Mittwoch, 29. Juli 2009

321 Lokalkolorit Bredenbeck/3 - verknüpft mit einigen recht ketzerischen Überlegungen.

"Guten Morgen, liebe Sorgen! Seid ihr auch schon alle da?" So lautet der Spruch, mit dem ich in Post 320 all die Schriften untergebracht habe, die ich im Weiteren bei der Posterstellung zu verwenden gedenke - unabhängig von der nur 8 verschiedenen und überwiegend überhaupt nicht ansprechend wirkenden Schriftarten, die mir von blogger.com zur Verfügung gestellt werden. Weil ich mich halt auch als sehe als "Ein Partner, der ankommt."

Ansprechend wirken soll auch das nebenstehend erscheinende, recht aufwendig [ich schreibe nicht "aufwändig", weil man ja schließlich Mittel aufwendet] hergerichtete Protesttafel. Natürlich fragt sich der Tabakgrossist - einer meiner Sangesbrüder war ein solcher - ob er seine "Partner" so anspricht, dass sie ihm gewogen bleiben, vor allem aber, dass sie möglichst oft zur Schachtel greifen - unbeeindruckt von allen gravierenden Bedenken, die sich gegen den Tabakkonsum*** einwenden lassen.

Jetzt wird mobil gemacht, um dem drohenden Umsatzrückgang zu wehren: Da muss dann die Toleranz, eine moralische Komponente, die in der Geschäftswelt ansonsten nicht sonderlich hoch im Kurs steht, herhalten, um den gewünschten Eindruck zu schinden. Die Verquickung von Moral und Geschäft, die sich so wie nebenstehend erkennbar ausnimmt, will irgendwie nicht so recht überzeugen - steht doch das Verdienstinteresse allzu deutlich im Hintergrund und wirkt die Argumentation recht fadenscheinig oder, anders ausgedrückt, auf wackeligen Beinen zu stehen. Der eingangs gebrachte Spruch lässt sich hier konkret an der Situation eines Tabakgrossisten - einer meiner Sangesbrüder war ein solcher - festmachen, den schon in den frühen Morgenstunden die Frage umtreibt, ob er denn nun einen neuen Zigarettenautomaten im Ort aufstellen soll oder nicht.

Ankommen wollen sie alle beim Verbraucher - notfalls auch unter Rückgriff auf nur das Unterbewusstsein berührende Werbemethoden, wie sie etwa bei der Vorführung von Filmen als nicht weiter ins Auge dringende Bildsequenzen eingesetzt werden, um bei den Zuschauern etwa die Reaktion 'Ich habe Durst' aufkommen zu lassen.
Aber egal: Die Hersteller und Verkäufer von Tabak und - weitergedacht - von Strom, Grippemitteln oder was auch immer juckt's nicht weiter - sie wollen unter allen Umständen absahnen. Da wird dann halt mal die Toleranz, mal dieses, mal jenes Argument herangezogen, welches belegen soll, wie angenehm, beeindruckend, denknotwendig, grandios, statusvermittelnd, unvermeidbar oder -abweisbar und zweckmäßig etwas ist. Was, nur etwas genauer besehen, nur deshalb verfangen kann, weil die jeweiligen Zeitgenossen konditioniert werden und so dazu neigen, auf alles Mögliche hereinzufallen.

Da kann's ruhig auch pseudorational zugehen: Hauptsache, der Abnehmer merkt nix und lässt sich von dem Wortgetön der Herren Produzenten richtig schön einlullen. Respektive von dem ihrer Agenten in der Werbeszene. Die dann halt auf so etwas wie die Toleranz verfallen - die einfach herhalten muss, weil sich in dem gegebenen Zusammenhang nichts finden lässt, was als Argumentationsstütze brauchbar wäre. Wobei man dann einfach ganz naiv darauf vertraut - und dies wegen denn doch zu verbreiteter Beschränktheit leider im Endeffekt zu Recht -, dass man mit solch schwerem Geschütz schon durchkommen werde.

Wie kann, um etwas mehr auf die Schweinegrippe zu sprechen zu kommen, ein Mittel wie das gerade gegen sie in Stellung gebrachte guten Gewissens eingesetzt werden, wenn überhaupt keine Erfahrungswerte vorliegen, die Auskunft darüber geben könnten, wie es sich etwa auf die menschliche Leibesfrucht auswirkt? Oder auf zig andere Gegebenheiten im menschlichen Organismus, die sich eigentlich nur durch Langzeitstudien analysieren ließen. Die Labors sind doch allenfalls dabei, sich in den Anfängen einer Entwicklung eines solchen Impfstoffes zu bewegen! Noch erst gestern mit G. aus Wennigsen am Telefon darüber gesprochen, dass die ganze Geschichte sich durchaus als Fake erweisen könnte - einzig und allein deshalb so hochgespielt, weil an ihr wieder mal jede Menge Profite hängen.

Andere Thematik, andere Farbe [die Sache mit der anderen Schrift hat leider im ersten Anlauf nicht geklappt: der gesamte Text war mit einem Male weg und nur noch bei der dann angeleierten Löschprozedur zu greifen]: Hängen tut hier so einiges - in irgendeinem Garten in nicht allzugroßer Entfernung. Pflaumen jede Menge. Bei uns war's der Kirschbaum, der sich dieses Jahr mächtig ins Zeug gelegt hat: fast 50 Kilo waren bei ihm abzuernten. Etwas, was leider nicht alle Jahre zu gewärtigen ist. In der Regel dürfte es allenfalls ein Drittel dieser Menge sein.








Auch die zahlreichen Johannisbeersträucher trugen ganz reichlich Frucht - im rechten Bild liegen sie, nicht ganz so deutlich erkennbar, rechts
von dem Gartenweg - hingen reichlich voll und meinten es gut mit uns. Ansonsten ist der Garten einfach "lustig", wie eine ältere Passantin einmal bemerkte, die immer wieder gerne bei ihm stehen bleibt, um sich die ganze Blütenpracht so richtig anzutun. Insofern gehört für sie das bunte Durch- und Miteinander bei ihrem Weg in die Ortsmitte unbedingt zu dessen Lokalkolorit dazu - um den Punkt zu verdeutlichen, wieso ich das heimische Terrain unter diesem Aspekt so ausführlich darstelle.

Das Lokalkolorit von Bredenbeck wird auch durch die Grüngutannahmestelle angereichert, die sich in knapp 1 Kilometer Entfernung von unserem Grundstück befindet. Zu ihr hin habe ich mich heute mit dem Bollerwagen auf den Weg gemacht, um dort auch noch Papier und Glas loszuwerden. Ich könnte dazu auch unseren COLT - ein Wägelchen, wie ich es noch nie gefahren habe! - benutzen, habe dies aber bis dato noch nie getan. Weil ich halt, wie meine Holde, auch etwas grün angehaucht bin.

Die wirkt nämlich seit jeher im Garten so, dass sie völlig ohne Chemie auskommt: die jetzt 4 Kompoststiegen - 2 davon verdeckt am Westende der Garage und schon in Bälde voraussichtlich wieder auf 6 aufgestockt - reichen allemal, um dem Boden genügend Nährstoffe zuzuführen. Vor allem aber, um die durch die Chemie völlig unnötig gestörte Lebewelt nach Möglichkeit zu unterstützen. Auch hier das Problem der Verkäufer mit uns: Sie können uns einfach nichts von dem andrehen, was sie gerne loswerden möchten.

Zu diesem Aspekt auch eine Mitteilung in Sachen "Karma-Kapitalismus", auf die ich soeben mehr zufällig gestoßen bin:
"
heute bekam ich eine Mail zum Thema Wirtschaftsetik, mit folgendem kurzen Inhalt, der Dich auch interessieren könnte:

Stichwort: «Karma-Kapitalismus»
Mitteldeutsche Zeitung - 8. Mai 2007
Hamburg/dpa. Der Karma-Kapitalismus markiert nach Meinung von Trendforschern das Ende des Raubtier-Kapitalismus und etabliert eine neue Wirtschaftsethik. Danach gehören Profitorientierung und moralisches Handeln zusammen. ...
Karma - Ursache und Wirkung Brunsbütteler Rundschau
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Karma-Kapitalismus: Statt «Gier ist gut» zählt heute «Grün ist gut».
Hamburg/dpa. Der Karma-Kapitalismus markiert nach Meinung von Trendforschern das Ende des Raubtier-Kapitalismus und etabliert eine neue Wirtschaftsethik. Danach gehören Profitorientierung und moralisches Handeln zusammen.
Erfolgreiche Produkte sind nicht nur von hervorragender Qualität, sondern vermitteln
einen spirituellen Mehrwert. «Ethikmarken» leben bewusst soziale und ökologische Verantwortung. Ihr Geschäftsmodell: mit gutem Gewissen genießen. Hieß es in den 90er Jahren noch «greed is good» (Gier ist gut), heißt es heute «green is good» (Grün ist gut).
Statt chinesischer Kriegskunst bestimme inzwischen die indische Wiedergeburtslehre die Managementkurse der amerikanischen Elite-Universitäten. In Sun Tzus «Die Kunst der Kriegsführung», die in den 80er und 90er Jahren die Pflichtlektüre von Managern war, ging es darum, möglichst schnell reich zu werden, hart zu sein und den Gegner zu vernichten. Die indische «Bhagavad Gita» propagiere dagegen, Gutes zu tun, fair zu sein und einen tieferen Sinn im Leben zu suchen. In der östlichen Philosophie ist Karma das universelle Zusammenspiel von Ursache und Wirkung."


***Den hat der Alfred, der in seinem Berufsleben im hiesigen Kalibergbau tätig war, jetzt total eingestellt, wie ich am Donnerstag erfahren sollte. Genervt durch die Husterei - die andere im örtlichen Stehcafé fragen ließ, wie lange er es denn überhaupt noch machen würde -, hat er sich vor drei Monaten entschlossen, das Zigarettenrauchen dranzugeben. Seine Hustenanfälle seien seitdem schon ganz merklich zurückgegangen, ließ er mich wissen. Und auf seinem Konto stünden jetzt 600 Euro mehr als zuvor. Nach Adam Riese also ein Einsparungsvolumen von um die 2500 Euro per anno - somit eine Größenordnung, die dem Tabakgrossisten nicht so ganz in den Kram passen dürfte.






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Hinweis: Aus mir unerfindlichen Gründen unterschlägt der Browser Firefox, der bei der Posterstellung weitaus ökonomischer zu handhaben ist als der Browser Internet-Explorer, eine Fülle der von mir in den Blog eingebrachten Materialien. Daher: Bei offensichtlichen Lücken und größerem Interesse mit letzterem ins Netz gehen!


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