








Dass die Systemprofiteure immer wieder bestens davonkommen und auch von den Gerichten geschont werden, hat man bis dato schon bis zum Überdruss mitbekommen. Wie demgegenüber vor eben diesen Gerichten der kleine Sünder dasteht - im konkreten Kaisers-Fall war es eine Kassiererin -, macht der nebenstehende Cartoon gut deutlich.


Grundeinkommen für die Bürger ließen sich in Staaten, die eine ähnliche Wirtschaftsstruktur wie Deutschland haben, bei gutem Willen und etwas Nachdenken über das Procedere schon ermöglichen. So sehen es wohl auch die zahlreichen Unterzeichner einer ePetition, die nach meinen Informationen noch am Abend des 17.02., des Tages, an dem mich die entsprechende Nachricht erreichte, in Berlin eingehen musste. Da der Server nicht mitspielte, habe ich als Beteiligter in der Angelegenheit die entsprechende Mitteilung dorthin via Fax übersandt.
Der Boulevard, der auch in unserem Ländle für die breite Masse den Ton vorgibt und dazu auch noch für ein permanentes Hintergrundrauschen sorgt, wird sich hüten, derartige Themenstellungen ernsthaft aufzugreifen. Denn dann bestünde ja die Gefahr, dass die Interessen der Öberen in diesem unseren Ländle hinterfragt werden. Stattdessen versorgt er - und ihm folgend dann auch die seriösere Presse - die Öffentlichkeit mit Belanglosigkeiten jedweder Art.
"Hollywood trägt schulterfrei": so wurde der vorstehend erscheinende Bericht über den modischen Auftritt verschiedener weiblicher Stars anlässlich der jüngsten Oscar-Verleihung betitelt. Zu finden auf der Seite "Welt im Spiegel". Die mit solcherlei Nonsens der Öffentlichkeit einen solchen, allerdings recht blind erscheinenden vorhält. Die Autorin schildert darin schon fast inbrünstig all die Feinheiten, durch welche sich ihr jeweiliges Outfit auszeichnet - und versteigt sich sogar dazu, von dem "dramatischen Faltenwurf" der Garderobe von Marisa Tomei (44) zu reden. Schön, dass die Handlanger und Apologeten dieses verkommenen Systems durch dergleichen zumindest eine Ahnung davon vermitteln, welches Wahnsinnskarussel sich in unseren Breitengraden eigentlich dreht.

In dem mit ihr geführten Interview heißt es: "Was macht dieses Projekt besonders? - Sie [die Organisationen] konzentrieren sich auf unsere Zukunft: die Kinder. In Kibera, einem Slum in Nairobi mit 1,2 Millionen Menschen , arbeiten 30 unserer Trainer mit fünftausend Kindern. Die Hälfte der Bevölkerung Kiberas sind Kinder und Jugendliche. Und Kibera ist nicht der einzige Slum. Manchmal überwältigt mich die Größe der Aufgabe. - Was meinen Sie mit sozialem Wandel? - Man soll aufhören, auf die afrikanischen Länder zu schauen und zu sagen: Dort ist Armut, und wir aus dem Westen kommen und helfen. Es gilt, den jungen Leuten zu zeigen, dass sie nicht Opfer sein müssen. Mit ein bisschen Hilfe können sie aus eigener Kraft etwas werden. Es geht darum, ihnen eine Richtung zu zeigen, ihnen einen Weg zu eröffnen."Eröffnen von Wegen: vonwegen! In unseren Breitengraden werden doch Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um es eben dazu nicht kommen zu lassen. Das fängt nicht erst mit der Unterversorgung der Schüler mit adäquat ausgebildeten Lehrkräften an - und hört auch noch nicht auf, wenn der Mensch den Weg ins Altersheim hinein hat nehmen müssen: auch dort steht im Endeffekt die Geldschneiderei im Vordergrund und wird ihm die Möglichkeit benommen, sein Leben so zu gestalten, dass ihm dabei das Bewusstsein erhalten bleibt, dass er etwas wert ist.
Genau dieses ist es letztlich, was der mongolische Schamane und Romancier Galsan Tschinag meint, wenn er sagt: "Die Nomaden leben, die Deutschen arbeiten. Und nicht nur das: Sie schuften. Sie machen sich kaputt. Und sie bezahlen dafür mit Lebenszeit. Bei den Nomaden ist alles ein Spiel. Sie sind von Natur aus heiter. Wenn Sie bei uns auf dem Land einem Menschen in die Augen schauen, dann sehen Sie darin eine Flamme brennen." Dieses Statement ist zu finden in dem folgend eingeblendeten Post, und zwar dort in dem ans Ende gestellten Interview:
179 Erde - werde! (II.) Eine andere Schau der Realität als die durch Darwin initiierte. Oder: Einige Griffe in das Schatzkästlein religiöser Erfahrung

Einer Wesenheit, die uns als ihr mehr und mehr ähnlich werdend gedacht hat, welche Entwicklung aber in großem Stil nur einsetzen kann, wenn der Mensch die Möglichkeit erhält, sich frei zu entfalten. Und die ist eigentlich nur gegeben - und damit sind wir bei dem, was sich als die mit dem Grundeinkommen verquickbare teleologische Perspektive begreifen lässt -, wenn er von dem ständigen Bangen und Sorgen um seinen Broterwerb, von dem permanenten Planen- und Bewertenmüssen freikommt. Alles geboren aus der Angst, den Tag wegen mangelnder Nahrungszufuhr nicht zu überstehen.
"Im Schweiße Deines Angesichts sollst Du Dein Brot verzehren" heißt es zwar in der Bibel - gemeint ist damit aber nicht die enorme psychische Belastung, die allüberall mit der Beschaffung der Subsistenzmittel verknüpft ist resp. verknüpft wird. Sondern der körperliche und gedankliche Einsatz für die Verbesserung der Ertragsverhältnisse. Was alles zu der Hoffnung berechtigt, dass der "Homo sapiens" nach und nach wirklich zu der Weisheit findet, seine Gattungsgenossen nicht deshalb mit dem Entzug der Lebensmittel zu drohen - oder diese selbst zu beschädigen -, weil er so, um drei Ecken herum, an seiner Umwelt Rache für das eigene ungelebte Leben nehmen kann.


Im Gegenteil: Ohne idealistische Überzeichnung wird man wohl sagen dürfen, dass ein jeder den Impuls in sich verspürt - der eine stärker, der andere schwächer -, sich kreativ mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen. Bestünden dazu mehr Möglichkeiten, würde der "Homo sapiens" nicht permanent und ganz perfide in den ihm gemäßen Möglichkeiten beschnitten, könnte ihm daraus ein Maß an Anerkennung und Wertschätzung zufließen, das ihm wesentlich mehr Befriedigung zu verschaffen in der Lage wäre als jede noch so hohe finanzielle Vergütung.
Was nicht heißen soll, dass diese nach der Einführung eines Grundeinkommens aus dem Katalog von Anerkennungsmöglichkeiten für das je indivduelle Schaffen gestrichen wäre: Die Menschen könnten sich intensiv einer Sache widmen, die sie als sich auf den Leib geschrieben wahrnehmen - und von daher dann die Begeisterung entwickeln, die letztlich auch ihre Augen entzündet. So, dass das Gegenüber sogar ein Brennen in ihnen wird registrieren können - so, wie es der Mongole Galsan Tschinag bei seinen Landsleuten registriert hat.
Solange aber solch letztlich spirituell verankerte Lebensweise blockiert ist und der Mensch nicht zu seiner eigentlichen Berufung finden kann, um stattdessen pausenlos entwürdigt und übers Ohr gehauen zu werden, dafür dann nach Vergeltung trachtend: solange wird die Gesellschaft an all den Gebrechen leiden, die ihre gegenwärtige Verfassung bestimmen. Da können auch die wenigen Augenblicke, in denen auf spielerischem Terrain ein gewisser Ausgleich von all den Belastungen und Verformungen im Alltag stattfindet, kein Gegengewicht schaffen:


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