Ausprobiert: Dinner Cancelling – Hungern für die Gesundheit
Mit 22,5 ist mein Body-Mass-Index (BMI) genau in der Mitte des
Normalbereichs. Von Übergewicht bin ich damit weit entfernt, das ist mir
klar. Trotzdem hätte ich nichts gegen ein, zwei Fettpölsterchen
weniger. Es geht mir jedoch nicht nur ums Abnehmen:
Manche Ernährungswissenschaftler sind sich sicher, dass ein BMI an der
Untergrenze des Normalbereichs für optimale Gesundheit sorgt. Um diesen
BMI von etwa 20 zu erreichen, müsste ich ganze acht Kilo abnehmen. Ein
bisschen viel für meinen Geschmack, so wenig habe ich zuletzt vor der
Pubertät gewogen. Mit drei Kilo weniger auf der Waage wäre ich schon
mehr als zufrieden. Dafür, beschließe ich, muss es reichen, für die
nächsten zwei Monate das Abendessen an den meisten Tagen der Woche
wegzulassen und ansonsten ganz normal zu essen. Eine nicht ganz
zielführende Methode, wie sich noch herausstellen wird.
Wenn nur der Futterneid nicht wäre! Aber der fressfreie Abend zeigt schnell angenehme Seiten: Ich habe beim Zubettgehen zwar leichten Hunger, schlafe aber trotzdem weit besser als nach einem späten Abendessen. Schon am ersten Morgen fühle ich mich schlanker und – was mich wundert – ich habe mehr Energie. Somit hat Hunger auf mich tatsächlich mehr positive als negative Auswirkungen. Natürlich nur deswegen, weil der Verzicht zeitlich begrenzt ist.
Um das Überleben zu sichern, schaltet die Zelle in Zeiten des Mangels auf ein Selbstreinigungsprogramm um: Sie frisst Überflüssiges und potenziell Krankmachendes auf und hält den Körper dadurch intakt. Dabei kommt es vermutlich nicht darauf an, welche der täglichen Mahlzeiten weggelassen wird: "Es ist unklar, welche Bedeutung es für den Stoffwechsel hat, ob man früh oder spät isst. Darüber gibt es wenig Daten", meint Pfeiffer. Die entscheidende Rolle spielt also die verringerte Kalorienzufuhr im Allgemeinen.
Einen beeindruckenden Nachweis für deren positive Effekte liefern die
Mitglieder der "Calorie Restriction Society" (Gesellschaft für
Kalorienrestriktion) in den USA. Sie bleiben bis zu 20 Prozent unter dem
konventionell empfohlenen Kalorienbedarf und liegen mit einem BMI von
etwa 20 im unteren Normalbereich. Wie gesund das ist, zeigen
Untersuchungen: Die Mitglieder haben im Vergleich zu Menschen mit einem
BMI von 25 (obere Grenze des Normalbereichs) einen niedrigeren
Cholesterinspiegel, einen niedrigeren Blutdruck und eine höhere
Insulinempfindlichkeit. Genau diese Parameter entscheiden über viele
Krankheiten wie Atherosklerose, Diabetes oder
Krebs und verschlechtern sich bei Übergewicht enorm.
Doch jeden Morgen macht sich die Askese ein bisschen bezahlt, dann nämlich, wenn die Waage weniger anzeigt als am Tag zuvor. Ein linear steigendes Wohlgefühl bleibt trotzdem aus. Die Tage, an denen ich aufs Abendfasten pfeife, sorgen für zackige Ausreißer auf der Waage.
Es geht also nur laaaangsam bergab mit meiner Körpermasse. Die idealen, wenn auch nie wirklich angestrebten acht Kilo rücken in unerreichbare Ferne. Vielmehr fällt die Bilanz weit enttäuschender aus: Nach zwei Monaten bin ich gerade mal ein Kilo leichter, dafür aber ein bisschen schlauer. Ich habe gelernt, dass man durch Dinner Cancelling nur mit eiserner Disziplin schnelle Diäterfolge erzielt. Das ist nichts für mich.
Trotzdem macht sich ein neues Körpergefühl breit: Es tut gut, Hunger einfach mal auszuhalten. Genialer Nebeneffekt: Essen wird wieder zu etwas Wertvollem, ein einfaches Mahl zum Hochgenuss. Auch schaffe ich es immer öfter, die Gabel beiseitezulegen, bevor ich fast platze. Dabei kommt vielleicht kein BMI von 20 heraus. Dafür kann ich endlich wieder meiner abendlichen Lieblingsbeschäftigung nachgehen: Lecker essen und das am besten in netter Gesellschaft.
Lesen Sie auch den vorangegangenen Beitrag der "Ausprobiert"-Kolumne: Wie leicht ist Fleischverzicht?
Sie haben eine tolle Idee, welche Gesundheits- und Ernährungstipps, Fitnessgeräte oder Kurse unsere Redakteurin unbedingt ausprobieren sollte? Schreiben Sie uns an gesundheit@1und1.de.
So. Jetzt bin ich fast dort, wo ich hin wollte, meine Test-Jeans passen schon wieder, der Hosenbund ist noch ein bisschen knapp im Sitzen, aber das schaffe ich über den Sommer leicht. Dazu ein ebenso alter Trick, habe ich bei den WW in den 1990er-Jahren gelernt: als letzten Happen vor dem Schlafengehen (das kann sein, wann es will, bei mir ist es fast immer nach Mitternacht) etwas Protein plus ein wenig natürliche Säure (wird basisch umgewandelt), z.B. etwas Käse und eine Tomate. Gute Nacht und am Morgen sind bis zu 200 g weg, also 0,2 kg. Warum soll ich abends hungern, wenn's anders auch geht und vor allem viel angnehmer? Nur um mir gut vorzukommen? Quatsch.
Die einfachste Diät der Welt
Dinner Cancelling, auch Abendfasten genannt, ist simpel. Wichtig ist, dass zwischen dem Frühstück und der letzten Mahlzeit am Vortag mindestens 14 Stunden liegen. Vor 18 Uhr vertilge ich einen letzten Snack - meist Joghurt mit Obst. Ab 20 Uhr fängt mein Magen an zu grummeln, da helfen auch literweise Wasser nicht. Der leere Bauch ist aber nicht mein Hauptproblem: Schwierig ist Dinner Cancelling vor allem dann, wenn man verabredet ist. Klar, miteinander zu essen ist jetzt tabu. Doch auch die Getränkeauswahl ist verzwickt. Während meine Freunde Latte Macchiato, Schorle oder Bier schlürfen, fülle ich meinen Magen mit Tee.Wenn nur der Futterneid nicht wäre! Aber der fressfreie Abend zeigt schnell angenehme Seiten: Ich habe beim Zubettgehen zwar leichten Hunger, schlafe aber trotzdem weit besser als nach einem späten Abendessen. Schon am ersten Morgen fühle ich mich schlanker und – was mich wundert – ich habe mehr Energie. Somit hat Hunger auf mich tatsächlich mehr positive als negative Auswirkungen. Natürlich nur deswegen, weil der Verzicht zeitlich begrenzt ist.
Weniger Kalorien, längeres Leben?
Prof. Andreas Pfeiffer von der Charité Berlin ist einer der Experten, die die Wichtigkeit des Hungerns für unsere Gesundheit erforschen. "Man weiß, dass die Lebensdauer beispielsweise von Würmern, Spinnen oder Mäusen verlängert wird, wenn man sie hungern lässt", erklärt er. Die positiven Effekte gelten ebenfalls für den Menschen - wenn dessen Lebensdauer auch nicht zwangsläufig erhöht wird: "Die Menschen werden durch Kalorienrestriktion wahrscheinlich nicht älter, aber sie sind gesünder", sagt Pfeiffer, der die Abteilung Endokrinologie, Diabetes und Ernährungsmedizin der Charité leitet.Um das Überleben zu sichern, schaltet die Zelle in Zeiten des Mangels auf ein Selbstreinigungsprogramm um: Sie frisst Überflüssiges und potenziell Krankmachendes auf und hält den Körper dadurch intakt. Dabei kommt es vermutlich nicht darauf an, welche der täglichen Mahlzeiten weggelassen wird: "Es ist unklar, welche Bedeutung es für den Stoffwechsel hat, ob man früh oder spät isst. Darüber gibt es wenig Daten", meint Pfeiffer. Die entscheidende Rolle spielt also die verringerte Kalorienzufuhr im Allgemeinen.
Traumgewicht? Fehlanzeige
Das Essen öfter mal ausfallen zu lassen, ist also gesund – anfangs aber extrem ungewohnt. Mir fehlt ein wichtiger Teil meiner Abendgestaltung. Aber gut, dann bleibt mehr Zeit für andere Dinge. Dinge wie die Steuererklärung oder den Anruf bei Oma zum Beispiel. Am Ende schaue ich doch nur fern und trinke. Nein, natürlich keinen Alkohol, der mir abends ebenso verboten ist wie alle anderen kalorienhaltigen Getränke. Ich trinke Tee, Tee, Tee - selbstverständlich ohne Zucker. Das ist das einzige Geschmackserlebnis – außer Zähneputzen –, das ich mir abends gönnen darf.Doch jeden Morgen macht sich die Askese ein bisschen bezahlt, dann nämlich, wenn die Waage weniger anzeigt als am Tag zuvor. Ein linear steigendes Wohlgefühl bleibt trotzdem aus. Die Tage, an denen ich aufs Abendfasten pfeife, sorgen für zackige Ausreißer auf der Waage.
Es geht also nur laaaangsam bergab mit meiner Körpermasse. Die idealen, wenn auch nie wirklich angestrebten acht Kilo rücken in unerreichbare Ferne. Vielmehr fällt die Bilanz weit enttäuschender aus: Nach zwei Monaten bin ich gerade mal ein Kilo leichter, dafür aber ein bisschen schlauer. Ich habe gelernt, dass man durch Dinner Cancelling nur mit eiserner Disziplin schnelle Diäterfolge erzielt. Das ist nichts für mich.
Trotzdem macht sich ein neues Körpergefühl breit: Es tut gut, Hunger einfach mal auszuhalten. Genialer Nebeneffekt: Essen wird wieder zu etwas Wertvollem, ein einfaches Mahl zum Hochgenuss. Auch schaffe ich es immer öfter, die Gabel beiseitezulegen, bevor ich fast platze. Dabei kommt vielleicht kein BMI von 20 heraus. Dafür kann ich endlich wieder meiner abendlichen Lieblingsbeschäftigung nachgehen: Lecker essen und das am besten in netter Gesellschaft.
Lesen Sie auch den vorangegangenen Beitrag der "Ausprobiert"-Kolumne: Wie leicht ist Fleischverzicht?
Sie haben eine tolle Idee, welche Gesundheits- und Ernährungstipps, Fitnessgeräte oder Kurse unsere Redakteurin unbedingt ausprobieren sollte? Schreiben Sie uns an gesundheit@1und1.de.
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Alle News vom: 12.
Juli 2013
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getintouch
Donnerstag, 18.07.2013, 15:42 Uhr Da hat jemand in den Spiegel geguckt :-))))))))))) -
getintouch
Montag, 15.07.2013, 07:37 Uhr "soll ja sogar Zeitgenossen geben, die den Nährwert (?) eines Stück Schokolades über den einer Banane stellen" Ach "Fitter", hier für dich nochmal, denn du hast es offensichtlich nicht verstanden: http://www.t-online.de/lifestyle/abnehmen/id_12915566/zucker-so-viel-zucker-enthalten-lebensmittel-wirklich.html Klicke auf "Zu den Fotos" oder gehe gleich auf Bild 3. Falls du lesen kannst, liest du da "Eine Banane schlägt mit rund elf Stück Zucker zu Buche, wenn der Fruchtzucker in Würfel umgerechnet wird." Der Nebensatz "wenn der Fruchtzucker in Würfelzucker UMGERECHNET wird" ist doch eigentlich für Intelligente zu verstehen, oder? Damit sagt KEINER was gegen den Nährwert einer Banane, das mit dem enthaltenen (UMGERECHNETEN Stücken Würfelzucker) bleibt trotzdem eine TATSACHE, auch wenn du das für dich negieren willst. Iss mal ein Stück Schoki, vielleicht wirst du dann ausgeglichener, hm? :-))) Im übrigen es ist mittlerweile allen bekannt, dass du vor deinem geistigen Auge nur neben dir "Unwürdige" siehst. Da all diese User aber alle besser als du wissen, wie sie aussehen, ist deine eingeschränkte Vorstellungsgabe nicht von Belang, hm? :-))) So - und nun lass dir deine Nani nicht vermießen, trotz der 10 Würfelzucker, ich hatte meine auch schon, wie jeden Tag. -
FIT1
Sonntag, 14.07.2013, 17:37 Uhr Abends Kohlenhydrate essen ist ganz schlecht! Denn Kohlenhydrate hemmen das Regenerationshormon (auch Wachstumshormon), welches nachts aktiv werden würde - sofern man ihm die Gelegenheit dazu gibt. Krankheiten und vorzeitige Alterung werden vom Kohlenhydratkonsum gefördert. Abends Kohlenhydrate (Brot, Nudeln, Kartoffeln, Obst, Mehlspeisen, Süßwaren, Limo usw.) zu essen hat nur einen Vorteil: Man wird schnell müde und schläft gut ein. Aber für die Gesundheit hat es nur Nachteile. (S.11, Cielo 333) ============================= selten so gelacht :-))) seit wann wird man schnell müde, wenn man abends Obst ißt ?? und den unfug von "keine Kohlenhydrate am Abend" verbreiten auch nur diejenigen, die tagsüber nicht genügend Energie verbrennen.......... soll ja sogar Zeitgenossen geben, die den Nährwert (?) eines Stück Schokolades über den einer Banane stellen :-)))))))))))) die möchte ich sehen wie dir aussehen.......NEIN, doch lieber nicht :-).....ich kann's mir vorstellen. -
Puma1949
Sonntag, 14.07.2013, 14:03 Uhr Hi, Girls, hier kommt die nächste Joghurt-Tante! Aus Bio-Vollmilch vom Bauern (ja, richtig, ca. 6% Fett) und guuuuuuuuuuuuuuuut! Am liebsten mit einem Stück Vollkorn-Gebäck, schön frisch, und sonst nix. Auch mal mit Früchten, am liebsten Himbeeren, die kleinen Wunderkugeln überstehen die Tiefkühlung mit vollem Aroma. Ansonsten geht mir das Thema "Dinner Cancelling" allmählich auf die Nerven. Was habe ich davon, wenn ich in den Morgenstunden mit Hunger nahe am Schmerz aufwache? Nix. Eben. Da ist mir die Methode "Abends keine Kohlenhydrate" weitaus lieber und damit habe ich - bei ansonsten moderater, aber nicht asketischer Ernährung - seit Weihnachten 5 kg (bei meiner Zwergenlänge eine Konfektionsgröße) abgenommen.
So. Jetzt bin ich fast dort, wo ich hin wollte, meine Test-Jeans passen schon wieder, der Hosenbund ist noch ein bisschen knapp im Sitzen, aber das schaffe ich über den Sommer leicht. Dazu ein ebenso alter Trick, habe ich bei den WW in den 1990er-Jahren gelernt: als letzten Happen vor dem Schlafengehen (das kann sein, wann es will, bei mir ist es fast immer nach Mitternacht) etwas Protein plus ein wenig natürliche Säure (wird basisch umgewandelt), z.B. etwas Käse und eine Tomate. Gute Nacht und am Morgen sind bis zu 200 g weg, also 0,2 kg. Warum soll ich abends hungern, wenn's anders auch geht und vor allem viel angnehmer? Nur um mir gut vorzukommen? Quatsch.
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DonnaCarissima
Sonntag, 14.07.2013, 10:19 Uhr @cielo33: "@DonnaCarissima „Und all diese Aussagen stammen aus Kommentaren von Dir...“ Tatsächlich? Ich würde sagen, das ist schon eine sehr eigenwillige, verzerrte Interpretation auf Bildzeitungsniveau." ____________________ "Dem ein oder anderen könnte es auch gefallen, modisch dünn zu sein. Klar, warum nicht. Ich habe leider das konträre Problem." "15 Jahre vegetarische "vitalstoffreiche" Vollwertkost mit reichlich nativem Olivenöl haben mich todkrank gemacht oder zumindest nicht vital erhalten können." "Ich brauchte Jahrzehnte und schwere Krankheiten bis ich den Durchblick gefunden habe." "Ich bin nicht in der Lage, Sport zu treiben, und habe trotzdem 10% Gewicht abgenommen." ____________________ Das waren Deine Aussagen. Hier zum Vergleich nochmal die Zusammenfassung von Moorhuhn: "du bist stark übergewichtig, wurdest todkrank wegen olivenöl und mediterraner kost und hast mehrere schwere erkrankungen hinter dir. sport kannst du nach eigener bekundung nicht treiben." Und nun erkläre doch bitte mal, worin genau Du die "Verzerrung" siehst... -
getintouch
Sonntag, 14.07.2013, 10:08 Uhr @ Amo Ja, ich bin eine richtige Joghurt-Tante :-))))))) Ist einfach zu lecker.
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