Mittwoch, 10. September 2008

72 Benedict XVI./1: Briefadressat - über den Privatsekretär, Georg Gänsewein: In Sachen Vorschreiben von Glaubensvorstellungen











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Martin Cross.......................................Bredenbeck, den 09.09.08

Heiliger Vater,

zur Einstimmung in das, was im Folgenden Thema sein soll, vorstehend zunächst eine für unsere bescheidenen geistigen Ansprüche recht bezeichnende Äußerung. Womit ich natürlich nicht Ihre, aber auch nicht meine meine. Einfach mal so dahingesagt unter Gottes schönem Himmel von jemandem, der als Stern nicht an, sondern hier neben ihm steht. Aber zu Ihnen: In meinen Augen zu Recht beanstandet wird, dass man sich weigert, Sie so anzusprechen, aber keine Probleme damit hat, insbesondere den Dalai Lama so zu titulieren. Bei aller Reserve gegenüber amtskirchlichen Verlautbarungen und sonstigen Aktivitäten - die Sie im Worldwide Web jetzt schon dargestellt finden und zu der es demnächst hier wohl noch reichlich Material geben wird: Soviel Respekt sollte schon sein! Was nicht heißen soll, dass ich mit dem Status- und Exklusivitätsdenken, welches sich mit solcher Ansprache allzuleicht verknüpfen lässt, nicht meine Schwierigkeiten hätte.

Wenn Sie sich fragen, was ich mit dem vorangestellten Zeitungsartikel bezwecke, so werde ich mich dazu im Weiteren näher äußern. Hier sei vorerst nur das Statement gegen Ende der ersten Spalte erwähnt, welches da lautet: "Selbst denken ist in." Im Weiteren beabsichtige ich, meine Schwierigkeiten mit einem Statusgehabe eingehender darzustellen - dabei Argumentationsfäden religiöser, philosophischer wie auch naturwissenschaftlicher Art aufgreifend. Daraus dann - so hoffe ich wenigstens - einen einigermaßen haltbaren Argumentationsstrang wirkend. (Und dies, in Klammern sei's ausgeführt, obwohl mir zu Schulzeiten das entsprechende Verfahren bei den sogenannten "Besinnungsaufsätzen" ein Graus gewesen ist. So groß, dass ich beim Abitur nur mit einem Vierer in Deutsch davonziehen sollte. Welcher allerdings schon alsbald Benotungen mit "Eins Plus" entgegenstehen sollten, insbesondere in Geschichte und Pädagogik. Erzielt mit der Analyse völlig unterschiedlichen Veröffentlichungsmaterials. Die Bewertung der Examensarbeit in Geographie, meinem Leib- und Magenfach, bewegte sich unweit davon.)

Aber nicht die mittlerweile überstandenen Schrecken und auskurierten Defizite sollen hier Thema sein, sondern die Schrecken und Ärgernisse, die sich für mich - wie für jeden mit einem wenigstens etwas kritischerem Sehvermögen begabten Zeitgenossen - daraus ergeben, dass bei allzuvielen Vorgängen in der Welt einfach allzuviel Unvernunft mit im Spiel ist. Zumeist sogar noch systematisch gefördert durch Menschen, die ein vitales Interesse daran zu haben vermeinen, dass die möglichst nicht abgestellt wird.

Und Unvernunft ist das, was sich immer wieder gerade auch im kirchlichen Raum breitmacht - trotz solcher Anhaltspunkte, wie Sie sie wohl in Sachen "Divina Caritas" geliefert haben. Es muss doch Gründe dafür geben, dass, wie ich noch soeben zum Umfeld eines Treffens von Gospelchören hier in Hannover lese, der Gospel sich wohl als Kitt für das marode Gebäude Kirche mit ihren leeren Ritualen und leeren Bänken darstellt! Da hat sich - an einem konkreten Fall, der Erlöserkirche vorgeführt - allein deshalb eine Schließung vermeiden lassen, weil die Menschen über den Gospelgesang wieder zu ihr zurückgefunden haben:

68 Singen (u.a.m.) als Remedium vieler Übel: Das Gegenbild zu einer erstarrten Gesellschaft/15


Um den Kernpunkt gleich an einer Erfahrung aus dem persönlichen Erlebensbereich vorzustellen und an ihm festzumachen: Bevor ich in der Nacht vom 16. auf den 17.02.06 via Ruhegebet (vgl.
http://www.peterdyckhoff.de/) in die Meditation eingestiegen bin, war für mich das örtliche Stehcafé bei NP und dem Bäckerladen so gut wie inexistent. Hatte ich es doch gerade mal überhaupt soeben wahrgenommen. Unmittelbar nach diesem Datum mit der für mich sehr erfüllenden Meditationssitzung wurde besagtes Café aber mit einem Schlage ein jeden Tag von mir aufgesuchter Ort. An welchem ich mich gerne, manchmal über mehr als zwei Stunden hinweg, mit den verschiedensten Ortsbewohnern über Gott und die Welt austauschen konnte. Sehr oft ganz lange nur zuhörend. Oder immer auch mal wieder einfach nur Unsinn verzapfend.

Will sagen: Es braucht die Erfahrung der Ruhe und der darin dann möglichen Begegnung mit der Transzendenz, um auf seine Mitmenschen so zugehen zu können, wie es ihnen gemäß ist - nämlich mit dem Gedanken und dem Gefühl der Verbundenheit. Solche Erfahrungen und solche Einstellung können bei dem, was insbesondere in der katholischen Kirche so abzugehen pflegt, einfach nicht zustandekommen. Was, entschuldigen Sie bitte dieses harte Wort, einfach zuviel mit Budenzauber zu tun hat.

Wenn ich die Worte der Mutter Teresa über ihre innere Leere, die Beziehungslosigkeit zu Gott und ihren Zweifel in mir nachklingen lasse - unlängst bei einem der ganz seltenen Fernsehempfänge wahrgenommen -, dann weiß ich, wieso Soeur Emmanuelle, ihr französischer Counterpart, zu folgendem Statement gelangt - wiedergegeben in der FAS 34/08: "Welch ein Leiden, über all diese Jahre, welche Einsamkeit und Folter." Dann glaube ich aber auch zu wissen, dass ganz, ganz viele Funktionsträger in den Kirchen sich im Grunde ähnlich outen müssten, dies aber nicht tun, weil sie vermeinen, es lebe sich ja ganz gut mit dem Anschein, den sie erwecken. Es war erschreckend, zu erleben, wie eine Frau, von der Öffentlichkeit besonders geschätzt wegen ihrer vermeintlich aus Liebe erwachsenen Tätigkeiten auf sozialem Terrain, im Endeffekt, vor sich ganz ehrlich, all ihr Tun eigentlich nur als Maske bezeichnen konnte. Der fragliche Zeitungsbeitrag stand übrigens unter dem Titel "Die Rebellin". Ein Zug, der mir die Soeur Emmanuelle sehr sympathisch macht.

Um auf meine Meditationserfahrungen zurückzukommen: Schon bald nach besagtem Einstieg habe ich es gelernt - zunächst mehr von der TM denn von einer irgendwie gearteten Glaubensvorstellung ausgehend -,
allmorgendlich etwa a) den Obdachlosenpriester und Kirchenkritiker Abbé Pierre, b) den indischen Weisen und Meister Maharishi Mahesh Yogi, sowie c) etwa auch den ebenfalls kirchenamtsfernen Frère Roger als Heilige anzusprechen. Vor einer gewöhnlich ganz langen Phase absoluter mentaler Stille - dem "Bad im Meer der Ruhe", wie ich es seit Längerem zu bezeichnen pflege. Auch heute in der Frühe wieder verging dabei eine Stunde wie im Fluge. Die Mutter Teresa hätte bei solcher Übung das belebende Moment erfahren können, welches mit ihr verquickt ist - so dann, selbst gestärkt, anderen wirklich so begegnen könnend, dass daraus noch ein Mehr an Erfüllung für alle an der Begegnung Beteiligten hätte fließen können. Im Einzelnen möchte ich zu den drei genannten Personen resp. ihrem Gedankengut Folgendes festhalten:

ad a) dass mir das Buch dieses außergewöhnlich agierenden Menschen mit dem Titel "Mein Gott, warum?" nicht von ungefähr in die Hände gelangt ist. Insbesondere wohl deshalb nicht, weil seine Ausführungen sich zu schätzungsweise 90 % mit dem decken, was mir in glaubensmäßiger Hinsicht so vorschwebt. Etwa, wenn er Folgendes - natürlich von mir besonders fett unterstrichen - feststellt: "Ich bin wenig geneigt, die ganze Geschichte mit der Erbsünde zu glauben." Oder, dass die Genesis nicht im Sinne eines Reports zu tatsächlich Geschehenem zu verstehen sei, sondern nur das fundamental Gültige in der Beziehung von Gott und Mensch mit dessen Streben nach Eigenständigkeit und den dann daraus folgenden Zerwürfnissen darstellen wolle. Den Punkt Erbsünde finden Sie übrigens etwa auch festgehalten in folgendem Post - nachstehend ebenfalls unter "Posts mit Zentralcharakter" aufzurufen:

71 Brief an einen engagierten Baptisten. Einschließlich des Echos - eines D'accord


Besagter französische Staatsbürger wurde übrigens immer wieder zu dem unter seinen Landsleuten beliebtesten Landsmann gekürt - solange, bis er darum bat, nicht mehr in die entsprechende Liste aufgenommen zu werden. Auch wenn Sie innerlich Blockaden gegen ein Gedankengut wie das vom ihm vorgestellte aufgebaut haben werden: Sie sollten vielleicht doch einmal über diese Barrikaden hinweg- und in das Büchlein hineinschauen.


ad b) möchte ich vor allem auf das Konzept des "FELDES ALLER MÖGLICHKEITEN" zu sprechen kommen, welches dieser indische Weise in über 50 Jahren eines ungemein segensreichen - und auch nachhaltigen! - Schaffens in die Welt hat hineintragen können. So, dass sich jetzt genügend Menschen finden, die dieses Konzept mit all seinen positiven Auswirkungen für den Weltfrieden weitertragen können. Über das fragliche Feld kann ich mich immer denn mal wieder mit meinem Freund austauschen, der seit jetzt 35 Jahren dem entsprechenden Gedankengut verpflichtet ist und die TM praktiziert. Ich nehme an, Sie kennen dieses Kürzel. Dieses Konzept ist im heute indischen Raum in einer Abertausende von Jahren währenden Tradition weitervermittelt worden, das gesamte Werden und die ihm zugrundeliegenden, naturgesetzmäßig verankerten Wirkmechanismen erfassend und darstellend.


Dieses Konzept läuft 1.) zunächst vielleicht mehr allgemein gesehen, letztendlich, losgelöst von jeder fixen Glaubensvorstellung, auf Dreierlei hinaus: a) dass der Ausgangspunkt alles Seienden der Klang ist; b) dass im Grunde alles eins ist - und dass von daher der Mensch bei entsprechender Wahrnehmung, in diesem Felde stehend, sich auch seinen Zeitgenossen verbunden weiß. Und c) dass der Mensch dazu bestimmt ist, gerade auch während seiner irdischen Existenz Erfüllung und Glückseligkeit zu erfahren - dabei aber in aller Regel in der falschen Richtung danach suchend. Nichts anderes hat nach meinem Dafürhalten Jesus mit den Worten gemeint: "Dein Reich komme!" Die Verlagerung des entsprechenden Geschehens auf einen St. Nimmerleinstag in ein Jenseits hinein basiert auf einer schlichten oder aber sogar absichtsvollen Fehlinterpretation. An welcher, überwiegend aus Gründen der Positionssicherung, unbedenklich festgehalten wird. Aus eben solcher Fehleinschätzung und solchem Verteidigenwollen von Vorteilspositionen heraus kommt es doch dazu, dass sich nicht nur in unseren Breiten die Systemverlierer mehren, von denen nebenstehend die Rede ist. Sowie dazu, dass das von Jesus in die Welt getragene Gedankengut so wenig verfängt - und der Kirche nur noch sehr, sehr wenig Glaubwürdigkeit zugeschrieben wird. Aus welcher Misere auch kein Heiligkeitsanspruch herausführt.


 

Gerade aus der Wahrnehmung des Einheitsaspektes heraus hat die quasi unerschöpfliche Liebesfähigkeit sich nähren können, die der vorstehend genannte Obdachlosenpriester an den Tag gelegt hat - anders als Mutter Teresa sich aber eben nicht hinter einer Maske verbergen müssend. Der erklärtermaßen immer nur zu dem "ICH BIN" zu beten pflegte, dabei etwa auch formulierend: "Da DU BIST, will auch ich sein!"


Das fragliche Konzept wird 2.) in den Naturwissenschaften zunehmend postuliert und auch in seinen Auswirkungen nachvollziehbar dargestellt. So beispielsweise von dem Arzt DEEPAK CHOPRA, aus dessen Buch "Unconditional Life - Mastering the Forces that Shape Personal Reality" Sie nachstehend einige Zitate**** finden werden. So etwa auch von dem amerikanischen Regisseur David Lynch - vgl. http://www.davidlynchfoundation.org/ , dessen Wirken sich in folgendem Post näher dargestellt findet:

54 Der Weise Maharishi Mahesh Yogi stand auf dem Nährboden der Kosmischen Intelligenz - einer in Abertausenden von Jahren immer von Meister.......

Gerade in den Naturwissenschaften gelangt man zunehmend dazu, die Naturgesetzmäßigkeiten einem EINHEITLICHEN FELD zuzuschreiben, von dem her alle Vorgänge auf diesem Erdenrund sich besser erfassen und verstehen lassen sollen. In neuester Zeit ist etwa im Bereich der Quantenphysik das Verhalten von "verschränkten Teilchen" studiert worden, die über große Entfernungen hinweg registrieren können, was mit dem jeweils anderen gerade passiert resp. in welchem Zustand es sich befindet. So jedenfalls zu finden im Wissenschaftsteil einer neueren Ausgabe der FAS, in der von Signalübertragungen mit dreißigfacher Lichtgeschwindigkeit die Rede ist.


Dieses Konzept entspricht 3.) weitestgehend auch den im katholischen Raum gepflegten Vorstellungen - hier gemeint insbesondere die Forderung, sich kein Bild von Gott zu machen wie auch, und dies sei hier besonders hervorgehoben, der Vorstellung eines liebesfähigeren Menschen ("Ziehet den neuen Menschen an").
Auch wenn der Cousin meiner Tochter anlässlich ihrer Hochzeit als Priester zum Thema 'Liebe' kommentierte, selbst der Apostel Paulus habe nicht sagen können, was es eigentlich mit der auf sich habe, immer nur "herumeiernd" mit oder bei dem, wie sie sich äußere: Es gibt Möglichkeiten, sich diesem Phänomen sowohl verstandes- wie auch gefühlsmäßig nachvollziehbar weiter anzunähern.

Ich glaube es Ihnen, der Sie sich ja über die göttliche Liebe ausgelassen haben, wie auch einer breiteren Öffentlichkeit gegenüber, folgendermaßen auf den - immer noch vorläufigen - Punkt bringen zu dürfen: Das ICH BIN, zu welchem Abbé Pierre gesprochen hat, hat als Initiator der "Creatio Continua" alles mit Impulsen dahingehend ausgestattet, dass eine ganz große Vielfalt zustandekommt (der "göttliche Funke", der in allem liegt). Die aber in sich zugleich die Tendenz in Richtung zunehmender Einheit in sich schließt. Welche als Verbundenheit von Mensch zu Mensch besonders in Erscheinung tritt - aber auch von Mensch zu übriger Kreatur. Warum, glauben Sie wohl, drücke ich jetzt den beiden mir von meinem Jüngsten aus einer Zwangslage heraus überlassenen und nach meinem Empfinden ungemein ausdrucksstarken, sehr individuell agierenden und permanent als außerordentliche Bereicherung erfahrenen Karnickelzwergen allmorgendlich ein ganz herzhaftes Küsschen auf ihre Schnuppernäschen?


Das vorstehend bezeichnete Feld will wahrgenommen werden - auch resp. gerade in seinen Möglichkeiten, die es dem Menschen bietet. Zu nichts Anderem ist Jesus meiner Auffassung nach in die Welt gekommen - und dazu, und hier stimme ich auch wieder mit Abbé Pierre überein -, uns von der sklavischen Bindung an unsere eigenen Interessen zu befreien. Wie auch von der zwanghaften Abwehrreaktion gegenüber allen, die sich - jedenfalls auf den ersten Blick - als böswillige Feinde darstellen.


ad c) will ich hier nicht viel mehr als die Frage stellen, weshalb es für einen Menschen, der weitaus mehr für den Frieden auf der Welt geleistet hat als die allermeisten, wenn nicht gar alle Päpste - oder gar ein Josef Maria Escriva, Gründer des die Kirchenmacht stützenden Opus Dei, dem solches zuteil wurde - nicht dazu kommt, dass er zur Ehre der Altäre erhoben wird. Stattdessen vor dem Altar zu Schwierigkeiten allein schon beim Empfang der heiligen Kommunion. Er - und beispielsweise auch ein Dietrich Bonhoeffer - sind für mich Heilige, auch wenn Letztgenannter mit dem Makel der falschen Denominationszugehörigkeit behaftet ist.


ad b) möchte ich ergänzen, dass die Rishis, die indischen Seher, einen aus dem Bereich des Unmanifesten rührenden Klang in sich wahrgenommen und ihn als wohltuend in der "Sprache der Götter", dem Sanskrit, an ihre Schüler weitergegeben haben. Dieser Klang wurde von den Pandits nachgesungen. Alles geschah über eine enorme Zeitspanne hinweg immer nur mündlich. Bis es eines Tages dazu kam, dass das in dem Gesungenen implizierte resp. sich ausdrückende Wissen in Buchstaben und Worten, also schriftlich festgehalten wurde. Im Veda, dem REINEN WISSEN. Dieser Klang entspricht dem, was unter Christen als "Im Anfang war das Wort" gehandelt wird. Diesem rezitierenden Singen wesensverwandt ist übrigens das der Sufis, die sich als Vertreter einer islamischen Friedensbranche immer wieder zusammenfinden, um der Sehnsucht nach Höherem in sich Raum zu geben. Nicht zu verkennen ist auch, dass die Negro Spirituals und der aus ihnen erwachsene Gospelgesang in dieser Tradition der Hinwendung zur Transzendenz stehen. Wenn oben von der "Sprache der Götter" die Rede war, so sollte man sich als Christ nicht an diesem Begriff stoßen.
Zwischenfazit: Das, was im kirchlichen Raum an Vorstellungen gepflegt wird, wie auch das, was in den Naturwissenschaften zunehmend zutage tritt, hat Übergänge in Fülle hin zu dem hier hauptsächlich vorgestellten Gedankengut. Welches, anders als in den Religionen, wie sie normalerweise den Menschen nahegebracht werden, den Vorteil hat, dass es zugleich Erfahrungsgut ist.


Ich glaube, dass solche ontologisch orientierten Aspekte wesentlich mehr zu einer Annäherung an das vorstehend angesprochene und etwa von CHOPRA näher beschriebene Feld beitragen und das Verhalten der Species humana positiver beeinflussen können, als irgendwelche eschatologischen Konzepte. Weil die mehr oder weniger nur Gedankenkonstrukte sind, die jeglichen Erfahrungsgehalts entbehren und zu nichts Positivem anstiften können. Wobei es doch gerade die Inspiration ist, die nicht nur den Zeitgenossen fehlt wie kaum etwas anderes. Eine Inspiration zu mehr Verbundenheit - und dadurch zu einem besser gelingenden Miteinander.

Auf dem Terrain der elektronischen Kommunikation sind gerade in jüngerer Zeit beachtliche Fortschritte in die bezeichnete Richtung hinein zu verzeichnen. Ich glaube, feststellen zu können, dass es zu solchen Fortschritten allein deshalb kommt, weil sie einer übergeordneten Maßgabe entsprechen - so, wenn etwa ein Bill Gates zur Entwicklung seines Windowskonzeptes inspiriert wird, oder der Mitarbeiter einer Firma darauf verfällt - es muss Anfang der 70er Jahre gewesen sein -, einen Nachbarcomputer mit Hilfe der Kennung @ eindeutig für den Zentralrechner im Hause zuordnungsbar zu machen. Ein in dieser Entwicklung liegendes Fernziel könnte ein Zustand sein, wie er vorstehend bei den miteinander verschränkten Teilchen der Quantenphysik skizziert worden ist. Mit anderen Worten: Das Internet eröffnet völlig neue Perspektiven für das Leben der Menschen, die im Hinblick auf die wohl allem zugrundeliegende Schöpfungsidee von wohl gar nicht zu überschätzender Bedeutung sind.


Kaum habe ich diese Zeilen festgehalten, da entdecke ich in der hiesigen Regionalpresse, der HAZ, den eingangs gebrachten Leitartikel. Welcher in der "Mitüberschrift" festhält: "Neuer Blick auf neue Medien". Dazu dann unter anderem bemerkend: "Die Zukunft aber, so behaupten immer mehr Medienforscher, gehöre dem spielerischen Zugang, der kreativen Mitgestaltung." Im Weiteren vermerkend, die Pop-, also die Massenkultur, "stelle inzwischen hohe Ansprüche an unsere kognitiven Fähigkeiten und verändere unser Gehirn zu unserem Vorteil". Und: "Die Front der Borniertheit bröckelt" - die in ihr immer nur ein "flaches Narkotikum...für zerstreuungshungrige Massen" sehen wollte, die "edukative Rolle" dieses Mediums verkennend, welche sich jetzt mehr und mehr entpuppe. Alles beispielhaft deutlich gemacht an dem neuen Computerspiel "Spore", welches "Millionen von Jugendlichen behutsam an die ethischen Fragen der Evolution" heranführe - "in einer Komplexität, die das deutsche Bildungsbürgertum dem von kurzatmigen Ballerspieldebatten beherrschten Genre Computerspiel bisher absprach." Abschließend - ebenfalls besonders deutlich markiert - die Feststellung: "Das Internet hat den Kanon der Möglichkeiten fast bis ins Unendliche erweitert. Alles geht sofort. Das stellt eine nie gekannte Herausforderung an unser Filtervermögen dar, an den 'inneren Scanner', der Wichtiges von Unwichtigem scheidet."











Seit dem bezeichneten Zeitpunkt habe ich mich daran gewöhnt, dass ich mit meinen Einschätzungen immer wieder richtig liege - resp. mit meinen Verlautbarungen einem sich abzeichnenden Trend entspreche, ihm in aller Regel sogar vorauseilend. Dies sei hier nur an zwei Beispielen deutlich gemacht. Bei den Zahlenreihen handelt es sich um die Aufsummierung zweier mit meiner Frau veranstalteter Scrabblespiele, in welchem es darum geht, Buchstaben, die mit möglichst hohen Zahlenwerten belegt sind, auf Feldern unterzubringen, die einen möglichst hohen Gesamtwert für das Wort erbringen, welches zu legen man sich entschlossen hat. Meine Prognose bei Spiel I.: "Ich glaube, es wird knapp, aber sicher." Die Prognose bei Spiel II. "Es könnte knapp für mich werden."

Aber es sind nicht nur solch spielerischen Belange, bei denen sich herausstellt, dass ich intuitiv richtig gelegen habe. Da sich mir gleich bei der ersten Begegnung mit dem jungen, im vorstehenden Bild erscheinenden Mann eine außerordentliche Lockerheit und Kommunikationsfähigkeit mitteilte, prognostizierte ich ihm, der auch an unserer Haustür angeklopft hatte, um Unterstützung für seine Wahl zum Bürgermeister der hiesigen Gemeinde zu finden, vor der Stichwahl ein Ergebnis von 65 %. Geworden sind es - für den jetzt jüngsten Inhaber eines solchen Amtes in Niedersachsen 68 %.

Hier sitze ich - mitten im Trubel von Hochzeitsfeierlichkeiten - zu nächtlicher Stunde eine kurze Auszeit nehmend. Jetzt in meinem Fotoarchiv mit der Kennung "moi-resting" versehen, aus welcher sich die Möglichkeit eines relativ schnellen Wiederauffindens ergibt. Bei diesem Anlass auch der Forderung einer Denkschule folgend, man möge beim Beten das Gesicht zum Himmel erheben, um so seine Verbundenheit mit der Transzendenz auszudrücken. Derer ich bei einem Vortrag im Kloster Via Cordis hier in Wennigsen mit dem Titel "Vom Anspruch des wahren Betens im Neuen Testament" gewahr geworden bin. Wie zufällig auch immer.

Nachdem ich etwa ein Jahr lang meditiert und eine Unmenge von Rundmails über Gott und die Welt mein Infolaber verlassen hatte, begann sich mit einem Mal die nebenstehend erscheinende Haltung "einfach so" zu ergeben. Was mich zu der wohl nicht als Überinterpretation zu wertenden Auffassung bringen sollte, dass in solchem Vorgang ein irgendwie geartetes Unterstützungsmoment implizit war resp. ist.

Nun könnte ich hergehen und aus solchem Geschehen den Anspruch herleiten, gewissermaßen auch "Ex Cathedra" zu sprechen - resp. zu schreiben, wie Sie, Heiliger Vater, es tun zu können beanspruchen. Aber nicht zuletzt deshalb, weil ich die Überhebung als Ursünde des Menschen zu begreifen gelernt habe und jegliche Anmaßung von Übel ist, halte ich mich auch hier zurück. So, wie in den vier Chören, in denen ich jetzt singen darf - nachdem ich bei vier weiteren Chören wegen meiner voluminösen Bassstimme den Abschied habe nehmen müssen.


Soviel möchte ich allerdings hier festhalten: Meine Vorstellungen von einem gelingendem Miteinander gerade auch in der Glaubenswelt gehen, jedenfalls was das Gemeindeleben und die in ihm vermittelbaren spirituellen Aspekte, mehr in Richtung eines allgemeinen Priestertums – ohne dabei die sakrale Funktion der Priester in Frage zu stellen. Dies auch zumindest ansatzweise dem bereits erwähnten Brief an den Spiritus Rector der Baptisten in Wennigsen, einen Bäckermeister, zu entnehmen. Und etwa auch in Richtung der Berufung von Frauen in das Priesteramt. Weil sich nämlich aus keiner einzigen Bibelstelle eine valide Begründung dafür ableiten lässt, dass sie davon ferngehalten werden. Wobei noch nicht einmal dem Umstand Rechnung getragen zu werden braucht, dass die weiblichen Wesen auf diesem Erdenrund, etwas genauer besehen, sogar die besseren Menschen sind (so gerade in letzer Zeit des Öfteren zu vernehmen und mir etwa von meiner besseren Ehehälfte immer wieder recht überzeugend vorgeführt).

Im Internet habe ich Ihre eAdresse ausfindig machen können, und zwar folgendermaßen: benedictxvi@vatican.va. Woraus ich zwecks Gruppenbildung für mich das Kürzel "church-kakben" gemacht habe. Gerade auch was den Bereich der eKommunikation anbelangt, bin ich laufend eines Maßes an Unterstützung gewahr geworden, bei dem ich immer wieder nur erstaunt und für das ich nur dankbar sein kann. Nicht zuletzt hierin bewahrheitet sich für mich folgendes Statement: "Wer so sein Ego zurückzustellen lernt, hinter dem steht das Universum." Zu finden in dem Buch "Eine neue Erde - Bewusstseinssprung anstelle von Selbstzerstörung" von ECKHART TOLLE. Ich weiß nicht, inwieweit dieser Autor sich bei seiner Argumentation direkt auf den indischen Weisen bezieht, der der Welt nachhaltig eine spirituelle Erneuerung hat bringen können: an keiner Stelle taucht nämlich das Wort "Meditation" auf.


Vorstehend wie auch abschließend zeichne ich mit "Cross" - mir spontan von meiner Frau bei meinen ersten Gehversuchen auf lyrischem Terrain zugedacht, als ich sie nach einem Pseudonym gefragt hatte. Was vom Ansatz her eigentlich überhaupt nichts mit Religion zu tun hatte. Wie erst unlängst registriert - bei http://www.leo.org/ -, beinhaltet 'cross' neben ca. 60 weiteren Wortbedeutungen ein "Zuwider". Was es genau trifft - denn: Der ganze um mich herum veranstaltete Affenzirkus ist mir so zuwider, dass ich graue Haare darüber bekommen möchte. Wenn Sie die anderen Übersetzungen mit "ärgerlich", "entgegengesetzt", "in Widerspruch zu", "entgegentreten" , oder auch "quer schreiben" hinzunehmen, dann haben Sie den für meinen Ansatz gültigen Aussagegehalt einigermaßen komplett. Wobei mir gerade Letzteres, anders als im üblichen Sinne verstanden, recht treffend für das zu sein scheint, was ich mit der Schreiberei im Internet so betreibe. Wobei ich allerdings nicht bei dem Ärger stehenbleibe, sondern meine, auch durchaus im Verständnis handhabbare und praktisch umsetzbare Vorschläge unterbreiten zu können. Hiermit vorerst zu einem Ende kommen wollend, verabschiede ich mich mit einemGrüezi wohl

- resp. einem indischen "Namasté"
sprich: Grüß Gott in Dir -
Martin Cross
**** "The loss of spiritual experience, in both East and West, has shattered the higher aspirations of human life. 'All your suffering is rooted in one superstition,' a guru told his disciples. 'You believe that you live in the world, when in fact the world lives in you.' The ancient rishis went even further and declared that perfection in every area of life was sacrificed because the Pragya-Paradha, the 'mistake of the intellect' " [was wohl weitestgehend mit dem zu tun hat, was unter Christen als "Erbsünde" gehandelt wird].

The intellect's need to explore the world, which began in the remote past and reached its peak in modern times, eventually took us so far into the diversity of creation that the source of creation - our own awareness - was lost sight of. Inner experiences of bliss and infinite expansion, of complete freedom and boundless power, became 'mystical'. No one has such experiences as a matter of course; indeed, it seems to take years of meditation to get back to the state of of awareness where these experiences become remotely possible. By now, the hard reality 'out there' has become so compelling that spirit is allowed little if any power at all" (p. 214).
"I do not want to equate collective consciousness only with emotions and morality; rather, it is the mind we all share beneath the superficial layer of our individual minds. This shared mind creates our shared world. Therefore, the world is a map of all that people agree to be real, with the exclusion of all that they agree to be unreal. The reason, that seemingly impossible things are surfacing again in our culture after their long sleep is that our collective consciousness has agreed to let them in. A deep censoring mechanism is losing its power over us. When the censor is abolished altogether, there will be no limit to what can be allowed in, for at the level of the field, all possibilities exist in unmanifest form" (p. 232).

"The Berlin wall first had to come down inside people's awareness before it could come down physically" (ib.).
PS 1: Und weil dem einfach so ist und ich laufend etwas in der vorbezeichneten Richtung Liegendes erfahren darf, ist es mir einigermaßen schnuppe, wieviele Interessenten auf diesen resp. den Begleitblog stoßen. Oder sich melden. Oder mir Beifall zollen. Weil es in erster Linie darauf ankommt, etwas Neues anzudenken, damit, auf einer ganz subtilen Ebene, ein Umschwung in der allgemeinen Einschätzung einsetzen kann.
PS 2: Von einem evangelischen Diplomtheologen erfahre ich, dass es auch eine andere Übersetzung für das „…und führe uns nicht in Versuchung….“ des Vaterunsers gibt, welche da lautet: „….und führe uns in der Versuchung…..“ Was in meinen Augen mehr Sinn ergibt, nämlich dahingehend, der Versuchung zur Überhebung zu wehren – ein Moment, welches in allen Beziehungen immer wieder auftritt, gerade auch in der zu Gott hin.

PS 3: Es gilt, das Wort zu widerlegen, demzufolge "die Gewohnheit die stärkste Riesin der Welt" ist. Wobei man sich sehr wohl auf die den Gedanken innewohnende Kraft verlassen kann. Dabei aber nicht stehen bleibend, wage ich hier die Hypothese, dass noch mehr Veränderungskraft in den Impulsen liegen, die beim Nichtdenken, in der absoluten mentalen Stille, ausgegeben werden.





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