Ostern wird zum Konsumanlass, schreibt das Autorenduo Marina Kormbaki und Felix Klabe in der am Samstag erschienenen HAZ. Nachzulesen am Ende der ersten der drei Textspalten. Gleich darauf ist die Rede von dem Geschenkewahn, in den alle Welt verfällt - als solcher durchaus von den Hannoveranern wahrgenommen, die in der Innenstadt rund um Peek & Cloppenburg, die Bäckerei Kamps, die Niederlassungen von Vodafone und O2, die Parfümerie Liebe, die Back-Factory und wer weiß wo sonst noch interviewt worden sind. "Schade, dass es nur um's Geld geht", "Ostern ist doch kein Weihnachten" - auch diese Bemerkungen waren bei der kleinen Umfrage unter Passanten zu hören.
Die beiden Autoren knüpfen an diese Aussagen einige grundsätzliche Überlegungen an. Und zwar in folgender Textpassage: "Man lernt in den Tagen vor Ostern etwas über wirtschaftliche Zusammenhänge. Die hübsch verpackten Aufmerksamkeiten sind ein kleiner Schritt für den Konsumenten, aber sie summieren sich zu einem großen Schritt für den Einzelhandel. Und dieser wird, wie Statistiken zeigen, von Osterfest zu Osterfest größer."
Noch grundsätzlicher wird es in dem anschließenden Absatz: "Droht die Bedeutung des Festes, drohen seine christlichen Ursprünge verschüttzugehen unter Konsumbergen? 'Die Besonderheit des Osterfestes wird durch die zunehmende Kommerzialisierung eingeebnet', sagt Prof. Christoph Wulf, Anthropologe an der Freien Universität Berlin."
Noch interessanter - zumindest für den Blogger - ist das, was in der Nähe der komischen Figur zu lesen ist. Es heißt dort: " 'Geschcnke drückten aber immer auch Stärke und Macht aus. Diese soziale Funktion macht sich die Wirtschaft zunutze und kommerzialisiert sie'. Dieses Schicksal ereilt immer mehr Tage im Kalender. 'Weihnachten, Ostern, Valentinstag - die Aufforderung zum Konsum nivelliert zunehmend die Besonderheit einzelner Feste', sagt Wulf."
Und weiter - auch unmittelbar bei der kopflosen, die Augen auf der Brust tragenden Gestalt: "Was ist eine Erklärung für die schwindende Bedeutung des Festes? 'Erstens ist es nun mal so, dass der Konsum für unsere Wirtschaftsform sehr wichtig ist. Und zweitens vermitteln die Waren einen greifbaren Bezug zum Fest. Die freien Tage müssen mit einem Sinn versehen werden, und dieses Bedürfnis wird mit Materiellem befriedigt - obwohl es vielleicht gar kein materielles Bedürfnis ist', sagt Schreer [Generalvikar des Bistums Hildesheim]."
Grundsätzliche Überlegungen zu solehcn wirtschaftlichen Zusammenhängen hat auch der Schreiber dieser Zeilen in seinem Blog schon recht oft angestellt, beispielsweise in dem Ende 2009 und fast auf den Tag genau ein Jahr später verfassten Einträgen 444 und 958. In die man vielleicht einmal hineinschauen sollte.
Anknüpfend an die Aussagen über das Bedürfnis nach Materiellem stellt er hiermit fest: .......
....... Immer schon haben die Angehörigen der spezies humana, die Mitte 2010 auch wieder einmal so bezeichnet worden sind, aus dem Impuls heraus gehandelt, sich zum Ausgleich für erlittene Beschädigungen und Beeinträchtigungen schadlos halten zu müssen und zu können.
Serhij Zhadan, ein heute in der FAS über die Lage in der Ukraine berichtender Autor, schreibt dazu: "Was steckt dahinter [bezogen auf die Art und Weise, in der die Menschen dort aufeinander losgehen]? Ich glaube, Angst und Verunsicherung. Es ist die Angst, die dich agressiv macht. Es ist die Verunsicherung, die dich dazu bewegt, in jemandem einen Feind zu sehen, dem du bisher Hunderte Male in der U-Bahn oder im Supermarkt begegnet bist. Ein verunsicherter Mensch akzeptiert bereitwillig ein für ihn geschaffenes Feindbild; er ist eine leichte Beute für unsichtbare Manipulationen unsichtbarer Strippenzieher."
Gerade auch dieser letztere Gesichtpunkt spielt in dem von dem Blogger immer und immer wieder aufs Tapet gebrachten Thema "Frustrationsabwehr und Frustrationsausgleich" eine ganz zentrale Rolle. Nach wie vor lässt er sich aber von der Vorstellung leiten, dass die Menschheit eines nicht allzu fernen Tages doch einmal zur Vernunft gelangen und ohne derartige Regungen auskommen können müsste. Geschieht dies nicht, wird es wohl nicht zu einer neuen Sintflut kommen - das Wasser könnte ihr aber durchaus so hoch bis zum Halse stehen, wie in der folgend erscheinenden Menschengruppe.
Die beiden Autoren knüpfen an diese Aussagen einige grundsätzliche Überlegungen an. Und zwar in folgender Textpassage: "Man lernt in den Tagen vor Ostern etwas über wirtschaftliche Zusammenhänge. Die hübsch verpackten Aufmerksamkeiten sind ein kleiner Schritt für den Konsumenten, aber sie summieren sich zu einem großen Schritt für den Einzelhandel. Und dieser wird, wie Statistiken zeigen, von Osterfest zu Osterfest größer."
Noch grundsätzlicher wird es in dem anschließenden Absatz: "Droht die Bedeutung des Festes, drohen seine christlichen Ursprünge verschüttzugehen unter Konsumbergen? 'Die Besonderheit des Osterfestes wird durch die zunehmende Kommerzialisierung eingeebnet', sagt Prof. Christoph Wulf, Anthropologe an der Freien Universität Berlin."
Noch interessanter - zumindest für den Blogger - ist das, was in der Nähe der komischen Figur zu lesen ist. Es heißt dort: " 'Geschcnke drückten aber immer auch Stärke und Macht aus. Diese soziale Funktion macht sich die Wirtschaft zunutze und kommerzialisiert sie'. Dieses Schicksal ereilt immer mehr Tage im Kalender. 'Weihnachten, Ostern, Valentinstag - die Aufforderung zum Konsum nivelliert zunehmend die Besonderheit einzelner Feste', sagt Wulf."
Und weiter - auch unmittelbar bei der kopflosen, die Augen auf der Brust tragenden Gestalt: "Was ist eine Erklärung für die schwindende Bedeutung des Festes? 'Erstens ist es nun mal so, dass der Konsum für unsere Wirtschaftsform sehr wichtig ist. Und zweitens vermitteln die Waren einen greifbaren Bezug zum Fest. Die freien Tage müssen mit einem Sinn versehen werden, und dieses Bedürfnis wird mit Materiellem befriedigt - obwohl es vielleicht gar kein materielles Bedürfnis ist', sagt Schreer [Generalvikar des Bistums Hildesheim]."
Grundsätzliche Überlegungen zu solehcn wirtschaftlichen Zusammenhängen hat auch der Schreiber dieser Zeilen in seinem Blog schon recht oft angestellt, beispielsweise in dem Ende 2009 und fast auf den Tag genau ein Jahr später verfassten Einträgen 444 und 958. In die man vielleicht einmal hineinschauen sollte.
444 "Leben an der Zeitenwende"/1 - morequalitiesinlife
cross-corner.blogspot.com/2009/11/444-leben-der-zeitenwende.html
10.11.2009 - ... was die umsatzversessenen und profitgeilen Typen, die allüberall noch ihre schmutzigen Hände im Spiel haben und sich als Strippenzieher ...958 Das Thema Sonntagsruhe - zum Tragen kommend in...
cross-corner.blogspot.com/.../958-das-thema-sonntagsruhe-zum-tragen_...
19.11.2010 - ... sich selbst und die umsatzversessenen Produzenten gewinnbringend einsetzen kann. Und womit auch der Boden gelegt ist für Auswüchse, ... Seite 2 von 2 | US-Börsen: Broker in der Klemme | DIE ZEIT ...
www.zeit.de › ... › Ausgabe: 37 › US-Börsen: Broker in der Klemme
... machen – zum Verdruß der Broker – die europäischen Banken, denen sich die Kundschaft bereitwilliger anvertraut als den umsatzversessenen Amerikanern.Anknüpfend an die Aussagen über das Bedürfnis nach Materiellem stellt er hiermit fest: .......
morequalitiesinlife: 715 Resonieren statt räsonieren: Der ...
cross-corner.blogspot.com/2010/.../715-resonieren-statt-rasonieren-der.h...
12.05.2010 - 715 Resonieren statt räsonieren: Der Königsweg aus der Misere der spezies humana? Wenn, wie in einer ganzen Reihe von Einträgen in .. ....... Immer schon haben die Angehörigen der spezies humana, die Mitte 2010 auch wieder einmal so bezeichnet worden sind, aus dem Impuls heraus gehandelt, sich zum Ausgleich für erlittene Beschädigungen und Beeinträchtigungen schadlos halten zu müssen und zu können.
Serhij Zhadan, ein heute in der FAS über die Lage in der Ukraine berichtender Autor, schreibt dazu: "Was steckt dahinter [bezogen auf die Art und Weise, in der die Menschen dort aufeinander losgehen]? Ich glaube, Angst und Verunsicherung. Es ist die Angst, die dich agressiv macht. Es ist die Verunsicherung, die dich dazu bewegt, in jemandem einen Feind zu sehen, dem du bisher Hunderte Male in der U-Bahn oder im Supermarkt begegnet bist. Ein verunsicherter Mensch akzeptiert bereitwillig ein für ihn geschaffenes Feindbild; er ist eine leichte Beute für unsichtbare Manipulationen unsichtbarer Strippenzieher."
Gerade auch dieser letztere Gesichtpunkt spielt in dem von dem Blogger immer und immer wieder aufs Tapet gebrachten Thema "Frustrationsabwehr und Frustrationsausgleich" eine ganz zentrale Rolle. Nach wie vor lässt er sich aber von der Vorstellung leiten, dass die Menschheit eines nicht allzu fernen Tages doch einmal zur Vernunft gelangen und ohne derartige Regungen auskommen können müsste. Geschieht dies nicht, wird es wohl nicht zu einer neuen Sintflut kommen - das Wasser könnte ihr aber durchaus so hoch bis zum Halse stehen, wie in der folgend erscheinenden Menschengruppe.
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