am 22.01.08 habe ich eine Mail auf den Weg bringen können, die als Eingangsmotiv 2 Radler zeigt, die mit ihren Vehikeln am Strand stehen und auf das Meer hinausblicken. Der Betreff: "Normalerweise sind wir mit einem Tandem on tour,.....(Annäherung an Grundgegebenheiten der Existenz 1 - 01/08):
... mein Freund und ich. Hier aber haben wir, weil's sich auf dem Strand mit dem schlecht fahren lässt, mal zu unserer Ersatzausstattung auf dem Anhänger gegriffen. Wie das bei einem Tandem halt so ist: Mal legt der eine sich mehr ins Zeug - gedanklich gesehen -, mal der andere. Die Übersetzungen, auf die wir unsere Kraft aufbringen, bewegen sich in schönem Gleichmaß - und von dort her gelangen wir auch zu einer sehr zufriedenstellenden Übersetzung der faktischen Realität hinein in tieferes Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen und Strukturen. Wir sehen uns beide auf dem besten Wege, der Essenz der ganzen Veranstaltung Universum, dem unter zig Deckschichten liegenden Wesentlichen in dem ganzen Getriebe um uns her, ein gutes Stück näherzukommen.
Hier machen wir gerade eine Rast. Unser Blick ist in die Weite gerichtet, geschärft durch die Erkenntnis, dass im Grunde alles Bewusstsein ist. Und dass alles aus diesem Bewusstsein fließt, aus der kreativen Intelligenz des Universums. Deren Teil auch wir sind. Dass wir, bei aller augenscheinlich begegnenden Individualität, nur Wellen, nur Oberflächenkräuselungen in einem riesigen Ozean sind. Der Russe Viktor Lewengarts, der sich nach dem 2. Weltkrieg sehr für die Völkerverständigung eingesetzt hat, hat in diesem Sinne etwas über die verschiedenen Nationalitäten ausgesagt, was mir sehr gefallen hat - und was ich bereits Ende vergangenen Jahres vorgestellt habe wie folgt: "....Aber nein, das sind Deutsche, schließlich bin ich in Deutschland. Aber wodurch unterscheiden sie sich von den Franzosen, Engländern, Italienern? Wahrscheinlich unterscheiden sie sich kaum. Die einen wie die anderen sind Blumen , die auf einer Wiese wachsen - Kamillen, Glockenblumen, Kornblumen, Veilchen. Unter der Erde verflechten sich ihre Wurzeln. Sie sind Teil eines von der Natur gewebten Teppichs. Pflückte man eine Kamille, verbliche das ganze Muster, verlöre seinen Glanz, bliebe nicht vollständig. Es würde etwas fehlen."
Da zu der Zeit der Veröffentlichung dieser Zeilen, so, wie ich sie in die Hand bekam, der indische Weise Maharishi Mahesh Yogi sich gerade erst anschickte, von den Höhen des Himalaya herabzusteigen und der Welt die ihm dort von seinem Meister Guru Dev vermittelte höhere Einsicht und tiefere Schau der Realität zu vermitteln, konnte der Russe sich bei seinen Äußerungen unmöglich auf das entsprechende Gedankengut beziehen. Weil aber Teil der kreativen Intelligenz und berührt von ihrem auf Weiterentwicklung, Harmonie und Fülle angelegten Impetus, und ihrem Wollen sich nicht verschließend - auch nicht durch die Begegnung mit einer erbitterten Feindschaft -, konnte er solches von sich geben.
Der Freund, dem ich diese Zeilen gerade telefonisch zu Gehör gebracht habe, berichtet, wieder mal so recht passend, von dem Vorhaben der jetzt am Niederrhein in einem ansehnlichen Domizil residierenden Gemeinschaft von fliegenden Meditationsausübenden, das miterworbene Land biologisch-dynamisch zu bebauen. Und sich dabei auch die Einsicht der vedischen Agrikulturkenner zunutze zu machen, dass Pflanzen wesentlich besser wachsen, wenn sie von den Pandits, den Studenten des Veda, seine Verse singend rezitierend, beschallt werden. Weil auch die aus dem Bewusstsein erwachsen, ja, Bewusstsein sind. Und dem Menschen auch wieder zu einem besser funktionierenden Bewusstsein verhelfen, dieweil er nicht zuletzt das ist, was er isst. Wenn der Homo sapiens sich unter solchen Voraussetzungen anschickt, aus einer ungemein begrenzten Weltschau heraus den Pflanzen via Gentechnologie das richtige Wachsen und den Zeitgenossen das richtige Essen beizubringen: dann kann man ihm eigentlich nur wünschen, dass er mit dem Finger auf das Verfehlte bei dem ganzen Projekt verweist - oder aber ihn nimmt, zum Halse führt und das Aufgenommene baldmöglichst auskotzt - denn bekommen wird es ihm allemal nicht.
Grüezi wohl alle miteinand
Martin Cross
Bredenbeck, am 22.01.08
PS - unter dem Bild des Kirchenbaus von Oscar Niemeyer in Brasilia, in dem es auch, wie gelegentlich zu berichten sein wird, zu einer Levitationserscheinung gekommen ist: Obwohl der Freund mit Kirche nicht allzviel im Sinn hat, weil er aus ihr so gut wie nichts an weiterführendem Gedankengut hat beziehen können, bereitet es ihm nicht die geringste Schwierigkeit, meine mehr im Christentum verankerten Vorstellungen zu akzeptieren und auf mögliche Übereinstimmungen in der Schau der Realität hin zu sichten.
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