Donnerstag, 23. Oktober 2008

88 Das Brot des Lebens

[AS1 in diesem Post: Schon an anderen Stellen wurde etwa darauf hingewiesen, dass hochbetagte - und insbesondere demenz-erkrankte - Menschen in ganz erstaunlicher Weise von dem Liedgut zu zehren vermögen, welches sie sich in ihren jungen Jahren zulegen konnten.
|||AS2 - aus einer am Folgetag um 9.49 h hier eingetroffenen Mail - stammend von einem jungen Mann, den ich bei meinem eMail-Versand aus einem der Insel-Gästebücher herausgepickt habe: "Deine Blogs sind wie ein BUCH, das im Internet steht. Zum Durchlesen braucht man quasi einen ganzen Tag - um Deinen Blog zu verarbeiten, verdauen und teilweise auch zu zerkau(f)en. Ich habe mir bisher 3 DinA4 durchgelesen entsprechend des letzten Links.
Schöne Grüße Benny"]

Nachdem mich der Siggi vom Silcherbund (ältester Chor in der Landeshauptstadt Niedersachsens) telefonisch über den Besuch einer Großbäckerei in Hannover informiert hatte, konnte ich dort gestern eine Reihe recht interessanter Daten zur Situation der Bäcker allgemein wie insbesondere zu Philosophie und Gepflogenheiten des Hauses aufnehmen. Und einen prall mit Brot, Brötchen, Stuten und süßem, in der "Künstlerabteilung des Hauses" gefertigtem Naschwerk gefüllten Beutel mit nach Hause nehmen.

Zunächst etwas zu Zahlen, Personen und etwas Drumherum beim Silcherbund: Gegründet 1846, ist er, wie gesagt, der älteste der Hannoveraner Chöre. In dem es, wie könnte es anders sein, ebenfalls enorm Laune macht, seine Stimmbänder in Schwingung zu versetzen. Im "Haus der Fortbildung", Hohenzollernstraße 48, donnerstags um 17.00 h.

Von den insgesamt 33 Sängern konnte mit 15 etwa die Hälfte bei der Veranstaltung dabei sein. Die "Stammmannschaft" zählt ca. 22 Kräfte, die immer Spaß darin finden, einander mit lockeren Sprüchen und Lästereien in gute Laune zu versetzen. Der Vereinsvorsitzende - und hier auch den Dirigenten vertretende Sangesbruder - steht mit der Michaela (passenderweise ertönte auf der Hinfahrt der sie besingende Refrain im Autoradio), die 14tägig während der 2. Hälfte der Übungszeit mit ihrem wunderbar gespielten Akkordeon Shantys mit der gesondert vom Hauptchor sich konstituierenden Gruppe einstudiert, im Vordergrund. Ich, ebenfalls mit der Bäcker-Besuchsmontur versehen, neben ihr. Bei der Gelegenheit konnte ich mal wieder etwas mehr Stoff geben, ohne gleich von den bei dem Chor bestallten Dirigenten zu hören, män wäre doch nicht in der Oper.
Was mich übrigens gestern Abend bei der wegen der großen Nachfrage nicht im Konzertsaal des Klosters Wennigsen, sondern in der daneben liegenden Kirche veranstalteten Darbietung des Frauenchores "Tutarchela" aus Georgien am meisten angesprochen und beeindruckt hat, das waren die wie von einer Stimme gesungenen Pianopartien: also auch an anderer Stelle für mich eine Gelegenheit, in puncto Gesangskultur dazuzulernen. Und damit zur Bäckerbranche - in der es halt auch ständig dazuzulernen gilt.

Ganz rechts im Bild der Firmenchef und ganz oben auf der Treppe seine Ehefrau. Die für mich interessantesten Informationen: Von den über 500 Bäckereien, die es mal in Hannover gegeben hat, seien so um die 50 übriggeblieben (die exakten Angaben sind mir leider nicht mehr erinnerlich). Die Bäckerei Göing - ursprünglich eine Kellerbäckerei - habe nach der Übernahme durch den eigenwilligen Sohn einen enormen Aufschwung erlebt und könne sich auch heute mit der gebotenen Qualität und den via Elektronik geschaffenen Rationalisierungsmaßnahmen sehr gut am Markt behaupten. Oberste Devise sei der Geschmack - ich fand sie durch die mitgenommenen Proben voll und ganz bestätigt; der Wettbewerb mit der Konkurrenz finde über den statt, und nicht über den Preis.

Zur Sprache gebracht wurde auch die Fähigkeit des Neinsagen-Könnens. Die dummerweise zu vielen Bäckern abgehe, wenn sie von Märkten oder anderen Vermietern angebotene Ladenlokale anmieteten - zu Konditionen, die sich bei auch nur etwas kritischerem Sachverstand und einigen Berechnungen einfach nicht akzeptabel darstellten. Deshalb sei das Haus bis dato nie in die Situation geraten, mit den erzielten Einnahmen die bei unvorsichtigem Eingehen auf solche Angebote sich einstellenden Verluste in dem einen Unternehmensbereich dann über die anderen finanziell ausgleichen zu müssen.

Der größte Einnahmeposten ergibt sich aus dem Brötchenverkauf. Bei denen es durch eine optimal gestaltete Führung durch verschiedene Kühlungsstufen darauf ankommt, die Gare, also den Zustand der Fortentwicklung der biologischen Kulturen, so zu beeinflussen, dass am Ende ein rösches und geschmacklich ansprechendes Produkt dabei herauskommt. Bei einem Backprozess, der so gut wie ausschließlich in den einzelnen Filialen stattfindet.
In dem Betrieb nehmen Kühlanlagen wesentlich mehr Raum ein als die Backvorrichtungen. Sehr richtig befand der Führer meinen Kommentar, dass die unweit des Bahnhofes Vinnhorst an der Benekeallee gelegene Fabrikationsstätte damit ja in erster Linie ein Teigfertigungsanlage, und erst in zweiter eine Bäckerei sei.

Sehr unangenehm für das Bäckerhandwerk bemerkbar macht sich die Teuerungsrate speziell beim Getreide: innerhalb von 4 Monaten - dazu habe ich zur Sicherheit noch einmal nachgefragt - hat sich vor allem wegen der Konkurrenznutzung Biosprit der Preis um 80 % (in Worten: achtzig Prozent!) erhöht. Was der blanke Wahnsinn sein dürfte - und belegt, wie wenig überdacht das ganze Konzept der alternativen Spritgewinnung ist. Hier wie anderswo - z. B. in Mexiko, wo die Bevölkerung mittlerweile ihre Maisfladen aus eben dem bezeichneten Grunde nicht mehr bezahlen kann - tritt doch überdeutlich zutage, dass man den Reisekomfort von wenigen nicht dadurch sichern kann, dass man den vielen weniger Begüterten auch noch die Lebensmittel wegnimmt. Nicht zuletzt deshalb bin ich auch froh, dass ich es mit meiner Initiative "Pellet & Chips Promotion" im Endeffekt habe erreichen können, dass bei der Heizungsumrüstung in der örtlichen Gesamtschule kein Hersteller von Biogas-, sondern von Holzhackschnitzel-Feuerungsanlagen zum Zuge kommt. Nachdem zuvor etwa auch das Konzept Blockheizkraftwerk (BHKW) ad acta gelegt worden ist.

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Und damit komme ich zu Überlegungen, die zunächst einmal anknüpfen an eine Betrachtung der Zahl 88, welche - wie zufällig auch immer - unter ihr positioniert ist. Die, kippt man die beiden Ziffern, zweimal das Zeichen für Unendlichkeit ergeben. Oder aber auch das Zeichen für eine eheliche Liaison. Es sind beide Aspekte, die in diese Überlegungen hineinspielen.

Wenn es heißt, der Mensch lebt nicht vom Brot allein, dann ist damit gemeint, dass er in Liaison mit der Sphäre der Transzendenz zu treten vermag - ohne aber in aller Regel um dieses Faktum als solches noch um das Procedere zu wissen. Woraufhin er leichthin meint, entsprechenden Vorstellungen einfach den Abschied geben zu können. Oder aber sogar, sich als dezidierter Agnostiker resp. Atheist outen zu müssen (dazu weitere Ausführungen in dem Post 62:

62 Brief an einen bekennenden Agnostiker/Atheisten)


Ein Schritt, der für ihn selbst wie für seine Umwelt von ganz enormer Reichweite ist. Was ich demgegenüber immer wieder herauszustellen suche, ist das Maß an Unterstützung, welches man erfährt, wenn man, auf welch verschlungenen Wegen auch immer, dazu gefunden hat, sich auf die Transzendenz einzulassen. Beim "Bad im Meer der Ruhe", wie ich es seit einiger Zeit zu bezeichnen und in welchem ich vom eigenen (eher kleinlich denkenden) Ego fortzuschwimmen pflege. Wie das ausschaut - dazu möge man ruhig mal etwas in diesem Blog herumstöbern. Da Rationalisierung nicht nur im Bäckerhandwerk angesagt ist, möchte auch ich mich in ihm entsprechend einrichten.||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

PS1 vom 06.11.08: Anhand des hier beigefügten Programmes - einer Berlinfahrt mit Chorauftritt im Plenarsaal des Bundestages - möge man ersehen, dass sich in dem hier vorgestellten Chor noch so einiges tut.
PS2: Eine Führung mit dem Produktionsleiter O. Fischer und dem Firmenchef F. Göing, die sehr informativ, einprägsam und total locker über die Bühne geht, kann über folgende Kontaktadressen abgesprochen werden: fon//fax (0511) 637070//634563 sowie info@goeing.de .


PS3: Um 14.56 hat folgende eMail mein "Infolabor" verlassen - mit dem Betreff "Consulting....":".... habe ich das 'Schreibformular'benannt, sehr geehrter Herr Fischer, innerhalb dessen ich Ihnen meinen Kurzbericht zu dem gestrigen, sehr anregenden Besuch in Ihrem Hause weitergeben möchte. Wenn Sie Lust haben, können Sie über den dort am Ende festgehaltenen Link auch weiter in meinem Blog herumstöbern.

88 Das Brot des Lebens


Herumstöbern in Ihrem Hause werden wohl auch die alten Damen wollen, welche meine Frau mit ihrer Seniorengymnastik beim Roten Kreuz betreut: sie hat im Stadtplan schon einmal ausfindig gemacht, dass man vom Bahnhof Vinnhorst aus recht gut zu Ihrer Firma gelangt. Was deshalb von Vorteil ist, weil der Weg von dem Straßenbahnhaltepunkt für die z.T. mit Rollator unterwegs befindlichen Seniorinnen doch wohl etwas länger ist.

Herumstöbern werden wohl auch meine Sangesbrüder vom MGV Bredenbeck - einer der vier Chöre, in denen ich aktiv bin - in dem Teigkneter (Anschaffungsposten in Höhe von 60 000 Euro bei mittlerer Größe; neben der modernen Maschine noch zwei 50 Jahre alte Geräte), Kühlanlagen, Walzstrecken und Öfen umgebenden Gemäuer. Denn der Vereinsvorstand befindet sich auf der Suche nach einem lohnenden Ausflugsziel. Angedacht war bislang der Flughafen Hannover. Der nach meinem Dafürhalten gar keine Konkurrenz zu dem bei der Führung Vorgestellten bietet - diese mal auf nichtkommerzieller Ebene gesehen.

Mit meinem in Ernährungsdingen recht beschlagenen Freund gerade noch am Telefon auf den Punkt gekommen, dass man dabei ganz gezielt resp. vermehrt auf die gesundheitsförderlichen Auswirkungen der Verwendung von Naturstoffen - anstelle künstlicher Backfermente & Co. - verweist, so in dem gegebenen Rahmen sogar etwas wie Gesundheitserziehung betreibend. Ich jedenfalls werde jetzt des Öfteren, wenn ich donnerstags in Hannover einfalle, um dort beim Silcherbund zu üben, in die Filiale von Göing am Lister Platz hereinschauen, um mir dort Stuten oder etwas anderes zu besorgen: Brot backt meine Holde selber. Mit Dinkel sowie jeder Menge Leinsamen & Co.

Abschließend noch die Frage, wieviel für eine Führung durch Ihr Haus die bezeichneten Gruppen kosten würde - wobei ich davon ausgehe, dass der Chor der Bäckerinnung gestern wegen seiner Unternehmensnähe keine Auslagen hatte.

Mit freundlichem Gruß
und einem 'Gut Holz!'

Klaus Bickmann"
PS4: Um 19.23 h heute eintreffend die folgende Nachricht von der Vorsitzenden des 4. Chores, in dem ich gerade erst aktiv geworden bin:"Hallo Herr Bickmann,

damit Sie meine richtige Emailadresse bekommen, schicke ich Ihnen eben eine Email. Ich habe gerade in ihr Weblog geschaut. Ist ganz interessant und gut zu lesen.

Ich bin leider etwas unsicher und unerfahren mit Darstellungen und Einstellung von Information auf Internetseiten, denke aber, dass der Infoweg für uns etwas wäre. Wir sollten kurzfristig, das heißt, frühestens in 14 Tagen darüber reden wenn es Ihnen passt.
Ich bin bis dahin im Urlaub.

Ich hoffe, das Gospelsingen macht Ihnen noch Spaß. Bleiben Sie am Ball.

Freundliche Grüße

Marion Stegen
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Auch ich verfüge nicht über die Sicherheit, die ein Profi auf dem Gebiet der Websiteerstellung mitbringen mag. Trotzdem lasse ich es mir gerne angelegen sein, hier auch weitere Chöre vorzustellen - und zwar zunächst: 1. meinen "Hauptchor", der allerdings von mir abgefragt werden müsste, 2. den MGV Bredenbeck, bei dem ich mich hier am Ort sanglich betätigen kann, und 3. den Chor Gospel4You, welcher unlängst in Leveste ins Leben gerufen worden ist:

86 Das ist er also so gut wie vollständig - mein "Hauptchor". Pünktlich zum Probenbeginn. Allerdings mit den 24 zu zählenden....

89 Mit Gesang aus der Tristesse des Alltags heraus

91 "I want you": Ein neugründeter Gospelchor namens "Gospel 4 You" - vorgestellt in einem Blog. Dazu: Das Zusammengehen von Veda und Quantenphysik.




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martin_cross@web.de und k_bickmann@web.de
http://www.cross-corner.blogspot.com/

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