Montag, 16. Februar 2009

178 Erde - werde! (I.) Eine andere Schau der Realität als die durch Darwin initiierte. Oder: Einige Griffe in das Schatzkästlein religiöser Erfahrung

Beim Schnelldurchgang durch die von meiner Holden aussortierten Ausgaben von Publik-Forum, der "Zeitschrift für kritische Christen", stoße ich u.a. auf einen Artikel über den nach dessen Aussage "beliebteste(n) französische(n) Philosoph(en)". Der, obwohl sich selbst den Katholiken zurechnend, wohl kaum je eines der in dieser Gemeinschaft von Glaubenden im Umlauf befindlichen und beschworenen Dogmen akzeptiert hat. Welche Haltung der des unter seinen Landsleuten immer wieder zum beliebtesten Franzosen gekürten Geistlichen Abbé Pierre entsprechen dürfte. Der für mich fraglos ein Heiliger war - resp. noch ist. Womit der Jenseitsbezug allen menschlichen Denkens und Handelns angesprochen ist. Den ein Großteil der Menschheit vermeint, dem Orkus des Vergessens anheimgeben zu können. Letztlich zum Leidwesen aller.Am 12. d.Mts. auf folgenden Zeitungsartikel gestoßen - herausgebracht von den Agenturen ap/epd: "Alles nur Variation und Zufall?". Im Untertitel heißt es dann weiter: "Heute vor 200 Jahren wurde Charles Darwin geboren. Seine bahnbrechende Evolutionstheorie erhitzt noch heute die Gemüter von Kreationisten und Intelligent-Design-Vertretern." Zu welch letzterem Richtungsstreit hier vor weiteren eigenen Überlegungen dazu darauf hingewiesen sei, dass der Heilige Abbé Pierre sich mit bestens nachvollziehbaren Argumenten von dem erstgenannten Standpunkt distanziert hat.


In dem das vorstehende Schaubild umrahmenden Text heißt es zu dem fraglichen Standpunkt: "Zweifel an der Evolutionstheorie gibt es nicht nur unter bibeltreuen Christen. In der deutschen Bevölkerung haben 20 Prozent Probleme damit,.....Selbst unter zukünftigen Biologielehrern lehnen sieben Prozent die Evolutionstheorie ab.....Noch größer als in Deutschland sei die Skepsis in den USA, wo evangelikale Strömungen mehr Einfluss haben und einer Umfrage aus dem Jahr 2006 zufolge 42 Prozent der Bevölkerung die Evolutionstheorie ablehnen."

176 Konzepte als d i e Crux im menschlichen Verständnis- und Verhaltensapparat. Und: Wege aus der Begrenztheit.


So habe ich noch soeben erst einen Eintrag in meinem Blog betitelt, der sich mit der Frage auseinandersetzt, wie der als "Homo sapiens" auftretende Zeitgenosse sich seiner Umwelt so annehmen kann, dass sein Verhalten sowohl für diese wie für ihn selbst ersprießlich wird. In meinen allmorgendlichen Meditationssitzungen bin ich nach Gewahrwerden des nebenstehenden Bildmotivs dazu übergegangen, meine Hände in der angezeigten Weise emporzunehmen, in Gedanken auf ihnen auch den Globus haltend. Alles dann verbunden mit der Bitte, der Initiator der Creatio Continua, also der alles durchwaltende Geist, möge diese unsere Mutter Erde und das auf ihr sich entfaltende Bewusstsein sich so anverwandeln, dass letzteres mehr und mehr seinem eigenen entspricht. Jeder, der sich etwas mehr in die Materie Weltraum hineinbegibt, stößt doch auf die Tatsache, dass eben die Materie dort nur einen ganz, ganz kleinen Anteil besitzt: im Übrigen herrscht in dessen Weite nur gähnende Leere. Über die sich beispielsweise ein Eckhart Tolle so seine Gedanken macht - in dem Buch "EINE NEUE ERDE. BEWUSSTSEINSSPRUNG ANSTELLE VON SELBSTZERSTÖRUNG".

Das Bewusstsein ist der Dreh- und Angelpunkt bei allem, was sich auf diesem weiten Erdenrund an Veränderungen sowohl zum Schlechteren wie zum Besseren hin tut. Solange die folgende, bei Montaigne zu findende Maxime sich dort - neben den hier immer wieder anempfohlenen Ruheübungen - nicht verankert hat, solange wird es bei all den Übelständen bleiben, die den Zeitgenossen ebenso wie ihren Vorfahren zu schaffen machten und weiterhin machen: "Lasst uns damit beginnen, die Gegenwart, das Jetzt, den Augenblick, wahrzunehmen und zu genießen."
Dieser Imperativ findet sich in dem ersten der beiden nebenstehenden Texte aufgenommen, formuliert von der Religionspädagogin und Supervisorin Vreni Merz und erschienen in einem der jetzt auch von mir georderten, täglich erscheinenden Newsletter "inspiration!" Für diesen tätig auch der von mir sehr geschätzte Dr. Peter Dyckhoff, dessen eigene Website lautet: http://www.peterdyckhoff.de/. Der entsprechende Link sei hier zur Vereinfachung des Procederes festgehalten: http://www.spiritletter.de/.Ein solches Bekenntnis kann ich jetzt auch abgeben - wobei an die Stelle der letzten beiden Buchstaben jedoch drei andere treten. Nach mehr als 60 kirchenfernen und so gut wie gebetsfreien Jahren habe ich in einer einzigen nächtlichen Meditationssitzung - alles in dieser Richtung Davorliegende war nur Krampf und kalter Kaffee (wie leider viel zu viel gerade im Katholizismus) - zu der Wahrnehmung der Transzendenz hinfinden können. Über die zu berichten ich nicht müde werde, weil ich der Überzeungung bin, dass jedermann die entsprechenden Möglichkeiten hat - sie nur nicht wahrnimmt, weil man laufend dazu angehalten wird, irgendeinem Credo zu folgen. Und sei es dem von der Erklärbarkeit der Welt aus sich selbst heraus.Darwin war ein Querdenker. Seinen Kopf hat er, wie die nebenstehend erscheinenden Figuren, nicht im Sinne eines bejahenden Abnickens bewegt, sondern schon mit 28 Jahren als Leitmotiv über seine Arbeit gesetzt: "I think". Gut, dass er in der Lage war, seinen eben nicht am materiellen Fortkommen orientierten Inspirationen zu folgen, sie dabei in Vorstellungen umsetzend, die sich im Verständnis gut handhaben ließen und - wie der zu dem vorstehend erscheinenden Schaubild verfasste Text deutlich macht - auch nie widerlegt werden konnten. Mit dem, was er in Sachen Evolutionsfortgang herausgefunden hat, bewegt er sich genau auf den gedanklichen Pfaden, die der Schöpfergeist dem eröffnet, der das ganze Projekt des "Erde - werde!" voranzubringen in der Lage ist. Nicht zuletzt aufgrund der mir im Laufe meines Studiums und meiner beruflichen Tätigkeit immer wieder attestierten ausgeprägten und fruchtbar werdenden Kritikfähigkeit, jetzt aber insbesondere aufgrund der immer intensiver werdenden Meditationserfahrungen, die ich seit jetzt auf den Tag genau 3 Jahren machen darf, glaube ich, solche Feststellungen treffen zu dürfen. Die ich im Weiteren in eine persönliche Ansprache kleiden möchte.Ja, es sind - ohne Übertreibung sei's gesagt - letztlich "galaktische Dimensionen" (s. nachstehenden Texttitel aus der jüngsten FAS-Ausgabe), um die es auch in diesem Post geht. Wenn wir Menschen sagen "In der Ruhe liegt die Kraft", dann geschieht dies wohl überwiegend leichthin. Tatsächlich aber ist dieser Gesichtspunkt das zentrale Steuermoment bei allem, was auf Erfolgskurs gebracht werden will oder soll. Indem Du es nämlich lernst, Dich in aller Stille - die die Sphäre ist, aus der heraus die Transzendenz wirkt und die ihr am meisten entspricht - innerlich auf diese einzustellen, desto mehr Wohlfahrt wirst Du für Dich ganz persönlich wie auch Dein engeres und weiteres Umfeld erfahren. Und dieses so, dass sich zunehmend erweist, wieviel dran ist an dem Worte Jesu, der gesagt hat: "Kümmert Euch zuerst um das Reich Gottes: alles Übrige wird Euch dazugegeben werden." Womit er, dies wurde und wird leider immer wieder verkannt, das Ruhigerwerden, das Nach-innen-Gehen gemeint hat, welches versiegte Quellen wieder neu sprudeln lässt und immer wieder ungeahnte Möglichkeiten eröffnet, nicht aber eine letztlich nur der eigenen Selbstvergewisserung dienliche, krampfhafte Missionierung anderer. Meine Erfahrung ist die, dass sich aus eben dieser Ruhe heraus laufend Entwicklungen ergeben, die das Herz ungemein erfreuen.Apropos Wohlfahrt: Der Sportarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt ist eine der Koryphäen, die schon 2010 den vorstehend als Computersimulation erscheinenden Komplex Dubai Sports City attraktiv machen soll - ihn so zu einem sich dauerhaft etablierenden Zentrum in der Welt des Sports werden lassend. Wie etwa auch mit der Fußballmannschaft von Manchester United. Oder mit Sportgrößen anderer Provenienz. Wodurch auf hohem Niveau ein Austausch insbesondere zwischen den Kompetenzen auf den Feldern Hockey, Cricket und Fußball zustandekommen soll.Zurück zu der Sphäre, in der nicht Höchstleistungen gefragt sind, sondern das eigentlich für das Wohlbefinden Erforderliche. Wozu insbesondere die Nahrung zählt. Denn es heißt nicht umsonst: "Der Mensch ist, was er isst." Zu Statements wie dem nebenstehend erscheinenden kommt es doch nur, weil alle Welt glaubt, sich dem Diktat des Schneller-und-schneller-Werdens beugen zu müssen. Eben auch beim Essen. Kehrte auch dabei Ruhe ein, würden sich die Menschen ganz gemach an die Zubereitung und den Verzehr von Nahrungsmitteln machen, dann sähe schon sehr viel sehr viel anders aus. Veröffentlichungen von Pollan: 2001: "The Botany of Desire" (erschienen auf Deutsch bei Claassen unter dem Titel "Botanik der Begierde"); 2006: "The Omnivore's Dilemma", auf welchem der Film "Food. Inc." basiert.

In dem zu dem von dem Journalisten M. Pollan bevorzugten Veröffentlichungsgegenstand heißt es in dem Interview, welches sich in der jüngsten FAS-Ausgabe veröffentlicht findet: "Meine Botschaft an die politische Führung der Vereinigten Staaten und anderer Länder lautet: Wenn sie tatsächlich das Thema Klimaveränderung anpacken wollen und die Krise im Gesunheitswesen, dann müssen sie sich mit dem Nahrungsmittelsystem beschäftigen, denn diese Frage steht hinter all diesen Problemen." 


Und weiter: "Ich habe nicht das geringste Problem mit Mais als Nahrungsmittel, ich liebe zum Beispiel Polenta. Ich wende mich aber gegen die riesigen Monokulturen von Industriemais, der keine Nahrungsmittel ist, sondern nur Rohstoff für die Lebensmittelindustrie. Der wird zu Glucose-Fuctose-Sirup verarbeitet und all den seltsamen Inhaltsstoffen, die auf den Verpackungen auftauchen. Ich habe gegen gar kein Lebensmittel Einwände, solange es in vernünftigen Mengen angebaut und verzehrt wird. Aber Mais wird in derart kolossalen Ausmaßen angebaut, dass er zusammen mit mit Sojabohnen praktisch alle anderen Pflanzen aus der Landwirtschaft Amerikas verdrängt hat.....Widerstandsfähigkeit erreicht man nur durch Vielfalt.....Ich hoffe einfach, dass es sich in diese Richtung [Bezug von Nahrungsmitteln aus privaten Gemüsegärten] bewegen wird, denn industrielle Lebensmittel sind bei weitem nicht so günstig, wie es scheint. Es führt kein Weg daran vorbei: Um besser zu essen, müssen wir entweder mehr Zeit oder mehr Geld investieren."

164 Zur Tragweite der Begegnung mit der Transzendenz in der Stille. Oder: Verbesserung der Lebensqualität auf allen nur denkbaren Ebenen.

Solche Gedanken kannst auch Du Dir aber nur machen, wenn Du dazu kommst, Dich in aller Ruhe auf das zu besinnen, was eigentlich förderlich für Dein Leben ist. Und wenn Du Dich zudem einfach den Fügungen und Führungen aus der Sphäre der Transzendenz heraus überlässt, die Dich schon, ein gewisses Maß an Wachheit vorausgesetzt, auf das stoßen lassen, was Dir und Deiner Umwelt zuträglich ist. Und sei es auch nur eine Initiative, wie sie sich in dem Post 164 vorgestellt findet.

Mehr zu diesem Thema in einem weiteren Post mit gleichnamigem Titel: a) damit dieser Eintrag nicht zu lang gerät, und b) weil der Durchbruch zu solchen Einsichten hin auf die Nacht vom 16. auf den 17.02.06 datiert.
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