.....stellte der Kabarettist Volker Pispers noch unlängst fest. Um an einigen Beispielen recht nachvollziebar zu verdeutlichen, dass sich im öffentlichen Bewusstsein eine Schere auftut zwischen einerseits dem, was eigentlich für richtig gehalten wird - ein Beispiel: die Forderung der Linken nach dem Mindestlohn -, und andererseits dem, was im Endeffekt von dieser Einschätzung Bestand hat. Hier: Wie man sich zu dem Verfechter des Mindestlohngedankens stellt.
Hier sei einmal ein anderes Beispiel für die fragliche Grundhaltung angesprochen, und zwar in puncto Präferenzen bei den Wärmequellen. Da steigen die Preise für die traditionellen Heizstoffe permanent...... schon für sehr bald absehbar verdreifacht gegenüber dem Stand von 2004....., aber ein Verband der Gaslieferanten kann nichtsdestotrotz - mehr oder weniger triumphierend - vermelden, dass sich so gut
wie alle Welt für den Einbau von Gasheizungen entscheidet. Obwohl der Preis für das Alternativangebot Holz sich, was etwa den Brennstoff Pellets anbelangt, jetzt mit unter 180 Euro pro Tonne sogar noch unter dem Stand von Januar 2002 bewegt. Da hilft es auch nicht, dass man sich an die Füße greift - weil der Kopf schon fast zu schade dafür ist!
Wie kann es dazu kommen, dass selbst die bekanntermaßen ungünstigste Form der Wärmegewinnung aus Strom im Wettbewerb die Nase noch weit vorne hat? Wobei, so steht zu vermuten, der Strom nicht nur für den Betrieb von Wärmepumpen eingesetzt wird. Wenn mich jemand fragte: Ich würde sagen, dass da eine Menge Sozialpsychologie mit im Spiel ist.
Wie in der Geschichte hinreichend zu belegen, neigt besonders der Deutsche dazu, sich mit Positionen der Stärke zu identifizieren. Die ihm einen Ersatz liefern für ansonsten erfahrene Schwäche. Beispielsweise angesichts der permanent zu registrierenden politischen Ohnmacht und der Bedeutungslosigkeit im wirtschaftlichen Ablauf. Die Matadoren des Dritten Reiches konnten doch nur so reüssieren, weil sie Versprechungen machten, die verhießen, den Enttäuschungen im Alltag zu wehren und dem so angesammelten Frust Paroli bieten zu können. Das Ergebnis: Überkompensation der im sozialen Leben nur dumpf geahnten Defizite durch besonders energisches Auftreten nach außen hin. Und Rache an Unschuldigen für das nicht gelebte Leben.
Was soll das aber nun mit der starken Stellung der traditionellen Heizstoffe am Markt zu tun haben? Nun: Etwas, das nicht permanent als das Nonplusultra beworben wird, als sexy dasteht und das Bewusstsein total besetzt (Hitlers Machtallüren waren auch sexy!) - hier also der Alternativ-Heizstoff Holz -, hat kaum eine Chance, mehr als ein Schattendasein zu führen. Da ist halt kaum jemand, der sich hierzulande in einer Position der Stärke meint wähnen zu können, wenn er sich denn auf die Anschaffung beispielsweise einer Pelletfeuerungsanlage einließe.
Nicht von ungefähr sind wir wohl noch so gut wie die einzige Familie in einem Ort, der mit 3300 Einwohnern exakt die Größe von Hoffenheim, dem jetzigen Mitspieler in der Bundesliga, hat, die sich in der fraglichen Angelegenheit nicht von den gängigen Vorstellungen hat leiten lassen. So erfahrend, was es für Vorteile hat, sich auf neues Terrain vorzuwagen. Die Zahlenrelation dürften sich ohne Weiteres auf Bundesebene übertragen lassen.
Dabei ist das Terrain gar nicht so neu - jedenfalls außerhalb Deutschlands nicht. Denn da sind die österreichischen, schweizerischen und skandinavischen Heizungsbauer, die in Jahrzehnten einer guten Positionierung am Markt bis dato jede Menge an Vorsprung im technischen Knowhow haben herausarbeiten können. Was sich dann u.a. darin äußert, dass ihre Kesselanlagen im Vergleichstest am besten dastehen. Dumm für den Deutschen! Und dumm für die Heizungsbauer! Und dumm für die Umwelt! Und außerordentlich gut für die Monopole!
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