Sonntag, 22. Februar 2009

181 Und der Lehrer Lämpel spricht: "Denn die im Dunkeln sieht man nicht." Und weiter klingt's bei ihm mit einem irren Sound: "Money makes the world go round". :........(Mehr in Sachen Grundeinkommen)

Auch weiß er - im Verstand ganz bieder: Es geht "Immer wieder auf und nieder". Und dann fragt er - meist vor Wahlen (weil da die Versprechungen nur so hageln): "Wer soll das bezahlen?"Mittlerweile ist zwar bekannt, dass die Welt rund ist - was es mit dem Wasser auf ihr auf sich hat, ist, wie ich noch erst unlängst in einer sehr erhellenden Fernsehsendung mitbekam, noch weitestgehend ungeklärt -, dass es aber ausgerechnet das Geld sein soll, welches ihren Rundlauf bewirkt, darf wohl füglich bezweifelt werden. Eher schon kann man ihm zuschreiben, dass die folgende Erkenntnis, zu der man durchgedrungen ist, auf seinem Mist gewachsen ist: "Der Globus quietscht und eiert, der Rost sitzt überall; bald ist er ausgeleiert - der gute Erdenball!""Panem et circenses" hatte ich diesen Eintrag in diesem meinem eLogbuch ursprünglich bezeichnet - mit einer ganz anders gearteten, wenn auch nur vagen Zielvorstellung als der, die mir jetzt so vorschwebt. Ich möchte nämlich an dieser Stelle - wieder einmal - auf das zumindest hierzulande durchaus realisierbare, aber aus Gründen der Systemerhaltung und -ausnutzung bis dato nicht verwirklichte Regulierungsinstrument des Grundeinkommens zu sprechen kommen.

In China, wo man dabei ist, den Kapitalismus fröhliche Urständ feiern zu lassen, geht es, wie es halt seinem Wesen entspricht, darum, möglichst viel aus seinen Mitmenschen herauszuholen. Ohne jegliche Rücksicht darauf, wie man dabei sie und deren wie auch die eigene Umwelt beschädigt. Wenn ich es richtig mitbekomme, spricht einen aus den Gesichtszügen des hier erscheinenden Wanderarbeiters das ganze Elend dieser Welt an. Welches durch so hirnrissig konzipierte und installierte Einrichtungen wie die Ratingagenturen eher verstärkt denn ausgeräumt wird. Man nehme sich ruhig einmal die Zeit, die heute aus der FAS übernommenen Ausführungen zu vier der für den Finanzmarkt wichtigen Instrumente zu studieren. Putzig finde ich es etwa, dass diese Agenturen ausgerechnet von der Seite aus ihre Zuwendungen erhalten, deren Produkte sie im Hinblick auf ihre Kreditwürdigkeit klassifizieren sollen - nämlich der Finanzindustrie.
Bei all den Beschädigungen, die in der Welt der Finanzjongleure in ihr selbst wie auch - und das ist das besonders Beklagenswerte - in ihrer Umgebung angerichtet werden, ist es förmlich Balsam für die wunde Seele, wenn in der Presse in einem kompensatorischen Ansatz festgestellt wird: "Knut bleibt am Ball".

Am Ball bleibt auch dieser Spieler, und zwar hart. Der sich richtig schön ins Zeug legt. Für solcherlei hat der bedauernswerte Chinese, einer von 120 Millionen Wanderarbeitern, der sich vorstehend mit seinen paar Habseligkeiten abschleppt, überhaupt keine Zeit und keinen Sensus. Weil es bei ihm und für seine Familie schlicht und ergreifend ums nackte Überleben geht. Welche Befindlichkeit von den mehr westwärts angesiedeltenSystemprofiteuren, die auch nur ihr schädliches und schändliches Handwerk verrrichten, für die breite Masse herbeigesehnt wird: weil sie sich nämlich dann noch besser den eigenen Wünschen gemäß manipulieren ließe. Übrigens auch durch Presseveröffentlichungen wie der nebenstehenden. Herbeigesehnt werden so extrem abhängig machende Verhältnisse wie in China natürlich nur klammheimlich. Weil, müsste man sich bei dem perfiden Spiel in die Karten schauen lassen, sich denn doch zuviel Widerstand regen würde. Apropos "klammheimlich": Dieses Wörtchen ist vor einigen Jahrzehnten einmal deshalb in Misskredit geraten, weil als Adjektiv einer Freude beigesellt wurde, die jemand in sich hat aufkommen spüren, der auf der "falschen" Seite stand (Stichwort: Göttinger Mescalero).
Dass die Systemprofiteure immer wieder bestens davonkommen und auch von den Gerichten geschont werden, hat man bis dato schon bis zum Überdruss mitbekommen. Wie demgegenüber vor eben diesen Gerichten der kleine Sünder dasteht - im konkreten Kaisers-Fall war es eine Kassiererin -, macht der nebenstehende Cartoon gut deutlich.


Der animalische Trieb, für Notzeiten größere Vorräte anlegen zu müssen, käme nicht in dem Maße zum Zuge, wenn es ein Grundeinkommen für alle gäbe. Dann wäre die existentiell verankerte Angst vor dem Verhungernmüssen nicht da, dann könnte sich jeder sicher sein, über die Runden zu kommen. Um sich in der so gewonnenen Freiheit den Betätigungsfeldern zuwenden zu können, auf die sich seine Interessen richten und auf denen er die größten Möglichkeiten der Selbstentfaltung hat. Wem es unter solchen Verhältnissen darum ginge, auch weiterhin ordentlich Kohle zu machen, dem stünde dieses ja frei: der Zuverdienstmöglichkeiten gäbe es weiterhin zuhauf.

Grundeinkommen für die Bürger ließen sich in Staaten, die eine ähnliche Wirtschaftsstruktur wie Deutschland haben, bei gutem Willen und
etwas Nachdenken über das Procedere schon ermöglichen. So sehen es wohl auch die zahlreichen Unterzeichner einer ePetition, die nach meinen Informationen noch am Abend des 17.02., des Tages, an dem mich die entsprechende Nachricht erreichte, in Berlin eingehen musste. Da der Server nicht mitspielte, habe ich als Beteiligter in der Angelegenheit die entsprechende Mitteilung dorthin via Fax übersandt.

Der Boulevard, der auch in unserem Ländle für die breite Masse den Ton vorgibt und dazu auch noch für ein permanentes Hintergrundrauschen sorgt, wird sich hüten, derartige Themenstellungen ernsthaft aufzugreifen. Denn dann bestünde ja die Gefahr, dass die Interessen der Öberen in diesem unseren Ländle hinterfragt werden. Stattdessen versorgt er - und ihm folgend dann auch die seriösere Presse - die Öffentlichkeit mit Belanglosigkeiten jedweder Art.

"Hollywood trägt schulterfrei": so wurde der vorstehend erscheinende Bericht über den modischen Auftritt verschiedener weiblicher Stars anlässlich der jüngsten Oscar-Verleihung betitelt. Zu finden auf der Seite "Welt im Spiegel". Die mit solcherlei Nonsens der Öffentlichkeit einen solchen, allerdings recht blind erscheinenden vorhält. Die Autorin schildert darin schon fast inbrünstig all die Feinheiten, durch welche sich ihr jeweiliges Outfit auszeichnet - und versteigt sich sogar dazu, von dem "dramatischen Faltenwurf" der Garderobe von Marisa Tomei (44) zu reden. Schön, dass die Handlanger und Apologeten dieses verkommenen Systems durch dergleichen zumindest eine Ahnung davon vermitteln, welches Wahnsinnskarussel sich in unseren Breitengraden eigentlich dreht.


Diesem Wahnsinn gegenüber bzw. überwiegend durch ihn generiert, steht die Bedürftigkeit der Menschen in anderen Breitengraden. Die sich nicht den Luxus gönnen können, ihre Zeit mit der Zuschaustellung und der Bewunderung irgendwelcher modischer Accessoires zu verbringen. Ihnen eine Perspektive bieten wollend, ist Auma Obama, die Schwester des amerikanischen Präsidenten angetreten. Unter dem Motto: "Sport ist unser Köder". So wird sie, Kenianerin, promovierte Germanistin, Besucherin der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin - und eine Zeitlang dort auch Lehrkraft in der Erwachsenenbildung, in der jüngsten FAS-Ausgabe zitiert. Womit sie die Motivationsarbeit meint, die sie bei ihrer Koordinierungstätigkeit im Rahmen der Hilfsorganisation Care International leistet - im Zusammenwirken mit 35 anderen Organisationen.

In dem mit ihr geführten Interview heißt es: "Was macht dieses Projekt besonders? - Sie [die Organisationen] konzentrieren sich auf unsere Zukunft: die Kinder. In Kibera, einem Slum in Nairobi mit 1,2 Millionen Menschen , arbeiten 30 unserer Trainer mit fünftausend Kindern. Die Hälfte der Bevölkerung Kiberas sind Kinder und Jugendliche. Und Kibera ist nicht der einzige Slum. Manchmal überwältigt mich die Größe der Aufgabe. - Was meinen Sie mit sozialem Wandel? - Man soll aufhören, auf die afrikanischen Länder zu schauen und zu sagen: Dort ist Armut, und wir aus dem Westen kommen und helfen. Es gilt, den jungen Leuten zu zeigen, dass sie nicht Opfer sein müssen. Mit ein bisschen Hilfe können sie aus eigener Kraft etwas werden. Es geht darum, ihnen eine Richtung zu zeigen, ihnen einen Weg zu eröffnen."
Eröffnen von Wegen: vonwegen! In unseren Breitengraden werden doch Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um es eben dazu nicht kommen zu lassen. Das fängt nicht erst mit der Unterversorgung der Schüler mit adäquat ausgebildeten Lehrkräften an - und hört auch noch nicht auf, wenn der Mensch den Weg ins Altersheim hinein hat nehmen müssen: auch dort steht im Endeffekt die Geldschneiderei im Vordergrund und wird ihm die Möglichkeit benommen, sein Leben so zu gestalten, dass ihm dabei das Bewusstsein erhalten bleibt, dass er etwas wert ist.

Genau dieses ist es letztlich, was der mongolische Schamane und Romancier
Galsan Tschinag meint, wenn er sagt: "Die Nomaden leben, die Deutschen arbeiten. Und nicht nur das: Sie schuften. Sie machen sich kaputt. Und sie bezahlen dafür mit Lebenszeit. Bei den Nomaden ist alles ein Spiel. Sie sind von Natur aus heiter. Wenn Sie bei uns auf dem Land einem Menschen in die Augen schauen, dann sehen Sie darin eine Flamme brennen." Dieses Statement ist zu finden in dem folgend eingeblendeten Post, und zwar dort in dem ans Ende gestellten Interview:

179 Erde - werde! (II.) Eine andere Schau der Realität als die durch Darwin initiierte. Oder: Einige Griffe in das Schatzkästlein religiöser Erfahrung

Apropos religiöse Erfahrung: Es gibt ein Gottesverständnis, welches sich auf der Vorstellung gründet, es sei die Leere und Weite der Wüste gewesen, die bewirkt habe, dass der Mensch im Grunde gar nicht an ihr vorbei konnte. Ich halte dagegen dafür, dass es absolut ausreichend ist, sich gedanklich von jeglicher Bewertung und jedem Dafürhalten freizumachen - in einer absoluten mentalen Stille -, um sich dem Absoluten nähern zu können. 

Einer Wesenheit, die uns als ihr mehr und mehr ähnlich werdend gedacht hat, welche Entwicklung aber in großem Stil nur einsetzen kann, wenn der Mensch die Möglichkeit erhält, sich frei zu entfalten. Und die ist eigentlich nur gegeben - und damit sind wir bei dem, was sich als die mit dem Grundeinkommen verquickbare teleologische Perspektive begreifen lässt -, wenn er von dem ständigen Bangen und Sorgen um seinen Broterwerb, von dem permanenten Planen- und Bewertenmüssen freikommt. Alles geboren aus der Angst, den Tag wegen mangelnder Nahrungszufuhr nicht zu überstehen.

"Im Schweiße Deines Angesichts sollst Du Dein Brot verzehren" heißt es zwar in der Bibel - gemeint ist damit aber nicht die enorme psychische Belastung, die allüberall mit der Beschaffung der Subsistenzmittel verknüpft ist resp. verknüpft wird. Sondern der körperliche und gedankliche Einsatz für die Verbesserung der Ertragsverhältnisse. Was alles zu der Hoffnung berechtigt, dass der "Homo sapiens" nach und nach wirklich zu der Weisheit findet, seine Gattungsgenossen nicht deshalb mit dem Entzug der Lebensmittel zu drohen - oder diese selbst zu beschädigen -, weil er so, um drei Ecken herum, an seiner Umwelt Rache für das eigene ungelebte Leben nehmen kann.
"Augen zu und durch": Das ist nicht nur immer wieder die Devise beim Fußballspiel. Die gilt vielmehr für die Art und Weise insgesamt, mit der die Zeitgenossen in ihren Verhältnissen sich einzurichten gehalten sind. Nicht zuletzt deshalb kann auch niemand die Flammen in ihnen sehen, die der interviewte Nomade bei seinen Landsleuten registriert haben haben will.
Könnten sich die Menschen - vorausgesetzt natürlich, das wirtschaftliche Potential in ihren Ländern gibt dieses her resp. wird so umorganisiert, dass sich ein Grundeinkommen darauf aufbauen lässt - auf eben dieses verlassen, dann ergäben sich unendlich viele Möglichkeiten, sich im Leben so einzurichten, wie sie es als für sich gemäß empfinden. Was absolut nicht beinhaltet, dass sie nur noch den Müßiggang pflegen würden.

Im Gegenteil: Ohne idealistische Überzeichnung wird man wohl sagen dürfen, dass ein jeder den Impuls in sich verspürt - der eine stärker, der andere schwächer -, sich kreativ mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen. Bestünden dazu mehr Möglichkeiten, würde der "Homo sapiens" nicht permanent und ganz perfide in den ihm gemäßen Möglichkeiten beschnitten, könnte ihm daraus ein Maß an Anerkennung und Wertschätzung zufließen, das ihm wesentlich mehr Befriedigung zu verschaffen in der Lage wäre als jede noch so hohe finanzielle Vergütung.

Was nicht heißen soll, dass diese nach der Einführung eines Grundeinkommens aus dem Katalog von Anerkennungsmöglichkeiten für das je indivduelle Schaffen gestrichen wäre: Die Menschen könnten sich intensiv einer Sache widmen, die sie als sich auf den Leib geschrieben wahrnehmen - und von daher dann die Begeisterung entwickeln, die letztlich auch ihre Augen entzündet. So, dass das Gegenüber sogar ein Brennen in ihnen wird registrieren können - so, wie es der Mongole Galsan Tschinag bei seinen Landsleuten registriert hat. 


Solange aber solch letztlich spirituell verankerte Lebensweise blockiert ist und der Mensch nicht zu seiner eigentlichen Berufung finden kann, um stattdessen pausenlos entwürdigt und übers Ohr gehauen zu werden, dafür dann nach Vergeltung trachtend: solange wird die Gesellschaft an all den Gebrechen leiden, die ihre gegenwärtige Verfassung bestimmen. Da können auch die wenigen Augenblicke, in denen auf spielerischem Terrain ein gewisser Ausgleich von all den Belastungen und Verformungen im Alltag stattfindet, kein Gegengewicht schaffen:







































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