Mittwoch, 22. Juli 2009

312 Singen (u.a.m.) als Remedium vieler Übel: Das Gegenbild zu einer erstarrten Gesellschaft/20: Musikunterricht in Deutschland.

Da ich die elektronische Suche nach Inhalten des Blog noch nicht drauf hatte - jetzt hat mir ein Filius diesbezüglich auf die Sprünge geholfen (übrigens auch der, der mir die Geschichte mit der Blogschreiberei überhaupt verklickert hat) -, bedurfte es einiges entsprechenden Aufwandes, um auf den letzten Eintrag mit dieser Formulierung im Titel ausfindig zu machen. Wobei gesagt sein muss, dass zwischen dem Post 190 und dem aktuellen noch jede Menge andere zu finden sind, die sich mit der entsprechenden Thematik befassen. Hier also soll es in erster Linie darum gehen, was der Musikunterricht zu einer allgemeinen Lebenskultur beitragen könnte - wenn man ihn denn ließe. Mit anderen Worten: um das Erziehungspotential, welches ihm eignet, aber in einer als sträflich zu bezeichnenden Manier einfach außer Acht gelassen und leichthin drangegeben wird.

In dem zugehörigen Artikel - überschrieben mit "Die taube Nation" und versehen mit dem Subtitel "In Deutschland fällt kein Unterrichtsfach so oft aus wie die Musik. Dabei könnte eine gute musikalische Erziehung helfen, etliche andere Probleme zu lösen" -, stellt der Autor Axel Brüggemann einleitend die dritte Klasse an der Evangelischen Schule in Berlin-Steglitz vor. In der die Schülerinnen und Schüler eine Wagner-Bühne errichtet haben und sich um alles kümmern, was ihrer Aufführung von "Der fliegende Holländer" zum Erfolg verhelfen kann. Die von ihm besuchte Unterrichtsveranstaltung kommentiert er so: "Die Unterrichtsstunde zeigt, dass Musik kein Orchideenfach sein muss. Es geht um Literatur, um Werkanalyse, um handwerkliche und ethische Fragen - und um Diskussionskultur. Die Musik ist lediglich der Anlass für die Drittklässler, miteinander zu streiten."

Apropos Drittklässler: In derselben Ausgabe der FAS schlägt der Wirtschaftsethiker Peter Ulrich unter der Überschrift " 'Es gibt eine Alternative zur Gewinnmaximierung'" für die zwei Klassen höher angesiedelten Schülerinnen und Schüler Unterricht in Ökonomie vor. In dem Artikel heißt es am Ende - längeres Zitat: "Was bleibt für die Politik übrig? Sie hat die Aufgabe, gesellschaftsdienliche Rahmenbedingungen zu gestalten. Dazu gehört zuerst, dass auch sie nicht mehr so technokratisch von der Wirtschaft denkt; hinter allen 'Anreizstrukturen' stehen ja bestimmte Ideen von dem, was gut und richtig ist.
Können wir so eine neue Wirtschaftsmentalität überhaupt hinbekommen? Bildung ist der Schlüssel. Wir brauchen eine umfassende Wirtschaftsbürgerkunde. Es genügt nicht, nur die Funktionsprinzipien des marktwirtschaftlichen Systems zu kennen, ohne seine angemessene Rolle in einer wohlgeordneten Gesellschaft zu verstehen. Also gehört Wirtschaftsbürgerkunde ab der fünften Klasse auf den Stundenplan? Beispielsweise. Wenn ich als junger Mensch lerne, dass Konsum allein nicht die Erfüllung des Lebens ausmacht, dann will ich auch eine entsprechende Gesellschaftsordnung, in der nicht alles der ökonomischen Logik untergeordnet wird. Und was ist, wenn jemand tatsächlich bloß mehr Geld verdienen will? In einer pluralistischen, offenen Gesellschaft soll es den Einzelnen freigestellt sein, in ihrer Privatsphäre so geldorientiert zu denken wie sie wollen. Sie sollen nur den anderen nicht zumuten dürfen, alles nach ihrer Lebensphilosophie ausrichten zu müssen. Das wäre genauso intolerant wie jeder religiöse Fundamentalismus."

In diesem von dem Journalisten Alexander Armbruster geführten Interview taucht auch der Begriff "Sachzwangrhetorik" auf, auf den im Weiteren noch zurückzukommen sein wird. In unmittelbarer Nachbarschaft zu ihm ist zu lesen: "Es ist doch seltsam: Dieselben Leute, die uns in Sonntagsreden weismachen wollen, dass der Markt der Inbegriff der Freiheit ist, reden ständig von diesem Modus des Müssens - irgendjemand, meist die anonyme Konkurrenz, zwinge sie zu diesem oder jenem."

Davor heißt es - hier etwas unsystematisch aufgegriffen: "Die hohen Renditen der Banken haben aber zum Wachstum vor der Krise beigetragen und damit den allgemeinen Wohlstand erhöht, was gut ist. Da widerspreche ich. Die hohen Renditen sind eine Folge eindimensionalen Denkens. Gewinnmaximierung heißt ja, dass ich alle damit konfligierenden Wertegesichtspunkte dieser einen Dimension unterordne, ohne Rücksicht auf die Folgen für die betroffenen Menschen. Allzu lang wurden in einfältiger Weise die Milliardengeschäfte der Banken bejubelt und niemand wollte wirklich wissen, wie die zustande kamen. Gibt es zur Gewinnmaximierung eine Alternative? Ich denke schon. Eine faire, ausgewogene Wirtschaftsweise würde immer damit beginnen zu fragen, welche legitimen Ansprüche von wirtschaftlichem Handeln betroffen sind."

Apropos Wirtschaftsweise: Die soll es tatsächlich auch geben. Das sind die, die in den Talkshows in die vorstehend angesprochene Sachzwangrhetorik verfallen, dem Publikum dartun wollend, wie sich der Markt denn so entwickeln könnte, wenn man die eine oder andere der von ihnen eingebrachten Prämisssen berücksichtigte. Dass sie immer wieder schief gelegen haben und dies wohl auch weiterhin so sein wird, soll hier gar nicht weiter erörtert werden. Vielmehr ist der Bogen hin zu der hier gewählten Thematik zu schlagen. Doch zuvor noch ein Blick auf eine - mehr zufällig gefundene - Selbstdarstellung von Werbestrategen, die sich als Profis in Sachen Wirtschaftsförderung ausgeben, auszugsweise festgehalten. Die einfach dokumentieren soll, wie sehr die Menschen sich in unseren Verhältnissen gehalten sehen, sich den Herren der Produktion
*** anzudienen:
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"Klare Signale senden.

Wir schreiben, was Sie zu sagen haben. Schnell. Kreativ. Und handwerklich sauber. Nach diesem Prinzip machen wir Ihre Unternehmenskommunikation erfolgreicher. Für mehr Wirkung. Und mehr Erfolg.
Wir bieten klassische Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von der Produktmeldung bis zum fundierten Fachartikel, vom Anwenderbericht bis zur Krisen-PR. Wir konzipieren, gestalten und produzieren Kunden- und Mitarbeiterzeitschriften und Broschüren, wir liefern Redetexte und Präsentationen. Und weil wir dabei auch komplexe Themen spannend aufbereiten, zählen vor allem Kunden aus der Industrie zu unseren Kunden."
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In einem Staatswesen, in welchem das wirtschaftliche Agieren und die daraus erwachsenden Profite unhinterfragt zum Nonplusultra menschlicher Entfaltungsmöglichkeiten erklärt und in einer Art Gehirnwäsche permanent auch so ins Bewusstsein gedrückt werden, muss alles auf der Strecke bleiben, was mit der Entfaltung in anderen Bereichen zu tun hat. Zitat: "Die bildungspolitischen Reaktionen auf die verheerenden Pisa-Ergebnisse machen die Sache kaum besser: Statt in Allgemeinbildung zu investieren, versuchen Politiker, Wissenslücken in Fächern wie Mathe und den Naturwissenschaften notdürftig zu schließen. Wird ein Defizit zum Beispiel in der Ernährung festgestellt, werden kurzerhand 'Ernährungsstunden' gegeben. Dabei zeigen Studien, dass Menschen mit einer besseren Allgemeinbildung automatisch bewusster mit ihrer Gesundheit umgehen. Anstatt eine breite Bildungsbasis zu schaffen, wird an Einzelproblemen herumgedoktert. Fächer wie Sport oder Musik fallen dabei oft unter den Tisch, obwohl gerade durch sie die emotionalen und sozialen Defizite der Kinder behoben werden könnten."

Die strahlenden Gesichter erinnern mich übrigens sehr stark an das Foto, welches sich in dem hier folgend eingebrachten Post gleich zu Anfang findet: da strahlt ein Schüler glücklich den amerikanischen Regisseur David Lynch an, der dafür gesorgt hat, dass an seiner Schule die TM - also die Transzendentale Meditation - eingeführt wurde. Auch ist mein Freund, der Hermit gerade hier, der sich nach der Lektüre des Artikels unserer gemeinsamen Unterrichtsstunden im Fach Musik erinnert: Ja, bei dem Herrn Klink - damals Studienassessor - sei er richtig aufgelebt, habe sich gefordert gefühlt und sei immer wieder hoch befriedigt aus dem Unterricht herausgegangen. Etwas, was er von den anderen Fächern nicht sagen könne. Auf eine Kurzformel gebracht: FRUSTRATION - DAS WAR UND IST DER BILDUNGSPRAXIS LOHN.

54 Der Weise Maharishi Mahesh Yogi stand auf dem Nährboden der Kosmischen Intelligenz - einer in Abertausenden von Jahren immer von Meister.......


Wenn alles mehr oder weniger von den via Werbung, aber auch auf subtilere Weise kreierten Anreizstrukturen dominiert wird, so, dass der Konsum als die einzig mögliche Form einer befriedigenden Lebensführung gesehen wird: dann müssen wir uns doch nicht wundern über all den Widersinn, der sich einem auftut, schaut man nur etwas genauer hin. Da das genauere Hinschauen die Sache der meisten nicht ist, können sie nur dumpf ahnen, dass doch bei allem irgendetwas nicht stimmen kann - daraus dann jede Menge Frustrationsenergie beziehend, welche wiederum zu Zerstörungsattacken verleitet. (Böse Leute, ich nehme Euch Euer Scheißsystem so richtig auseinander, auch wenn ich kein Wirtschaftsethiker bin.)
Die, die in diesem Scheißladen das Sagen haben, stellen einfach fest, dass dieser oder jener Sachzwang besteht - und schon hat sich die Geschichte. Um auf den Musikunterricht zurückzukommen: Da heißt es dann schlicht, die zur Verfügung stehenden Mittel müssten eingesetzt werden, um die Versorgung mit anderen, wichtigeren Unterrichtsfächern sicherzustellen. Wobei im Extremfall - wie oben bei Schleswig-Holstein nachzulesen - 0,9 Musiklehrer pro Schule als Schnitt für das ganze Bundesland herauskommen. Was aber nicht hindert, Ernährungskundestunden als unbedingt notwendig auszurufen: weil sich daraus politisches Kapital schlagen lässt und die Politstrategen vermuten, so eine größere Klientel bedienen zu können, die ihnen zur Übernahme oder Beibehaltung ihrer Machtpositionen verhelfen kann. In diesem Zusammenhang sei auf das verwiesen, was nachstehend von Hardenberg, einem der wichtigsten Repräsentanten oder auch nur Vorbereiter demokratischer Kultur, in der Nähe des Abschlusskastens im Zitat gebracht wird.

In dem Artikel "Die taube Nation" heißt es dazu: "Die musikalische Erziehung ist in der Kulturnation Deutschland seit Jahrzehnten zur Privatsache geworden. In den Schulen werden sehr spät Noten gelernt. Wer Klavier, Geige oder Flöte spielen will, muss Musikschulen besuchen oder Privatunterricht nehmen. Durch die Ganztagsschulen ist nun selbst diese Ausweichmöglichkeit gefährdet." Weiter wird konstatiert, dass durch solche Entwicklungen Chöre, Orchester, Bigbands, Schülerbands sowie Musik-AGs betroffen sind - so, dass beispielsweise einem Ensemble-Sterben Vorschub geleistet wird.

Als beispielhaft für einen anderen Zugang auf die musische Bildung wird Simon Rattle angeführt, der mit seinem Projekt "Rhythm is it" vorgemacht habe, dass Musik auch einen gesellschaftlichen Effekt hat. Dazu dann noch die Bemerkung, für Stadttheater sei die musikalische Bildung mit Jugendkonzerten, Workshops und Sozialprogrammen längst zu einer eigenen Sparte geworden.

  1. Ravel: La Valse - Simon Rattle, BPO (1/2)


    7 Min. - 13. Mai 2007 -
    Mit 4,8 von insgesamt 5,0 bewertet

    Sir Simon Rattle conducts the Berlin Philharmonic in Maurice Ravel's La Valse From New Year's 2003 in Berlin
    www.youtube.com/watch?v=MmboDwY7Sas -
  2. Simon Rattle

    Offizielle deutsche Homepage des Dirigenten. Alle Neuigkeiten und Infos, Pressespiegel, Downloads, chronologische Biografie und Diskografie.
    www.simon-rattle.de/ - Im Cache - Ähnlich -
  3. Termine | Simon Rattle

    Im kostenlosen Simon-Rattle-Newsletter werden Sie regelmäßig über interessante Neuigkeiten informiert. Klassik Podcast. Klassik Podcast ...
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  4. Simon Rattle – Wikipedia

    Mit sechzehn Jahren begann Simon Rattle 1971 an der Royal Academy of Music Klavier, Schlagzeug und Orchesterleitung (Bachelor) zu studieren und schloss das ...

Im Weiteren kommt es dann knüppeldick: "Daniel Barenboim sitzt in seinem Büro in der Staatsoper Unter den Linden. Auch für ihn ist klar, dass die derzeitige Bildungskatastrophe in Deutschland die soziale Katastrophe der Zukunft werden könnte. 'Das Musizieren beschränkt sich in vielen Kindergärten leider auf das Ritual des Morgenkreises', bemängelt er und glaubt, dass mit Mathematik allein nur wenig zu holen ist. Vor einigen Jahren hat der Dirigent das Buch 'Musikerziehung und Musikpflege' des preußischen Pädagogen Leo Kestenberg gelesen - erschienen 1921. Kestenberg sichert die intuitive Erfahrung des Dirigenten gewissermaßen theoretisch ab: MUSIK sei nicht allein ein Kunstgebilde, sondern EINE LEBENSNOTWENDIGKEIT. Sie deckt alle Lernpotentiale der frühkindlichen Bildung ab: Sprachentwicklung, Emotionalität, soziale Fähigkeiten, Kommunikation, Rhythmusgefühl, Zählen, Farblehre und natürlich die Musik selbst. Die Erkenntnisse haben Barenboim inspiriert, einen Musikkindergarten in Berlin zu gründen. Das Wunderkind Barenboim will dort keine Wunderkinder erziehen, sondern setzt auf die Musik als 'selbstverständlichen Teil der Menschwerdung'. Dabei wird er von dem Gehirnforscher Wolf Singer unterstützt. Er weiß, dass die Architektur des Gehirns und seine Funktionsfähigkeit genetisch und damit von Geburt an vorgegeben ist - dass sich aber besonders in der frühkindlichen Phase Fenster öffnen, um Vernetzungen für verschiedene Bildgunsbereiche zu erstellen."

In Fortführung der entsprechenden Ausführungen wird konstatiert, dass insbesondere Kinder aus bildungsarmen Elternhäusern von diesem Angebot profitieren. Zitat: "Wilfried Gruhn, Professor der Freiburger Musikhochschule, hat die Relevanz der musikalischen Bildung für das implizite Wissen - also ein Wissen, über dessen Erwerb man sich nicht bewusst ist - dokumentiert.Für ihn ist Musik eine Möglichkeit des beiläufigen und subversiven Wissenserwerbs."

Abschließend werden die Verhältnisse bei uns mit denen in der Dritten Welt kontrastiert. Es heißt dazu: "...der... Dirigent ist enttäuscht, dass sein Kindergarten zwar gelobt wird, aber bildungspolitische Engpässe überall in Deutschland dazu führen, dass ähnliche Konzepte andernorts nicht umgesetzt werden. 'Musik als Teil der Bildung', sagt Barenboim, 'ist eine Möglichkeit, soziale Kompetenzen zu erwerben, die gerade heute vermisst werden: zuhören, streiten, das Führen von Dialogen und das komplexe Denken....Wie weit der Kulturverlust hierzulande bereits fortgeschritten ist, das wird ausgerechnet an Dritte-Welt-Ensembles wie Gustavo Dudamels 'Simon Bolivar Jugendorchester' aus Venezuela deutlich. Dort hat der Staat das 'Sistema' gefördert, Musikschulen in allen Slums und Reichenvierteln etabliert und die Musik zu Grundlage der Volksbildung gemacht."
Hier zum Abschluss kommend, sei a) noch auf den Textkommentar hingewiesen, in dem es für absurd erklärt wird, dass ausgerechnet in Deutschland, der Kulturnation par excellence, der Musikunterricht "eine Sache für wohlsituierte Bildungsbürger und höhere Töchter geworden ist." Ferner sei b) der Link zu einer Thematik gebracht, die genau auf der Linie dessen liegt, was hier sich hier als desaströs dargestellt findet:

Mittwoch, 10. Juni 2009


281 "Es kann jederzeit losgehen",......

PS: Im Nachgang sei hier noch das Wort des Staatskanzlers Hardenberg zitiert, welches sich in dem nachstehend gebrachten Reisebericht findet:"Also eine Revolution im guten Sinn, gerade hinführend zu dem großen Zwecke der Veredelung des Menschen. Demokratische Grundsätze in einer monarchischen Regierung: dieses scheint mir die angemessene Form für den gegenwärtigen Zeitgeist. Die reine Demokratie müssen wir noch dem Jahre 2440 überlassen, wenn sie anders für den Menschen gemacht ist." Welch alles nur die Schlussfolgerung zulässt, dass allein die Anhebung des allgemeinen Bewusstseins, also ein höheres Maß von Bewusstseinskultur, es vermag, den Individuen wie dem Gesamt eine Seinsweise zu ermöglichen, die sie als förderlich in jeder Beziehung auffassen können. Ob es Zeit bis zum Jahre 2440 hat, um dergleichen zu realisieren, muss füglich von jemandem bezweifelt werden, der zu wissen glaubt, dass es Verfahrensweisen gibt, die schneller an diesen Punkt wahrer Menschwerdung führen. Welcher Art diese sind: dies zu ergründen ist halt das wesentliche Antriebsmoment für die in diesem Blog veranstaltete Schreiberei.

Montag, 20. Juli 2009


310 Land der stillen Reize: Unterwegs auf dem Radfernweg Oder/Neiße und im Oder-Spree-Gebiet.


*** Die Herren der Produktion, das sind auch die, die den hohen Stromverbrauch hauptsächlich zu verantworten haben. In der HAZ vom 23.d.M. lese ich a) etwas über Einsparpotentiale bei Elektrogeräten, die dem gesamten Stromverbrauch von Österreich und Schweden zusammen entsprechen, und b) über deren zahlenmäßige Höhe: Insgesamt 190 Terawattstunden, davon 55 durch private Haushalte. Zitat: "Das mit 135 Terawattstunden pro Jahr größte Sparpotenzial bietet den Angaben zufolge die Verordnung über Elektromotoren, die die meisten der in der Industrie verwendeten Motoren betreffe, beispielsweise in Aufzügen. Dort fördere die Verordnung unter anderem den Einsatz von 'drehzahlsteuerbaren Antrieben'. Sie ermöglichten, Motoren nicht ständig mit maximaler Leistung sondern nach ihrem tatsächlichen Bedarf zu betreiben." Welch alles mich zu dem Schluss führt, dass der Aufstand, der seit einiger Zeit in der Öffentlichkeit auch in dieser Sache gemacht wird, eigentlich auf der Bühne in den oberen Etagen dieser Republik inszeniert werden müsste - resp. schon lange hätte inszeniert werden müssen. Dazu gesellt sich dann noch die dumpfe Vermutung, dass sich dort - natürlich für die Öffentlichkeit nicht erkennbar - einiges an Widerstand regen wird. Der dann dazu führen könnte, dass man sich halt mit dem zufriedengeben muss, was in dem eigentlich schon fast unerheblichen Segment der privaten Einsparungen erreicht werden konnte.
PS: Zufriedengeben müssen wir uns auch mit der Sichtung der Klötze, die irgendwelche Damen auszustellen haben. Anstelle der Fülle des Lebens, die im Grunde, bei Erreichen auch nur um einiges höheren Bewusstseinskultur, möglich wäre, beschränken sich die Destruktrionsstrategen unseres Systems in aller Regel darauf, uns etwa die Fülle der Busen vor Augen zu führen: An denen dürfen wir uns dann sattsehen - alles andere vergessend, was dazu angetan wäre, zu einem selbstbestimmteren Leben hinzuführen. Wenn es nachstehend heißt: "Davon kann man nicht genug haben", so können unsere Sprachrohre der Mächtigen, BILD & Co., nur das Holz vor der Hütten sehen.



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Hinweis: Aus mir unerfindlichen Gründen unterschlägt der Browser Firefox, der bei der Posterstellung weitaus ökonomischer zu handhaben ist als der Browser Internet-Explorer, eine Fülle der von mir in den Blog eingebrachten Materialien. Daher: Bei offensichtlichen Lücken und größerem Interesse mit letzterem ins Netz gehen!
Und hier noch der Link zu meinem Energieblog:http://www.energieinfo-alternativ.blogspot.com/Die Kontaktadressen und zurück zur Startseite:martin_cross@web.de und k_bickmann@web.de
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