Montag, 6. Oktober 2008

80 "Mein Gott, warum?" ....
















-......... so fragt der Heilige Abbé Pierre - der schätzungsweise ein Heiliger ist, auch ohne dass die Kirchenverwaltung ihn zu einem solchen erklärt - auf der Titelseite seines beim dtv im Jahr 2007 erschienenen Büchleins. Näherungshalber sollen hier Aspekte aufgezeigt werden, die es erlauben, zumindest zu einem Ansatz zur Beantwortung dieser Frage zu gelangen..... [Einschub: Es ist mir völlig unerfindlich, wieso der Texter der Überschrift zu den nebenstehenden Aussagen von Schopenhauer dazu kommt, diese als Trost zu bezeichnen. Hat der besagte Philosoph doch nichts anzubieten, was geeignet wäre, aus den von ihm angesprochenen Beengungen herauszuführen - zumindest nicht an dieser Stelle. Seine Aussagen, gefunden einige Tage nach Verfassen dieses Posttextes, glaube ich allemal widerlegen zu können - gestützt auf die seit zweieinhalb Jahren gemachte Erfahrung - näheres dazu im Folgenden -, was es bringt, wenn man jeden gegebenen Moment voll präsent wahrnimmt. So, dass das dritte der drei besonders hervorgehobenen 'U-Worte', nämlich das auf die Gegenwart bezogene "Ungenügend" keine Geltung hat. Ergänzt sei hier, dass ich vor dem unten bezeichneten Zeitpunkt die Gegenwart auch immer als das Uneigentliche wahrgenommen habe.||||Den Bericht über die Verlautbarungen von Gesine Schwan zum Thema Religion und Wissenschaft, die ich am 13.d.Mts. in der Presse gefunden habe, habe ich aus Gründen der Vorabklärung des auch eigenen Standpunktes ganz nach vorne gestellt.].....Wodurch die hier folgenden Zeilen den Charakter eines Essays erhalten dürften. Was nicht heißen soll, dass die in den anderen Posts keine Essays seien. Die ja von der Wortbedeutung her einen solchen Ansatz implizieren. Wenn man so will, mag man die Ausführungen auch als philosophisches Traktat ansehen, und zwar eines mit religiösem Einschlag. In ihm wird einmal darauf einzugehen sein, wie die Dinge sich a) generell verhalten, so man denn anfängt, einen Bezug zur Transzendenz hin herzustellen, und des Weiteren, wie es b) damit auf einer ganz persönlichen Beziehungsebene ausschaut.

Besagtes Büchlein ist mir - bei ansonsten äußerst reduzierter Buchlektüre - auch wieder nicht "einfach so" in die Hände gelangt. Es sagte mir vor allem deshalb sehr zu, weil sich in den unkonventionellen Glaubensaspekten, die es bietet, sehr viel von dem wiederfindet, was mir in glaubensmäßiger Hinsicht so vorschwebt. Die dort vorgestellten Ansichten decken sich zu wohl über 90% mit meinen Anschauungen. Was, etwas genauer besehen, auch gar nicht anders sein kann - denn: das "ICH BIN", zu dem Abbé Pierre zu beten pflegte, ist im tieferen Inneren eines jeden Menschen gegenwärtig. Weil deshalb letztlich eigentlich ja alles nur DER/DIE/DAS EINE ist, kann es folglich, bei einer entsprechend gegründeten Schau, gar nicht zu größeren Abweichungen in der Wahrnehmung kommen. Auf der Ebene der Wahrnehmung der Transzendenz - die, als Tipp hier weitergegeben, gerade auch durch die Transzendentale Meditation ermöglicht wird - muss es einfach zu Konvergenzen und Kongruenzen kommen. Der Untertitel des besagten Büchleins: "Fragen eines streitbaren Gottesmannes".
Zum Punkt "Streiten": Nachdem ich dies gerade in den letzten Posts mit den Akteuren in der Finanzszene sowie den auch diese immer begünstigenden Politikern getan habe, möchte ich an dieser Stelle das Gegenteil tun, nämlich: eine Lanze brechen für eine größere Distanz zu allem Geschehen, für eine Unaufgeregtheit und Ruhe, für eine möglichst totale mentale Stille. Weil die es nämlich ist, die
a) den Kontakt zu dem in einem selbst ruhenden größeren SELBST verschafft - welches eigentlich nur wahrgenommen werden will, dies in aller Regel aber nicht wird. Weil der "Homo sapiens" beliebt, sich durch alle möglichen Ablenkungen und mit allen möglichen Argumenten von dem ablenken zu lassen, was eigentlich konstitutiv für sein eigenes wie der Umwelt Wohlergehen ist (in der Bhagavad Ghita sagt Arjuna an einer Stelle, von der mir mein Freund berichtet, "I have regained my memory"; was beinhaltet, dass er zu der Ursprungswahrnehmung zurückgefunden hatte);
b) bewirkt, dass sich das eigene kleine Ego, welches sich in seiner Fixierung auf den Sicherheitsaspekt immer nur äußerst kleinlich zu gebärden pflegt, im Sinne des Gelingens eines größeren Planes zunehmend zurückzunehmen lernt - was, wie deutlich zu machen sein wird, auch aus anscheinend unwichtigen Situationen heraus zu einem Mehr an Zufriedenheit und Frieden insgesamt führt, und zwar selbst bei nicht unmittelbar in das jeweilige Geschehen Eingebundenen (ich glaube hier einen Bezug herstellen können zu dem unlängst in der FAS angesprochenen "Wissen" eines Quantenteilchens um die Befindlichkeit des jeweils mit ihm verschränkten - selbst über weiteste Enfernungen hinweg);
c) den Intellekt zurücktreten lässt - somit dem Herzen Raum gebend, welches die dinglichen und sprachlichen Äußerungen mehr im Fluss befindlich und damit in ihrer wahren Natur wahrnimmt -, ihnen von daher dann gerechter werdend, als jede noch so große Anstrengung des Intellekts es vermag;
d) jede Menge an immer wieder überraschend sich auftuenden Gelegenheiten und Möglichkeiten bietet, zu einem erfüllteren Alltag zu gelangen -alles immer gekoppelt an eine intuitive Wahrnehmung der Möglichkeiten, die sich in dem je gegebenen Moment bieten;
e) eine Basis verbreitert und vertieft, auf der Begegnungen immer fruchtbarer werden, weil man in den Stand gelangt, sich besser auf des jeweiligen Gegenüber resp. die Situation einzustellen - was zunehmend Ansätze finden lässt, die beiden adäquat sind und auch zu befriedigerenderen Lösungen führen; weil alles so die Chance hat, sich, aus einem gewissen Fluss heraus, harmonischer oder auch organischer zu entwickeln;
f) bei beständiger Übung das Bewusstsein mehr und mehr reinigt - auf einer ganz subtilen Ebene und über Mechanismen, um die nur die Allerweisesten wissen können, das der engeren und weiteren Umgebung gleich mit -, so, dass der ubiquitär begegnende Stress mehr und mehr ausgeschaltet wird; auf diese Weise dazu führend, dass schlussendlich
g) aus ihr Segenswirkungen en masse sich ergeben lassen, in denen das von Jesus gesprochene Wort sich bewahrheitet, welches er uns mit der Bitte "...Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden...." in den Mund gelegt hat.
Ich bin so frei, das nebenstehende Inserat der Firma "k+s" (Kali uns Salz) - erschienen in der heutigen Ausgabe der Regionalpresse - heranzuziehen, um daran einmal mit der Bitte "... unser tägliches Brot gib uns heute ..." den Bezug hin zum gestern gefeierten Erntedankfest herzustellen. Des Weiteren aber insbesondere zu dem hier vornehmlich Intendierten, was sich auf die Kurzformel bringen lässt: "Wir holen das Beste für die Erde aus dem Bewusstsein".

Wenn ich dies sage, dann meine ich damit in erster Linie die Schüler, welche der indische Weise Maharishi Mahesh Yogi in über 50 Jahren eines ungemein segensreichen Wirkens in die Bewusstseinstechnik der Transzendentalen Meditation hat einführen können - deren positive Wirkmechanismen nicht zuletzt durch einen beispielhaften Lebenswandel in überzeugender Weise vorführend. Und durch eine enorme Resonanz in der Öffentlichkeit. Damit meine ich aber auch mich selbst, der ich auch, vor jetzt zweieinhalb Jahren, zu meditieren begonne
n habe - allerdings mit einem anderen, nur wesensverwandten Ansatz.
Je mehr Individuen zu einer derartigen Unaufgeregtheit, zu einer solchen Ruhe, zu einer im Endeffekt sogar absoluten mentalen Stille finden, desto mehr wird das allgemeine Bewusstsein angehoben, desto weniger Stressignale gelangen in die Umwelt und desto mehr Positivsignale lassen sich in ihr registrieren. Wissenschaftliche Untersuchungen haben beispielsweise ergeben, dass die Kriminalitätsrate in Städten, in denen eine größere Menschengruppe zu regelmäßiger Meditation zusammenfindet, signifikant, also auffallend stark und aussagekräftig werdend, zurückgeht. Auf solchen Wirkmechanismen beruht letztlich auch die Aussage, welche beinhaltet, jedes Volk habe die Regierung, die es verdient.

"Schweige und höre, neige Deines Herzens Ohr, suche den Frieden": so heißt der Text eines Taizé-Songs. In ihm klingt das auf, was ab einem bestimmten Prozentsatz meditierender Individuen und vor allem Gruppen auf ganz einfache Weise möglich wird
- die Transzendentale Meditation wird von jetzt um die 6 Millionen liegenden Schülern des genannten indischen Weise ausgeübt: unterstützt durch naturgesetzlich so angelegte, verankerte und ablaufende Wirkmechanismen hat eine solche Ruhepraxis das Potential, die Verhältnisse auf diesem Erdenrund ganz entscheidend zu verändern - dabei das realisierend, was sich wohl alle im Grunde ihres Herzens wünschen. In einer Weise, wie sie ohne solche Unterstützung nicht nur nicht realisierbar, sondern nicht einmal vorstellbar ist.

Auch bei einem solchen Ansatz wird immer wieder die Frage aufkommen, warum dem Menschen im Prozess der Geschichte soviel Widersinn begegnet ist und laufend begegnet; warum es zu all den Ungereimtheiten, Ungerechtigkeiten und Verwerfungen in ihr kommt; warum alles so abläuft, dass man kaum je mit dem zufrieden sein kann, was erreicht wurde. Angesichts der unzähligen Negativentwicklungen in der Welt muss sich die Frage stellen, wieso der zumindest von einem größeren Teil der Menschheit hinter allem vermutete Schöpfer dergleichen überhaupt zulässt - eine Frage, die sich in den philosophischen und religiösen Denkschulen im Ansatz der Theodizee wiederfindet.
Eine solche Frage verkennt die Möglichkeiten, welche der Mensch hat, dazu beizutragen, dass sich die Verhältnisse auf diesem Erdenrund im Sinne eines immer mehr gelingenden Miteinanders ändern können: nämlich über die vorstehend angesprochene Ruhepraxis. Eine dabei vor allem auch zum Tragen kommende Stellgröße ist in meinen Augen ein Aspekt, den ich folgendermaßen skizzieren möchte:

DASS DIE BEWUSSTE KREATUR ES LERNE, SICH MÖGLICHST WEIT


ZURÜCKZUNEHMEN - JEGLICHE ÜBERHEBUNG VERMEIDEND;
AUF DEM EXERZIERFELD DES MITEINANDERS - GEWISSERMAßEN IM VORFELD EINES MITEINANDERS MIT DEM SCHÖPFERGEIST, DEM INITIATOR DER CREATIO CONTINUA - ZUM SCHEITERN VGL. NACHSTEHEND ABBÉ PIERRE -, WELCHES IRGENDWANN EINMAL FUNKTIONIEREN UND GELINGEN SOLL.

Wie Abbé Pierre ausführt, ist die Genesis, also der Schöpfungsbericht der Bibel, nicht in dem Sinne zu verstehen, dass sich alles so zugetragen hat, wie dort dargestellt. Sondern, dass er als Mythos zu betrachten ist - der über die reine Erzählung hinausgeht und uns bestimmte Dinge ins Bewusstsein heben will. Besagter Geistlicher dazu: "Daher sollten wir die ersten Kapitel der Genesis auf eine ontologische Weise verstehen: Sie vermitteln uns etwas Grundsätzliches über den Menschen, haben aber keinerlei historischen Charakter. Diese mythische Erzählung soll uns zeigen, dass der Mensch - und zwar alle Menschen, nicht nur die ersten - dazu neigt, sich gegen eine Abhängigkeit von einer göttlichen Autorität zu wehren. Er möchte sein eigener Herr sein. Mithilfe einer mythischen Sprache offenbart die Bibel uns eine tiefe Realität: Es ist mehrfach zu Zerwürfnissen zwischen den Menschen und Gott gekommen. In seinem Bestreben nach Eigenständigkeit entzieht der Mensch sich dem Vater und wird dabei zu seiner eigenen Geisel. Er ist nun zwar völlig unabhängig vom Vater, wird aber gleichzeitig zu seinem eigenen Gefangenen. Er ist ein Gefangener seines eigenen Egoismus, seiner Begierden und Triebe. Indem er nicht mehr Diener des Ewigen sein will, wird er zum Sklaven seiner selbst. Durch die Fleischwerdung bietet Jesus den Menschen die Erlösung an, nach der sie verlangen, um sich von sich selber zu befreien."

In dem einleitenden Kapitel "Warum leben wir?" heißt es: "Unsere Aufgabe besteht darin, lieben zu lernen".
Noch gerade erst hat der Cousin meiner jüngeren Tochter, der als katholischer Geistlicher die Predigt anlässlich ihrer Hochzeitsfeier gehalten hat, davon gesprochen, selbst der Apostel Paulus sei bei der Frage, was es mit der eigentlich auf sich hat, immer nur "herumgeeiert" - stets nur darstellend, in und an welchen Momenten sie sich äußere. Mitnichten aber habe er das konstitutive Element von Liebe darstellen können. Wenn Abbé Pierre ergänzend zu der vorstehend zitierten Äußerung feststellt "Der Sinn der Schöpfung besteht darin, dass die Liebe der Liebe antwortet", dann spricht er damit die vorstehend im Großdruck dargestellte ontologische Perspektive an, die bei oder auch hinter allem entsprechenden Verhalten steht.

Denn: Liebe ist resp. erfordert das Eingehen auf ein Gegenüber - und damit eine Zurücknahme von Ansprüchen für sich selbst - sei es gegenüber Mensch oder Natur. Welch letztere Haltung ja bekanntlich vor allem von den Indianern eingenommen wurde oder auch noch wird. Ein solches Eingehen auf die Bedürfnisse der Umwelt kann sich einmal daraus ergeben, dass man, wie etwa Franz von Assisi, erfüllt ist vom Geiste Gottes und seine Aktionen einfach steuern lässt von einem Überfluss her, der sich daraus ergibt. Gerade auch seine Zugewandtheit zur Natur lässt diese Verankerung in der Transzendenz deutlich werden. Als Gegenbeispiel sei hier die nach eigenem Bekunden ohne echte Gottesbeziehung agierende, innerlich leer bleibende Mutter Teresa erwähnt. Zu deren krampfhaft nach außen hin aufrechterhaltenem Image eine Soeur Emmanuelle, ihr französisches, stärker in der Transzendenz verankertes Korrelat oder Pendant, nur bemerken konnte: "Welch eine Folter!"
Ein solches Eingehen auf andere, eine solche Zurücknahme des eigenen Ego findet sich aber auch bei dem vorstehend zitierten Obdachlosenpriester - permanent von seinen Landsleuten gerade auch wegen seiner uneigennützigen Lebensführung und des Einsatzes für andere als beliebtester Franzose benannt; nicht anders bei dem ebenfalls bereits erwähnten Maharishi Mahesh Yogi. Der, so berichtet mir mein ihn langjährig begleitender Freund, sein Gegenüber immer mit den je eigenen Vorstellungen habe kommen lassen, niemanden dadurch verletzend, dass er hervorkehrte, wieviel mehr an Hintergrundwissen er parat hatte, jeden da abholend, wo er sich befand, auch nie versuchend, sich irgendwelche Vorteile zu verschaffen. Eine solche Zurücknahme des eigenen Ego, solche Bescheidenheit ist gerade in unserer Wirtschaftsordnung nicht angesagt - jedenfalls noch. Resp. wird so dargestellt, als seien die, die sich entsprechende gebärdeten, mit dem Stigma des Losertums zu belegen. Was in dieser "real existierenden" kapitalistischen Marktwirtschaft - der Bezug hin zu dem "real existierenden" Sozialismus wird hier absichtsvoll hergestellt - permanent als Losung ausgegeben wird, das ist doch das genaue Gegenteil: das Auftrumpfen, die Überlegenheit, das Stargehabe, das Herunterputzen von anderen (ganz triviales Beispiel: die Anwürfe eines Dieter Bohlen in der Castingshow "Deutschland sucht den Superstar"), und so vieles, vieles andere mehr. Vergessen sei in diesem Zusammenhang nicht, dass auch Jesus es vermieden hat, sich als Star zu gerieren, obwohl er dazu ja weiß Gott genügend Potential und Hintergrund gehabt hat - im Endeffekt dann ja sogar etwas auf sich nehmend, was ihn zum Loser hoch 13 erniedrigen sollte. Dabei vorführend, wie weit man in letzter Konsequenz des vorstehend angesprochenen Gedankens - und in seinem Idealfall - sogar gehen kann.
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An dieser Stelle möchte ich einen Schnitt machen und die vorstehend angesprochenen Aspekte anhand von Erfahrungen aus dem persönlichen Bereich konkretisieren. Dabei vor allem auf den Punkt 'Zurücknahme des eigenen Ego' eingehend. Welche für mich insbesondere auch in der Bitte des Paternosters beschlossen liegt, welche da a) - in dessen wohl korrekterer Übersetzung - lautet: "... und führe uns in der Versuchung...", sowie b) in meinen Augen vor allem die der Überhebung ist - in letzter Konsequenz auch resp. gerade derjenigen Gott gegenüber.
Meiner eigener Ansatz in Sachen Meditation basiert, betrachte ich mir die Sache etwas näher, letztlich auch auf einer Zurücknahme. Nämlich der des innerlichen Protestes gegen so mancherlei Unbill, die mir in meinen bis zu dem entsprechenden Einstieg 62 Lebensjahren widerfahren war: Unfälle, Lungenembolie, und, und, und... Zeitlich festzumachen an der Nacht vom 16. auf den 17.02 06. In welcher ich, mal wieder durch meine Schlafapnoe - Atemaussetzer beim Schlaf, die mir wegen der Störungen im Stoffwechsel auch einen unförmigen Körper bescheren sollten - wach geworden, mich weder an ihr noch an irgendetwas sonst gestoßen habe, einfach nur das Ruhegebet, also das Paternoster im Sinn habend.

Ich habe mich dabei wegen nichts aufgeregt und beispielsweise mit dem Inititator der Creatio continua nicht wegen auch nur einer der zahlreichen Enttäuschungen gehadert und mit ihm gerechtet. Beispielsweise wegen einer ganz, ganz langen Arbeitslosigkeit. Auch nicht wegen eines Ansatzes in Richtung Meditation, der mich sogar mit der Psychiatrie Bekanntschaft machen lassen sollte. Bei dieser Retrospektive - die eben nicht in der Haltung eines Hiob geschah - bin ich dann mehr intuitiv zu der Anschauung gelangt, dass alles, aber auch wirklich alles, im Hintergrund immer ein gutes Wollen hatte. Welches mich letztlich an den Punkt führen sollte, an dem ich innerlich total ruhig werden - und sogar so etwas wie Glückseligkeit erleben durfte. Seit den beiden in der fraglichen Nacht von 01 h bis 03 h verbrachten Stunden habe ich mich aufgemacht, davon Kunde zu geben, mit welcher Freundlichkeit einem aus der Transzendenz heraus begegnet wird - so man denn den in der Ruhe liegenden Zugang zu ihr findet -, und welcher Möglichkeiten man sich völlig ohne Not begibt, wenn man sich nicht auf sie einlässt.

Aber wenden wir uns dem zu, was sich so alles auf kommunikativer Ebene tut, hat man denn einen solchen Ruhepol in sich entdeckt. Der es mir laufend mehr erlaubt, mich mit meinem eigenen Können und Dafürhalten zurückzunehmen. Als Übungsfeld hat sich dabei für mich vor allem das gemeinschaftliche Singen aufgetan - ich bin jetzt in 4 Chören gesanglich engagiert. Immer wieder unterläuft es mir dabei, dass ich dem Impuls nachgebe, mit meiner voluminösen Bassstimme hervorzutreten - letztlich, um so eine stärkere Beachtung seitens der Umwelt zu erringen, oder, anders gesagt, darzutun, um wieviel leistungsfähiger ich in der speziellen Hinsicht bin. Das so sich dokumentierende Stargehabe - in unserer Gesellschaft ja quasi zum Nonplusultra erklärt - hat sich aber, und dafür hat es den Durchgang durch 4 andere Chöre gebraucht, als in einem Chor unangebracht erwiesen: ein langwieriger Lernprozess also. An dessen Ende die Einsicht steht, dass es gegenüber dem stimmlichen Hervortreten noch befriedigender ist, das Gesamt eines Klanggebäudes bis zu einem gewissen Punkt der Nichtdominanz anzureichern und zu unterfüttern. Was vor allem für mich deshalb nicht so leicht als Erkenntnis zu gewinnen war, als sich, psychologisch bedingt, beim Anstimmen eines Liedes immer auch die Erfahrung meldete, dass ich ja ansonsten in meinem Leben eigentlich nie so recht gehört worden bin.

Ein ganz aktuelles Beispiel für das so sich entwickelnde Wechselspiel: Der Dirigent der Chorvereinigung Silcherbund/Chor der Bäckerinnung verweist mich beim gestrigen Auftritt auf der Empore der Pauluskirche in Hannover energisch ganz in den Hintergrund. Wo ich quasi zum Stillschweigen verdonnert bin. Da ich auch eine Melodie wegen zweimaligen Fehlens nicht mit habe einüben können, verziehe ich mich gleich auf eine auf der anderen Seite der Orgel stehende Bank - zunächst grollend und gewillt, mich an dem Auftritt überhaupt nicht mehr zu beteiligen. Dann aber gebe ich, bei einem mir recht bekannten Lied, doch dem Impuls nach, mich wieder zu den Sangesbrüdern zu stellen. Mit dem Effekt, dass der Dirigent sich nach dem Liedvortrag von seiner Tastatur abwendet, mit beiden Händen eine Bewegung machend, die ich erstens als eine Art Reverenzerweisung und zweitens vor allem auf mich bezogen meinte deuten zu können. Derartige Feedbacks erhalte ich auf dem fraglichen Terrain jetzt laufend. Wobei es zu weit führen würde, andere Situationen darzustellen.

Um den Wirkmechanismus zu analysieren und explizit zu machen, der in dieser zunächst vielleicht uninteressant erscheinenden Situation zum Tragen kam: Da kommt zunächst Unmut beim Dirigenten auf, ihn zu einer barschen Zurechtweisung veranlassend; die daraus folgende Reaktion entspringt ebenfalls einem Unmut und bringt mich zu der Überlegung " Wieso soll ich mich überhaupt noch an der ganzen Sache beteiligen?" An diesem Punkt aber setzt der Wirkmechanismus auf, der sich bei der zunehmend gewonnenen inneren Ruhe einstellt: die Situation wird einfach so genommen, wie sie ist, dabei auch das Berechtigte an der Kritik im Blick habend. Dies in einem ersten Schritt. Um in einem zweiten dann der Ahnung oder auch Hoffnung Raum zu geben, dass der Vorgang sich ja vielleicht doch noch zu einem anderen Abschluss bringen lassen könnte dadurch, dass ich es einfach nochmals versuche. Mit dem Resultat, dass sich aus einer ausgangs gegebenen Konfrontationssituation zwischen zwei Personen ein hohes Maß an Übereinstimmung entwickelt - mit welchem alle zufrieden sein können: der Dirigent, weil ich auf seine Kritik angemessen reagiert habe, die Zuhörerschaft und die Sangesbrüder, weil ich nicht zuviel Dominanz in meine Stimme gelegt habe - und ich selbst, weil ich im Endeffekt sogar mehr Anerkennung gefunden habe, als bei einem durchgängig geordnetem Liedvortrag zu erwarten gewesen wäre.

Ich brauche niemandem zu verhehlen, dass solche zumeist auf eine Bestätigung bei eigener Betätigung hinauslaufenden Begebnisse mittlerweile für mich Legion geworden sind. Was in meinen Augen alles auf die vielleicht einigermaßen kurios - und gerade in unseren Breiten äußerst fragwürdig - erscheinende Feststellung hinausläuft, dass in dem Maße, wie man sich zurückzunehmen lernt - vielleicht sogar in dessen Quadrat - sich positive Entwicklungen ergeben. Entwicklungen, wie man sie unter ausschließlicher Einschaltung des Intellekts und einem nur an dem persönlichen Vorteil oder auch der Selbstbehauptung orientierten Zugang auf die Personen, Dinge, Situationen und Verhältnisse unter gar keinen Umständen erreichen kann.

Was im Endeffekt zumindest mir die Beantwortung der eingangs gestellten Frage dahingehend erlaubt, dass all die in den Weltläuften begegnenden Widrigkeiten eigentlich nur dazu da sind, das einzelne Individuum wie auch die Menschheit insgesamt an den Punkt einer besseren Wahrnehmung der Transzendenz zu führen - und damit auch des Veränderungspotentials hin in Richtung einer besser werdenden Welt. Noch soeben hat mir mein Freund am Telefon davon berichtet, dass im "Maharishi-Chanel" mit seinen "Global Good News" darauf aufmerksam gemacht wurde, wieviele Großfirmen mittlerweile schon dazu übergegangen sind, die Belegschaft von den Segenswirkungen der TM profitieren zu lassen. Daraus dann selber auch eigene Vorteile ziehend. Und, welch im Verhältnis zu der Weltwirtschaftskrise von 1929 doch recht unerwartete Ruhe auf dem Finanzmarkt herrscht.
PS: Auch wenn die nebenstehende Nachricht eigentlich mehr in die folgende Postsequenz hineingehört, ......

69 Sammelpost in Sachen (Chor)Gesang und Mitgliederrekrutierung

.....so erscheint sie mir doch geeignet, an dieser Stelle platziert zu werden. Erstens, weil sie die oben angeschnittene Thematik 'Gesang' aufgreift, und zweitens, weil in ihr ein in meinen Augen - neben der Ruhe - sehr wichtiges "R"-Wort zum Tragen kommt, nämlich der Rhythmus. Welcher ja im Jahresablauf, beim Herzschlag wie bei den allermeisten Phänomenen eine ganz hervorragende Rolle spielt - auch in Richtung dessen gehend, was obenstehend als harmonisches und organisches Sich-Gerieren angesprochen worden ist.



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