Donnerstag, 14. Februar 2008

08 Der naturgesetzliche Aspekt des Gegründetseins im Reinen Bewusstsein

Unter dem Betreff "Es war ein langer Weg -.......(Der naturgesetzliche Aspekt des Gegründetseins im Bewusstsein als dem Reinen Sein - 02/08) und einem Foto, welches einen schnurgerade verlaufenden, langen Savannenweg wiedergibt, folgende Rundmail:


Zur Paradoxie des Menschseins
gehört das Überflüssige
als das Lebensnotwendige
Ortega y Gasset


.... heraus aus Afrika und hin zu dem Homo sapiens, so, wie er sich heute darstellt. Nach allem, was man bis dato meint, über seine Vorgeschichte herausgefunden zu haben, hat seine Wiege wohl auf dem schwarzen Kontinent gestanden. Vielleicht ja sogar am Startpunkt des vorstehend wiedergegebenen Weges. Zu Anfang waren die Verhältnisse für ihn wohl so eng - insbesondere durch das permanente Jagenmüssen, also die Beschaffung des Lebensnotwendigen -, dass es wenig Raum für die Befassung mit und die Ansammlung von Überflüssigem gab.

Gestern Abend habe ich, ausnahmsweise mal wieder den Fernseher benutzend, beim Warten auf die Maischberger-Sendung - die dann doch im Endeffekt wegen ihrer mich nicht weiter interessierenden Fragestellung ausgeschaltet werden sollte -, etwas herumgezappt. Dabei kam ich in eine Geschichte hinein, die sich mit einem Paparazzo befasste. Der war, wie seine Urahnen, auch pausenlos auf der Jagd - nur einer nach völlig Überflüssigem. Das Herumgehampel von irgendwelchen für bedeutend ausgegegebenen und von der Presse hochgeschriebenen Leutchen - die bei DSDS scharren ja noch in den Startlöchern einer fulminanten Karriere - hat mich zeitlebens auch nicht einen einzigen Augenblick lang interessieren können. Einfach, weil es total aufhaltsam ist, weil es zu nichts anderem führt als zu einem Mehr an Frustration. Die wiederum instrumentalisiert wird, um den Hunger nach noch mehr Ablenkung und noch mehr Befriedigung im Materiellen zu suchen.

Wen kann es denn, befragt er sich einmal allen Ernstes, wirklich interessieren, wie eine Diva ausschaut, wenn sie gerade aus der Toilettentür heraustritt? Nichtsdestotrotz: Vor ihr tummelten sich Scharen von Fotografen. Überallhin wurde da von einem in die Kunst des Fotoshooting eingewiesenen jungen Mann jedwede Person verfolgt, die beansprucht, das öffentliche Interesse fesseln zu können. Der begleitende "Meister" dabei etwa: Es müssen die angesagten Orte sein, an denen aufzuhalten sich lohnt, an denen man die erhofften Schnappschüsse machen kann. Und: Eine einfache Kamera mit Zoomfunktion tue es auch schon. Die könne, so wie er es vorführte, durch ein in die Wagenwand eines Kombi geschnittenes Loch gehalten, sensationelle Fotos von der gerade verfolgten Person liefern. Und die wiederum Geldbeträge von, in dem Zusammenhang angesprochen, 40 000 Euro. In dem Kombi hatte der Meister übrigens auch genächtigt, um nur ja nichts zu verpassen. Schön, dass ich bei dem Herumgezappe diese recht erhellenden Szenen nicht verpasst habe.

Ich frage mich, was denn an all diesen so monoman verfolgten Figuren überhaupt dran ist, dass sie ein solches Maß an öffentlichem Interesse auf sich ziehen. Menschlich Vorbildliches haben die doch zuallermeist überhaupt nicht abzuliefern. Entweder sie landen mal wieder in einer Entziehungsanstalt - oder sie inszenieren mal wieder einen ihrer "unterhaltsamen" Ehekräche. Oder laufen wieder mal auf einem roten Teppich herum, gierend danach, von Kameraobjektiven erfasst zu werden.

Nach meinem Dafürhalten ist es primär ihre Funktion als Projektionsfläche der Wünsche ihrer Zeitgenossen, die ihnen einen solchen Stellenwert zukommen lässt. Der einfache Otto Normalverbraucher braucht Ablenkung von seiner täglichen Misere und hofft, durch den Star in eine andere, eine bessere Welt geführt zu werden. Und, damit verquickt: sich mit ihm groß fühlen zu können. Um so, nur vom Ansatz und nur als Annahme bestehen bleibend und letztlich nicht in die Wirklichkeit überführbar, die zahlreichen Beschädigungen ausgleichen zu können, die er immer wieder erfahren hat. Was dann - wieder - dazu führen mag, dass alle Welt auf einen Spezi hereinfällt, der sein Geschäft der Ablenkung von den eigenen vitalen Interessen enorm gut versteht und, nur Meinungsmache betreibend, so etwas wie eine "Endlösung" in Aussicht stellt.

Und damit wären wir beim Kontrapunkt, beim Gegenbild zu dem, was immer nur darauf abstellt, das eigene EGO möglichst eindrucksvoll ins Spiel bringen zu können - und was letztlich auch die Basis für ein den Verhältnissen angemessenes Regierenkönnen darstellt. Dazu als Vorspann eine längere Passage aus der Schrift "Celebrating Perfection in Administration" des unlängst verstorbenen indischen Weise Maharishi Mahesh Yogi - unter der Überschrift "Because Everything Is Vedic, Everything Should Be What It Is" [Vedic meint das seit Ur-, Urzeiten tradierte Wissen um das alles in sich bergende reine Bewusstsein]:

"Everything should be Vedic, because if everything is Vedic, everything will be scientific, because Physics is Vedic; Chemistry is Vedic; Mathematics is Vedic; Physiology is Vedic - because the pure field of knowledge is Vedic - it is the transcendental expresssion of intelligence, beyond all space and time and the source of space and time, all science, all arts, all commerce - the source of everything.

For life to be lived free from mistakes it has to be lived with mathematical precision; it has to be Vedic because:
  • If everything is Vedic, everything will be mathematically precise;
  • If everything is Vedic, everything will enjoy vitality and support of the total potential of Natural Law;
  • If everything is Vedic, everything will be supported by the infinite organizing power of Natural Law;
  • If everything is Vedic, speed of achievement will be maximum;
  • If everything is Vedic, supported by the infinite organizing power of Natural Law, there will be no problems on the path to achieve the goal;
  • If everything is Vedic, the four supreme goals of life - Dharma, Artha, Kama, and Moksha - will be achieved by everyone, through his every action;
  • If everything is Vedic, the doer, or performer, will not be bound by the space-time boundaries of action; he will remain all the time growing in freedom from the binding influence of his actions because the dynamism of his activity will not be conducted by his limited individuality, but it will be administered by his unbounded Cosmic Intelligence. Just by virtue of his status, established in the silent witnessing quality of Purusha, all his activity will be upheld by the self-sufficient infinite organizing power of Prakriti (the ultimate total action principle) - his little individuality will be like a candle in the sunshine;
  • If everything is Vedic, then every thought, speech, and action will have its lively basis in the self-interacting dynamics of the Self - Atma; [Atem des Heiligen Geistes];
  • If everything is Vedic, then everything is real because everything is the expression of the Ultimate Reality - the Veda. It is total; it is holistic; it is specific; it is Cosmic; it is individual - it is in perfect attunement with the Cosmic Order of the universe - it is grounded in the intelligence that is total consciousness.

    As everything is made of Veda, everything is naturally Vedic; everything is real, and as such, everything is simple and complete. Complications and problems arise when something is not Vedic, when it is not natural, it is not simple and complete - only then complications arise."

    Ich habe in einer Vormail den Kulturhistoriker Manfred Osten erwähnt, und zwar mit seiner Aussage, maximal 15 Prozent unserer Wirklichkeitswahrnehmung kämen aus tatsächlicher Anschauung, der Rest seien "theoretische Konstrukte, Ideologien und Lebenslügen". Was sich dabei vor allem zum Tragen kommt, ist der Umstand, dass alle Welt auf der Suche nach Erfüllung ist - aber nicht weiß, wo und wie die gefunden werden kann. Jeder giert nach mehr und mehr - und hat eigentlich alles in sich. Nur: Er wird, weil dominante Figuren meinen, auf ihren eigenen Vorteil, auf die Bestätigung ihres EGO bedacht sein zu müssen, durch Vorgaben von außen, durch Ideologien davon abgehalten, zu sich selbst zu finden. Dazu mehr an anderer Stelle.


    Grüezi wohl alle miteinand
    Martin Cross

    *A. Frhr. Knigge

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