei feststellend: "Jetzt habe ich Ihnen einen Gefallen getan - tun Sie sich selber auch einen und horchen Sie mal beim MGV herein. Einfach nur mal so."

Im Ort habe ich jetzt auch damit angefangen, via Visitenkarte mit einem dort erscheinenden "b.w." auf diesen Blog aufmerksam zu machen, in dem sich mittlerweile 20 Tagebucheinträge mehr oder weniger ausschließlich um das Thema gemeinschaftliches Singen drehen. Womit allerdings wohl ein Ende abzusehen ist.





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martin_cross@web.de und k_bickmann@web.de
http://www.cross-corner.blogspot.com/

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