Donnerstag, 23. Mai 2013

2174 Das Debakel mit der Euro-Hawk - Paradebeispiel für die ja auch in anderen Bereichen zum Tragen kommende staatliche Misswirtschaft.

Aus der Unzahl an Veröffentlichungen, die es in der jüngsten Zeit zu dem "europäischen Habicht" gegeben hat, wird an dieser Stelle eine aus der soeben erschienenen HAZ herausgegriffen. Dies, obwohl die Redaktion den Schaden, der dem Staat durch das Festhalten an dem Projekt bis dato entstanden ist, offensichtlich nicht ausreichend recherchiert hat. Steht doch allüberall zu lesen, dass es sich um einen Betrag in Höhe von 600 Millionen Euro handelt. Was man bei der HAZ aus weiß Gott welchen Gründen nicht registriert hat. Oder hat registrieren wollen. Dafür hat man in der Redaktion aber noch einen weiteren Skandal mitbekommen und darüber berichtet. Dessen Inhalt genau dem entspricht, was sich auf diese Kurzform bringen lässt: Wie in unseren Landen halt so üblich, haben die unverantwortlich handelnden Verantwortlichen wieder einmal alles darangesetzt, einem Konzern einen für ihn höchst lukrativen Auftrag zuzuschanzen - hier der Firma Heckler & Koch:
Wer etwas mehr in diesem Blog herumstöbert, der wird an allen Ecken und Enden auf Aussagen stoßen, die eben dieses sich als unverantwortlich darstellende Verhalten auf Seiten der Behörden und der sie anweisenden Regierung zum Gegenstand haben. Dabei wird absolut keine Schwarzmalerei betrieben, vielmehr wird das, was sich wie jetzt im Rahmen der Bundeswehr abspielt, mit der jeweils angemessenen Schärfe präzise herausgearbeitet. An dieser Stelle ist nachzutragen ein Begriff, der von einem Oberst der Bundeswehr in der Sendung "Berlin direkt" vom 26.d.Mts. in die Debatte über das Verhalten von de Maizière geworfen wurde - der Begriff "FEHLERKULTUR". Seine Feststellung: An ihr mangele es dem Militärwesen wie kaum etwas anderes. Soll heißen: Es passieren laufend Fehler, aber kaum je ist jemand in der Lage, angemessen mit ihnen umzugehen. Der Name des Obersts: Ulrich Kirsch.
  1. Ulrich Kirsch – Wikipedia

    de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Kirsch
    Ulrich Kirsch (* 4. September 1951 in Merzhausen/Ziegenhain) ist ein Oberst des Heeres der Bundeswehr und seit Anfang 2009 Bundesvorsitzender des ...

  2. "Das wird woanders fehlen" - Bundeswehrverband moniert ...

    www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/2109438/
    16.05.2013. Oberst Ulrich Kirsch, Bundesvorsitzender des Deutschen Bundeswehrverbandes (Bild: Deutschlandradio - Bettina Straub) ...
  3. [PDF]

    Ulrich Kirsch - DBwV

    https://www.dbwv.de/C125749F00276F82/.../$FILE/VitaKirsch.pdf
    Oberst Ulrich Kirsch. Bundesvorsitzender des Deutschen BundeswehrVerbandes e. V. Geboren am 04. September 1951 in Merzhausen/Ziegenhain in Hessen, ...

  4. Deutscher Bundeswehrverband

    www.dbwv.de/
    Bundesvorsitzender Oberst Ulrich Kirsch ... der Bundesvorsitzende des Deutschen BundeswehrVerbandes, Oberst Ulrich Kirsch: „Euro Hawk ist eine Geschichte ...

  5. Oberst Kirsch fordert Reduzierung der Unterschiede zwischen ...

    https://www.dbwv.de/C12574E8003E04C8/.../W297QJBX103DBWNDE
    15.05.2013 – Oberst Kirsch besucht Bundeswehr-Standort Torgelow · Zielgruppenbefragung ... DBwV-Vorsitzender Oberst Ulrich Kirsch bei der Anhörung im ...

  6. Kirsch: Bundeswehrreform hat Mängel - DBwV

    https://www.dbwv.de/C12574E8003E04C8/.../W297RC4S000DBWNDE
    16.05.2013 – Bundeswehrverbands-Chef Oberst Ulrich Kirsch fordert im heute.de-Interview grundlegende Verbesserungen. Hier gehts zum Interview auf ...
  7. Bilder zu ulrich kirsch oberst der bundeswehr

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  8. Kirsch: "Bundeswehrreform hat Mängel" - morgenmagazin ... - ZDF

    ► 6:23► 6:23www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1902250/
    16.05.2013
    ... und Anforderungen an die Truppe passen nicht zusammen, so der Vorsitzende des Deutschen ...
Nach Einschätzung des Bloggers liegt in dem Verhalten der Regierungsstellen und der ihnen zugeordneten Abteilungen der staatlichen Verwaltung in Sachen Euro-Hawk eine Unverfrorenheit sondergleichen. Haben sie doch trotz besseren Wissens dem Bürger Lügengeschichten vom "Meilenstein in der Luftaufklärung" erzählt, obwohl es jedem mit nur etwas Grips ausgestatteten Zeitgenossen hätte völlig klar sein müssen, dass dieser "riesige Datenstaubsauger" sich ohne die erforderlichen, in dem von dem Redakteur Klaus von der Brelie erstellten Text näher beschriebenen Vorkehrungen in Sachen Luftsicherheit nie würde vom Erdboden abheben dürfen.

 Sogar zu glatten Lügen wurde gegriffen, um der amerikanischen Konzern Northrop Grumman und der europäischen Firma EADS bei der Abwicklung ihrer Geschäfte nur ja nicht allzusehr in die Quere zu kommen. Zitat; "Die Aufklärungsdrohne war am 20 Juli 2011 mittags auf der Edwards Air France Base in Kalifornien gestartet und nach gut 22 Stunden Nonstop-Flug auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle 'sicher gelandet', wie die Bundeswehr bekannt gab. Dass während der Überführung mindestens zweimal für etwa zehn Minuten der Kontakt zu den Piloten am Boden verloren ging und das Fluggerät deshalb deutlich vom Kurs abkam, behielt die Luftwaffe für sich."Die Herren bei der Luftwaffe waren zudem noch so frei, der Öffentlichkeit dieses technische Monstrum als "Teil eines 'durchdachten Konzepts' " zu präsentieren, obwohl bei dem Projekt kaum etwas zu Ende gedacht worden war.

Nach allem, was so nach und nach über dieses Monstrum technischer Entwicklungsarbeit und einsatzbezogener Planungen herauskommt, muß der etwas kritischer eingestellte Zeitgenosse einfach darüber stolpern, dass man sich seitens der """verantwortlichen""" Stellen keine größere Zurückhaltung gegenüber diesem für den europäischen Luftraum untauglichen Fluggerät auferlegt hat, sondern im Gegenteil dessen Vorzüge ständig gepriesen hat: "Denn die Begeisterung der Militärs für den Langstreckenaufklärer nahm ständig zu."

 Abschließend soll hier noch aus der Ausgabe 22 der FAS das referiert werden, was der Redakteur Thomas Gutschker über den "Sensenmann" (engl. "Reaper") herausgefunden hat - der von der amerikanischen Firma Norththrop Grumman neben dem Predator als Global Hawk auf den Rüstungsmarkt gebracht wird. Das Faktum, welches in dem Bericht besondere Aufmerksamkeit verdient, ist der Umstand, dass es in der gesamten amerikanischen Luftwaffe bei 100 000 Flugstunden mit den Kampfflugzeugen der Typen F-15 und F-16 im Jahresschnitt zu drei Unfällen kommt, bei den Drohnen Predator und Reaper dagegen neun resp. acht zu verzeichnen sind. Danach schreibt der genannte Journalist weiter: "Noch beeindruckender sind die absoluten Zahlen. Von 1999 bis 2012 hat die Air Force mindestens 73 Predator und neun Reaper durch Absturz verloren, die allermeisten in Afghanistan und im Irak."

Obwohl die Amis mit diesem Fluggerät ihr blaues Wunder erleben - in der vorstehend eingestellten technischen Zeichnung wurde sie deshalb mit dem entsprechenden Hintergrund versehen -, halten sie trotzdem an ihn fest. Zitat: "Vertreter von Industrie und Militär pochen trotzdem auf die Wirtschaftlichkeit der Drohnen. Reaper und Predator kosten nur fünf Millionen Dollar das Stück, ein F-16C-Kampfflugzeug liegt hingegen bei 55 Millionen. Auch der Flugbetrieb ist wesentlich günstiger: 3600 Daollar für eine Stunde Reaper, 21 000 Dollar für die F-16. Außerdem haben Drohnen höhere Stehzeiten in der Luft, was zur Aufklärung rund um die Uhr wichtig ist."

Es ist klar, dass die Vertreter der Industrie solche Vorteile herausstellen - müssen sie doch versuchen, ihr Produkt mit allen Mitteln an den Mann zu bringen. Und es ist klar, dass sie absolut keinen Wert darauf legen, dass das Urteil der mit der Prüfung der Maschinen beauftragten Sachverständigen nicht an die große Glocke gehängt wird. Zu diesem  heißt es in dem etwas mehr als eine halbe Seite einnehmenden Artikel: "Als die Air Force Ende 2010 die Baureihe 30 der Global Hawk testete, waren die Prüfer bitter enttäuscht. Immer wieder versagten flugentscheidende Bauteile, Flüge mussten abgebrochen werden, der Ersatzteilverschleiß war gigantisch. Für den dauerhaften Einsatz untauglich, so das vernichtende Urteil. Anfang 2012 zog das Pentagon die Reißleine; die Beschaffung von Drohnen der Typen 20 und 30 wurde gestoppt. Da hatte die Bundeswehr ihren Vertrag über den Euro Hawk auf Grundlage dieser Modelle längst geschlossen."

Wie schön, Herr de Maizière, dass sie nicht ungestört den in diesem Eintrag genannten Firmen die Aufträge zuschanzen können, die nur das Zeug haben, deren Bilanzen zu verbessern, nicht aber den Ausrüstungsstand der Bundeswehr!

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