Freitag, 3. Mai 2013

2159 Agrarkonzerne wie Monsanto, Syngenta und BASF versuchen, über die EU-Kommission ihr Einheits-Saatgut auf dem Markt durchzudrücken. Campact.de hält dagegen.

----- Original Message -----
From: Campact
To: k_bickmann@web.de
Sent: Thursday, May 02, 2013 1:47 PM
Subject: 4 Tage bis zur Entscheidung: Saatgut-Vielfalt versus Monsanto & Co
Campact | Spenden | Über uns | Kontakt
Saatgutvielfalt
02.05.2013 - Abonnent/innen: 852.598
Wenn hier kein Bild angezeigt wird, müssen Sie die Anzeige von Bildern freischalten!
Bunte Vielfalt statt genormter Einfalt
Die EU-Kommission will Einheits-Saatgut von Monsanto & Co. den Weg ebnen. Alte und regionale Obst- und Gemüse-Sorten hätten kaum noch eine Chance. Schon 150.000 Menschen haben unseren Appell dagegen unterzeichnet. Klicken auch Sie hier, um Ihren Namen hinzuzufügen!

Lieber Klaus Bickmann,

hurra: Schon 150.000 Menschen haben unseren Appell gegen die Pläne der EU-Kommission für eine neue Saatgut-Verordnung unterzeichnet. Sie würde für viele alte Obst-, Gemüse- und Getreidesorten das Aus bedeuten, die heute noch unseren Speiseplan bereichern. Es dürfte nur noch Saat- und Pflanzgut von Sorten in den Handel, die Industrienormen entsprechen - so wie es Agrarkonzerne wie Monsanto, Syngenta und BASF herstellen.

Schon kommenden Montag entscheidet die EU-Kommission. Noch haben wir Chancen, die Saatgut-Verordnung zu stoppen: Angesichts der Legitimationskrise der EU kann es sich die Kommission nicht leisten, über die Köpfe der Europäerinnen und Europäer hinweg zu entscheiden. Mit einem starken Appell wollen wir deutlich machen, wie massiv die Ablehnung der Verordnung in Deutschland ist. Und auch in anderen Ländern wächst der Protest. Bis Montag wollen wir mindestens 200.000 Unterschriften sammeln.

Klicken Sie hier, um den Appell zu unterzeichnen

Wie erfolgreich Protest von Bürgerinnen und Bürgern über Landesgrenzen hinweg sein kann, wurde vergangene Woche deutlich: Die Lobby großer Chemiekonzerne konnte keine Mehrheit der EU-Staaten dafür gewinnen, gegen ein Verbot von Neonikotinoid-Pestiziden zu stimmen. Jetzt hat die EU-Kommission freie Hand, die Gifte zu verbieten. Sie gelten als eine der Hauptursachen für das Bienensterben.

Jetzt liegt es an uns, einen solchen Erfolg auch beim Saatgut zu erringen. Nach den Plänen einer Fachabteilung der EU-Kommission dürften Betriebe, die Saatgut erzeugen, künftig nur noch Sorten verwenden, die ein amtliches Zulassungsverfahren durchlaufen haben. Das Problem: Das Verfahren ist aufwändig und teuer. Zudem können nur Sorten das Verfahren bestehen, die bestimmte Kriterien erfüllen - etwa ein einheitliches Wachstum. Viele traditionelle Kartoffel-, Tomaten- oder Gurken-Sorten zeichnen sich aber gerade durch ihre natürlichen Unterschiede aus.

Zwar soll es für alte Sorten ein vereinfachtes Verfahren geben. Doch dies gilt nur für Sorten, die nachweislich bereits auf dem Markt sind - und dies muss im Zweifelsfall erst einmal bewiesen werden. Wieder entdeckte Sorten oder neue Kreuzungen hätten von vornherein keine Chance. Der Saatgut-Industrie würde auf der anderen Seite die Möglichkeit eingeräumt, ihre Sorten nach Vorgaben der EU selbst zu prüfen.

Nach dem Protest der vergangenen Woche stellte die Kommission eilig klar: Die geplanten Regeln sollen nur für professionelle Züchter und Landwirte gelten. Doch in den bisherigen Entwürfen bleiben die Definitionen so schwammig, dass zum Beispiel auch Saatgut-Initiativen und Tauschbörsen darunter fallen. Und wenn die Vielfalt der Sorten schrumpft, sind alle betroffen, die einkaufen, kochen, gärtnern oder einen Bauernhof haben.

Nur eine große Auswahl an Obst-, Gemüse- und Getreidesorten und damit eine breite genetische Ausgangsbasis sichert, dass sich unsere Landwirtschaft an den Klimawandel, neue Krankheiten, Schädlinge und veränderte Lebensstile anpassen kann. Die EU-Saatgutverordnung muss Vielfalt auf unseren Feldern und Tellern ermöglichen, statt sie zu vernichten. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen wollen wir dafür streiten. Unser Ziel können wir mit Ihrer Hilfe erreichen.

Klicken Sie hier, um den Appell zu unterschreiben
Mehr zum Thema im 5-Minuten-Info...
Mit herzlichen Grüßen
Ihre Susanne Jacoby, Felix Kolb und Christoph Bautz
Campact | info@campact.de | Campact e. V. | Artilleriestraße 6 | 27283 Verden | www.campact.de

Keine Kommentare: