Liest man sich die insgesamt 34 akribisch nachgezählten Versprechungen durch, die von den Reiseunternehmen gemacht und von dem Autor als unwahr entlarvt werden, dann fällt es zumindest den etwas helleren Köpfen unter dessen Lesern nicht schwer, jeglicher Verheißung zu misstrauen, die Gutes und Schönes an den Urlaubsorten verspricht. Leider ist es so, dass die Menschen, die schlechte Erfahrungen beispielsweise mit dem Service vor Ort gemacht oder etwa festgestellt haben, dass sich hinter dem Prädikat "landestypische Bauweise" nichts anderes als die Hellhörigkeit der genutzten Räumlichkeiten verbirgt, aus solchen Erfahrungen einfach nichts lernen wollen resp. können. Weil sie halt beschränkt sind und nicht über die mentalen Abwehrkräfte verfügen, die in dieser unserer beschissenen Gesellschaftsordnung so notwendig sind wie kaum etwas anderes sonst.
"Schlechte Lage ist kein Grund zur Kündigung" heißt es in der dpa-Meldung, die sich hier als Zweitveröffentlichung der in der HAZ gebrachten dpa-Meldung findet. Die entsprechende gerichtliche Entscheidung soll hier verdeutlichen, dass Urlauber, die etwas an ihrer Unterkunft, deren Umgebung oder was auch immer zu beanstanden haben, vor dem Richtertisch einen schweren Stand bei der Durchsetzung ihrer Interessen haben.
In der Bildunterschrift heißt es: "Lärm im Urlaub: Einen 'aufstrebenden Ferienort' kennzeichnen in der Regel viele Baustellen wie hier am Strand von Moraira an der Costa Blanca." Womit deutlich werden dürfte, dass es gute Gründe gibt, jeder noch so vertrauenerweckend klingenden Formulierung in den Werbeprospekten und -flyern zu misstrauen. Weil sie sämtlich auch immer die von dem Autor auch als solche bezeichneten Umkehrschlüsse nahelegen oder zulassen, die eigentlich jeden abschrecken müssten, der seine fünf Sinne noch beisammen hat.
Reisewillig ist auch Martin Cross immer wieder - allerdings beschränken sich seine Touren regelmäßig auf die nächste Umgebung. Da ist er mit seiner MobilCard 60Plus in den Öffis unterwegs - mal mit den verschiedensten Buslinien, mal mit der S-Bahn, mal mit der Stadtbahn. Immer dabei hat er jetzt die braune Umhängetasche, die er, egal wo er sitzt - wie hier gleich folgend, im Bus -, immer sorgsam hütet und darauf achtet, dass ihr kostbarer Inhalt (meist sind es die Notenmappen von einer oder zwei Chören, in denen er jetzt sängerisch aktiv ist) nur ja keinen Schaden nimmt.
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