Montag, 18. August 2008

62 Brief an einen bekennenden Agnostiker/Atheisten


Sehr geehrter Herr Dr. Reemtsma!

Atheisten dürften in den allermeisten Fällen im Grunde sogar religiöser sein, als diejenigen, die sich selbst dieses Etikett verpassen.
Denn: Es ist das Konzept einer irgendwo außen zu verortenden Gottesfigur, die von dem Atheisten oder auch dem Agnostiker abgelehnt wird. Wobei es mir fraglich erscheint, ob es den Christen, die eben eine solche Gottesfigur postulieren resp. meinen, sie so anderen nahebringen zu müssen, bei alldem ganz geheuer zumute ist. Soviel schon einmal vorweg.

Genau dieses falsche Konzept führt auch weiterhin zu den mannigfachen Verwerfungen in der Weltgeschichte. Für die viele ja befürchten, dass sie auf eine Islamisierung der Gesellschaften hinausläuft. Dabei ist das "Allah uh akbar", das "Unser Gott ist der Größte!" eigentlich dasjenige, was dem Schöpfungsimpetus am meisten widerspricht und -strebt.


Obwohl ich nicht weiß, ob Sie aufgrund der bis dato vermittelten Kontakte schon dieses zeitkritischen Blogs gewahr geworden sind, möchte ich Ihnen - und einem nach und nach wohl breiter werdendem Publikum - hiermit meinen Ansatz weiter vorstellen. Der, bei aller grundsätzlichen Bejahung Ihrer religionskritischen Äußerungen in dem Recherche-Artikel, in seiner Ausrichtung auf eben das Transzendente zielt. Welches Sie meinen, negieren zu können - oder sogar zu müssen.

Gerade vom Weltanschaulichen her wollen mir Ihre Ausführungen zusagen - die Bedenken anderer Art seien hier einmal zurückgestellt -, weil ich meine, im Kern der Ablehnung des Respektes vor spezifischen Forderungen religiöser Provenienz etwas abgewinnen zu können. Die sich im Wesentlichen wohl darauf gründet, dass die Akteure in den verschiedenen religiösen Kontexten so zu Werke gegangen sind und weiterhin gehen, dass im Endeffekt zu wenig Förderliches für die Menschheit dabei herausgekommen ist.

Niemand hat auch nach meinem Empfinden in unserer säkularen Gesellschaft das Recht, seine Vorstellungen von bestimmten Dingen als für andere verbindlich zu erklären. Dies vor allem auch deshalb nicht, weil das Allermeiste, was dabei herauskommt, letztlich dem Streben nach einer - nur verunglückten! - Selbstvergewisserung geschuldet ist und sich allein schon von daher nur mit äußerster Vorsicht genießen lässt. Aus dem Verlangen heraus, sich mit etwas Größerem als man selbst ist, zu identifizieren, nehmen oder schaffen sich die jeweiligen Zeitgenossen immer wieder ihre Projektionsfläche, auf der sie meinen, ihre eigene Größe so aufbauen zu können, dass sie im Endeffekt den Triumph über andere erringen.

Das Problem bei Ihrem Ansatz ist: Indem Sie gegen das revoltieren, was man auch Ihnen aufzuprägen versucht hat, stehen Sie in der Gefahr, der jedenfalls viele andere erliegen: dass sie nämlich das Kind mit dem Bade ausschütten. Und dieses Kind ist das volle Potential, das eigentlich großgezogen werden möchte - aber von dem Initiator der Creatio continua wegen des Momentes der eigenen Einsicht und der Freiwilligkeit dergestalt angelegt worden ist, dass man nicht so ohne Weiteres darauf kommt.

Auf dem Nährboden der kosmischen Intelligenz*** stehend, hat der indische Weise Maharishi Mahesh Yogi - nach dessen Anweisungen ich nicht meditiere! - in mehr als 50 Jahren der Welt entsprechende Daten und die Praktiken der unmittelbaren natürlichen Erfahrung der Transzendenz weitergeben können. Das in jahrtausendelanger Tradition immer von Meister zu Meister weitergegebene Wissen vom Veda umfasst alle Schöpfungsprinzipien und Wirkmechanismen, die sich gründen im Einheitlichen Feld, wie es die Physiker nennen. Resp. im Abstraktum der Transzendenz, wie sie von der Religion
im eigentlichen und wahren Sinne zu verstehen wäre: nämlich als SELBST-Rückbezug (Re-ligio). Maharishi lehrt es als 'total knowledge' - als Gesamtheit von Relativem und Absolutem. Seine Lehre ist die von der umfassenden Einheit alles Seienden.

Noch soeben habe ich mit meinem seit mehr als 35 Jahren ebenfalls dieser Tradition verpflichteten Freund ein längeres Telefongespräch über das führen können, was sich alles an Möglichkeiten eröffnet, überlässt man sich in der totalen mentalen Stille dem in einem selbst schlummernden größeren Selbst - und lässt die Dinge sich einfach in dem Sinne leicht und unschuldig in die Richtung hinein entwickeln, in die sie von Natur aus tendieren: Glück und Erfüllung bringend für das Individuum wie für die Gesellschaft, harmonisch, aufbauend und weiterführend, und so weiter, und so fort. Wodurch im Endeffekt ein Lebensgefühl ermöglicht wird, welches für den einfach nicht erfahrbar werden kann, der weniger in Richtung eines eigentlich von der "Natur" her vorgegebenen Flusses zu denken vermag.

Solcher Erfahrung entgegen steht insbesondere das Bestreben, Erfüllung durch das pausenlose Anschaffen von Materiellem zu erfahren - oder aber sich mit Ersatzreligion zu begnügen. Welche beide auch wieder mit der vorstehend bereits angesprochenen Selbstvergewisserung zu tun haben - erstere in Gestalt des Statusdenkens. Auch die pausenlose Suche nach Stars ließe sich hier verorten - soeben noch wieder in einer ganzen Reihe von Zeitungsartikeln thematisiert und festgemacht vor allem an der Pop-Ikone Madonna oder auch den deutschen Olympioniken, die eben einen solchen Auftritt vermissen ließen, wie es dort heißt.

Sie - und die allermeisten Zeitgenossen - haben es nicht zu verantworten, dass Ihnen ein Denken fremd ist, wie es vorstehend skizziert wurde. Vor allem deshalb nicht, weil die "Bekehrungsakteure" immer wieder ihren jeweiligen Zeitgenossen eine Prägung verpasst haben, die es so gut wie unmöglich macht, sich in freier Entscheidung zu dem Transzendenten zu stellen.

Es gilt: Kaum jemand hat je Witterung genommen von dem, was der Initiator der Creatio Continua eigentlich mit uns allen vorhat - dabei auch jemanden in die Welt entsendend, der uns die Worte "...Dein Reich komme..." nicht "einfach so" in den Mund gelegt hat - nämlich darauf abstellend, dass die Individuen halt dazu kommen, sich mehr und mehr auf das einzulassen, was allein die Dinge vorwärts bringen kann. Alles andere ist - und dafür liefert die leidvolle Geschichte der Menschheit ja hinreichend Beispiele - letztlich immer zum Scheitern verurteilt.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihrem Sozialforschungsinstitut ein mehr aus der Transzendenz heraus förderbares Vorankommen und Gedeihen und verabschiede mich mit einem

Grüezi wohl Martin Cross

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54 Der Weise Maharishi Mahesh Yogi stand auf dem Nährboden der Kosmischen Intelligenz - einer in Abertausenden von Jahren immer von Meister.......

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